Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
Vom Netzwerk:
der Türen im Obergeschoss war nur angelehnt. Ich hob den Stock, legte den Gummifuß an die Tür und stieß sie auf.
    Ein Arbeitszimmer mit Bücherregalen und gerahmten Fotos an den Wänden kam zum Vorschein. Gegenüber der Tür stand ein Schreibtisch mit einem Laptop und einem Flach bildmonitor darauf, einem Bürostuhl dahinter und einem Tower-Gehäuse sowie einem halbhohen Aktenschränkchen darunter.
    Alice schlich hinter mir ins Zimmer. »Vielleicht können wir herausfinden, ob er noch ein anderes Haus hat oder vielleicht eine abschließbare Garage oder so was?« Sie zog wieder die Ärmel über die Hände und versuchte, eine der Aktenschubladen aufzuziehen. Verschlossen. »Oh.«
    »Versuch’s mal mit den Computern.« Ich ging wieder hinaus auf den Flur und sah in den anderen Zimmern nach. Keine Spur von Katie. Nach meiner Armbanduhr war es kurz nach drei. Noch zwei Stunden.
    Als ich ins Arbeitszimmer zurückkam, hockte Alice auf der Kante von Drummonds ledernem Chefsessel, das Handy ans Ohr gedrückt. Auf dem Flachbildmonitor vor ihr war das Windows-Anmeldefenster zu sehen. »M-hm … Nein, das hab ich schon versucht … Okay, Sekunde …« Sie zog ihre Tasche auf den Schoß, nahm ihren Laptop heraus und stellte ihn auf den Schreibtisch. Sie drückte die Starttaste. »Ja, er fährt gerade hoch.«
    »Kein Glück?«
    Sie fuhr herum, eine Hand auf die Brust gelegt. »Erschreck mich doch nicht so! Du weißt doch, dass ich so schon total nervös bin …« Ein Stirnrunzeln. Sie hielt das Handy ans andere Ohr. »Nein, nicht Sie, Sabir, es ist … meine Tante. So, mein Rechner ist jetzt so weit.« Alice tippte auf der Tastatur herum.
    Ich inspizierte unterdessen die Bücherregale. Zwischen einem Satz Krimis von P. D. James und einem Band mit dem Titel Der Sexualmord: Muster und Motive lag eine große digitale Spiegelreflexkamera. Ich nahm sie herunter und spielte an den Knöpfen herum, bis das Gerät piepste und der kleine Monitor an der Rückseite aufleuchtete.
    »M-hm … Hab es runtergeladen. Ich schließ jetzt das USB -Kabel an … Okay, kann losgehen.« Sie trommelte mit den Fingern auf dem Schreibtisch herum. »Es läuft.«
    Wie es aussah, hatte Drummond ein Faible dafür, Menschen beim Gassigehen mit ihren Hunden zu fotografieren. Ich klickte mich durch. Kings Park, Montgomery Park, Camburn Woods.
    »Wir sind drin! Sabir, Sie sind ein Genie …« Alice grinste. Der Flachbildschirm zeigte jetzt einen fast leeren Desktop mit einer Reihe von Icons am unteren Rand. »Nein, keine Ahnung, wie Tante Jan es geschafft hat, ihre Anmeldedaten zu vergessen … Ja, ich sag ihr, dass sie sich das nächste Mal alles aufschreiben soll. Danke, Sabir.«
    Alice legte auf und machte sich mit der Maus zu schaffen, klickte hier und da, bis der Bildschirm mit Ordnern und Dokumenten angefüllt war.
    Ich ging weiter die Fotos durch. Noch mehr Leute mit Hunden: Moncuir Woods, The Bellows.
    Was, wenn Drummond doch nicht der Gratulator war? Was, wenn es genau das Gleiche war wie bei Steven Wallace?
    Noch zwei Stunden; er musste es sein. Denn wenn er es nicht war, dann war Katie tot.
    Alice räusperte sich. »Ash …?«
    Eine Frau, die mit einem Dalmatiner durch den Regen ging, mit einem gelben Schirm, der wie eine Sonnenscheibe leuchtete. Nächstes Foto …
    »Ash?«
    Die Kamera zitterte in meinen Händen, als ich auf den kleinen Bildschirm starrte. »Mein Gott.«
    »Ash, das musst du dir anschauen.«
    Ein kleines Mädchen – es konnte nicht älter sein als drei oder vier – lag nackt auf einem Doppelbett und weinte. Ein Mann, der außer einer Homer-Simpson-Maske nichts am Leib trug, stand neben dem Bett und spielte an sich herum. Das nächste Bild war sogar noch übler.
    »Ash, Assistant Chief Constable Drummonds Computer ist voll mit Kinderpornografie. Das müssen Tausende von Bildern sein und auch Videos.«
    Ich schaltete die Kamera aus, legte sie ins Regal zurück, zog mein Handy aus der Tasche und rief im Präsidium an.
    »Ash? Was sollen wir –?«
    Ich hob eine Hand. »Psst …«
    »Büro von Assistant Chief Constable Drummond, was kann ich für Sie tun?«
    »Nicola, ich bin’s, Ash. Ash Henderson. Ist er da?«
    Ihre Stimme wurde kälter. »Officer Henderson, es tut mir leid wegen Ihrer Tochter, aber ich glaube nicht, dass es sehr –«
    »Ich möchte mich für mein Verhalten gestern entschuldigen. Ich … Es ist eine schwierige Zeit für uns. Ich will ihm sagen, dass es mir leidtut.«
    Eine Pause . »Augenblick bitte, ich sehe

Weitere Kostenlose Bücher