Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
Vom Netzwerk:
verstehen.«
    Sie schniefte, wischte sich wieder die Augen. »Stimmt, ja, wie albern von mir, ich meine, er ist ja schon tot … Und wir haben etwas zu erledigen.« Sie schüttelte sich ein wenig. Dann spähte sie durch die Windschutzscheibe. »Bist du dir auch ganz sicher?«
    ACC Drummonds Haus stand zurückgesetzt hinter einer Buchenhecke und einer kleinen Granitmauer – zwei Torpfosten flankierten die gekieste Auffahrt. Nun ja, das passte zu einem Nobelviertel wie The Wynd.
    »Denk doch mal drüber nach: Drummond sagt, er braucht die Adressen der Familien, um den Dienstplan aufstellen zu können, aber warum verteilt er die Computerrecherchen auf so viele verschiedene Leute? Warum lässt er nicht einfach alles von Weber oder einem der DI s machen? Warum teilt er die Aufgaben persönlich ein? Weil er nicht will, dass jemand erfährt, was er im Schilde führt.«
    Ich öffnete meine Tür.
    Sie legte eine Hand auf meinen Arm. »Ash, du bist angeschossen worden, du hast Drogen genommen, du hast eine Menge Blut verloren und … Henry. Vielleicht kannst du gerade nicht sehr klar denken, und –«
    »Kannst du noch irgendwelche anderen Verdächtigen aus dem Ärmel zaubern? Drummond ist unser einziger Kandidat.« Ich stieg aus, schlug die Tür zu und zeigte auf das Haus.
    Der Krückstock knirschte im Kies, als ich die Auffahrt hi naufhumpelte und im Gehen meine schwarzen Lederhandschuhe anzog. Neben dem Haus war eine Doppelgarage, aber weit und breit kein Auto zu sehen. Lieber auf Nummer sicher gehen – ich drückte die Klingel, und drin ertönte ein schrilles Drrrrrrrring.
    Nichts rührte sich.
    Ich versuchte es wieder.
    Immer noch nichts.
    Ich sah auf meinen rechten Fuß hinunter, dick verbunden und in einen Turnschuh von Alice’ Onkel gestopft – damit würde ich so schnell keine Tür eintreten. Außerdem war das hier eine Neighbourhood Watch Area – das fehlte noch, dass irgendeine neugierige alte Schabracke in Twinset und Perlenkette etwas hörte und die Polizei alarmierte.
    Musste ich es eben von hinten probieren.
    Alice’ Schritte knirschten hinter mir. »Sollen wir vielleicht später noch mal herkommen?«
    Ein Weg führte an der Seite des Hauses entlang zu einem schmiedeeisernen Tor mit einem kunstvoll gearbeiteten Riegel, aber ohne Vorhängeschloss. Vielleicht sollte man Drummond mal jemanden vorbeischicken, der ihm einen Grundkurs in Einbruchschutz erteilte.
    Ich ging voran, dann machte ich das Tor hinter Alice zu.
    Es war ein großer Garten mit jeder Menge Blumenbeeten, Sträuchern, Bäumen, einer Hängematte und einem riesigen Gewächshaus. Die Schatten auf dem penibel gepflegten Rasen wurden schon länger.
    Die Hintertür war teilverglast, dahinter war eine Art Hauswirtschaftsraum zu erkennen. Ich trat einen Schritt zurück und betrachtete die Hauswand. Von einer Alarmanlage war nichts zu sehen. Vorne war auch nichts gewesen. Drummond brauchte wirklich dringend eine Beratung.
    Ich schnappte mir einen Blumentopf und schlug eine der Glasscheiben ein. Dann griff ich durch das Loch und entriegelte die Tür.
    Alice blieb zögernd auf der Schwelle stehen. »Das ist jetzt offiziell ein Einbruch, nicht wahr?«
    »Ich hab dir doch gesagt, du sollst im Auto bleiben.«
    Drinnen roch es nach frischer Wäsche und Orangen. Vom Hauswirtschaftsraum führte eine Tür in eine große Küche.
    Alice kam hinter mir hereingeschlichen, die Stimme zu einem Flüstern gesenkt. »Wonach suchen wir eigentlich?«
    Durch die Küche ging es in eine Diele mit der üblichen Ansammlung von Jacken, Schlüsseln und Schuhen. Ein Paar langer Reitstiefel aus Leder, ein Haufen Post auf der Fußmatte. Eine Treppe führte nach oben.
    Alice öffnete eine Tür – dahinter kam ein Wohnzimmer mit zwei gestreiften Sofas und jeder Menge Holzvertäfelung zum Vorschein. »Ist er verheiratet? Weil, wenn er verheiratet ist, dürfte er Katie wohl kaum hier gefangen halten, stell dir vor, seine Frau würde es rausfinden, das –«
    »Warum hast du keine Handschuhe an?«
    Sie machte ganz große Augen, dann verzog sie das Gesicht. »Tut mir leid.« Sie zog den Ärmel ihres Tops über die Hand und wischte damit die Türklinke ab. »Ich hab so was noch nie gemacht.«
    Ach nein?
    Wir probierten alle anderen Türen im Erdgeschoss: Garage, Esszimmer, Salon, ein Bad, eine Toilette. Und die Treppe nach oben.
    Mist.
    Ich nahm eine Stufe nach der anderen, indem ich mich mit einer Hand auf den Krückstock stützte und mich mit der anderen am Geländer festhielt. Eine

Weitere Kostenlose Bücher