Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Dornröschen-Projekt - Krimi

Das Dornröschen-Projekt - Krimi

Titel: Das Dornröschen-Projekt - Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
Vom Netzwerk:
Bildschirm. »Es sind drei«, flüsterte er. »Sie stehen schon vor der Tür. Ich kann aber nicht erkennen, was sie machen.«
    »Wir stellen uns in den Gang und warten, bis sie kommen«, sagte Dornröschen. Sie war ruhig und bestimmt. »Und wenn einer die Tür öffnet, schießen wir, in Beinhöhe, wenn’s geht.«
    »Jawohl, mein Führer«, sagte Twiggy, aber es klang ängstlich.
    Sie stellten sich in Höhe von Twiggys Zimmertür nebeneinander in den Flur, die Pistolen in den Händen und Dornröschen in der Mitte. Tombstone. Es klickte, als Matti, der am weitesten von der Zimmertür entfernt stand, den Hahn spannte und die Sicherung löste.
    »Jetzt passiert gleich was«, flüsterte Twiggy.
    Ein Knarzen an der Tür. Es raschelte. Dann klopfte es leise. Matti linste zum Monitor, sah aber nur Schemen und den Lichtpunkt einer gedämpften Taschenlampe, der sich ruckartig bewegte.
    »Die hauen wieder ab«, sagte Twiggy.
    »Quatsch!«, rief Dornröschen. »Ins Zimmer!« Sie stieß Twiggy in sein Zimmer und zog an Mattis Oberarm. »Los!«
    Kaum standen sie im Zimmer, Dornröschen lugte aus dem Türrahmen, knallte es laut. Sie zuckte zurück, Matti spürte den Druck der Explosion. Dann war es still. Dornröschen sprang in den Flur, die Makarow in beiden Händen. Matti und Twiggy folgten ihr. Da war niemand. Matti rannte zum Küchenfenster und sah noch das unbeleuchtete Heck eines Autos, hörte, wie dessen Motor jaulte. »Die sind abgehauen«, sagte Matti.
    Sie gingen vorsichtig zur Wohnungstür. Twiggys Sicherheitsbolzen hatten gehalten, aber das Holz der Tür lag zersplittert herum. Die Bolzen ragten aus dem Türrahmen ins Leere.
    Die drei standen nebeneinander, die Pistolen in den Händen. Unten klappte eine Tür.
    »Warum sind die abgehauen?«, fragte Twiggy.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Dornröschen.
    »Ob die uns gehört haben?«, fragte Matti. »Oder es war eine Warnung.«
    »Du meinst, die wollten uns ein bisschen erschrecken?«, fragte Twiggy.
    »Ist was passiert?«, rief es von unten.
    »Schon vorbei!«, rief Matti zurück. Kindergeplärr.
    »Die Polizei kommt gleich!«, rief es hoch.
    »Scheiße«, sagte Dornröschen.
    Sie gingen in die Küche und verstauten die Pistolen in der Fensterbank und kehrten zurück zur Wohnungstür.
    Sie standen da noch und rätselten, als zwei Beamte die Treppe hochtrampelten. Der Kleinere von beiden wäre fast über einen größeren Holzsplitter auf der Treppe gestolpert. Der Größere hatte eine Bodybuilderfigur und ein breites, dümmliches Gesicht. Eine blonde Stirnlocke quoll unter seiner Schirmmütze hervor. Mit dem Fuß schob er die Reste des Türschlosses von der letzten Treppenstufe zur Seite. »Was ist passiert?«, fragte er.
    »Keine Ahnung«, sagte Dornröschen.
    Der kleine Bulle inspizierte die schwarzen Striemen von der Explosion auf dem Boden. »Haben Sie Ihre Tür gesprengt?«
    Matti tippte sich an die Stirn.
    »Keine Beamtenbeleidigung!«, nölte der kleine Bulle. Mausaugen starrten aus einem spitznasigen Gesicht Matti an.
    Sie standen jetzt bedrohlich nah vor Matti.
    »War bestimmt ein blöder Streich«, sagte der.
    Der Bodybuilder schniefte und schaute sich alles genau an. »Mit was spielen die Kinder hier? Mit Handgranaten?«
    »So ein polnischer Chinaböller …«, sagte Twiggy.
    »Ein polnischer Chinaböller, so, so.« Der Spitzmäusige zog sich am Ohr, als würde dies sein Denkvermögen erhöhen. »Da haben die Polen ja ganz schön zugelegt, was?«
    Twiggy zuckte mit den Achseln. »Will sich nicht jeder verbessern?«
    »Können wir uns irgendwo setzen, wegen des Protokolls?«, sagte der Bodybuilder.
    »Bitte, meine Herren.« Dornröschen führte sie durch die Splitterwüste im Flur zur Küche.
    Robbi schaute vorsichtig aus Twiggys Zimmer heraus.
    »Er hat nichts abgekriegt.« Twiggy strahlte.
    Matti kam es unwirklich vor. Da hatte jemand ihre Tür weggesprengt, aber Dornröschen machte auf Dame, und Twiggy befasste sich mit Robbis Seelenzustand. Matti folgte der Minikarawane in die Küche.
    »Das ist ja …!«, rief es hinter ihm, ohne zu verraten, was es war. Ein schmächtiger Mann stand in der Tür. »Ich bin der neue Nachbar«, sagte er mit einer öligen Stimme und deutete nach unten.
    »Danke, danke!«, sagte Matti. Unten schrien die Kinder, dazwischen eine keifige Frauenstimme. »Ich muss jetzt zu den Polizisten«, was den Nachbarn aber nicht beeindruckte. Er stand und staunte. »Brauchen Sie Hilfe?«, rief er Matti nach.
    »Danke, wir kriegen das hin!«
    Er

Weitere Kostenlose Bücher