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Das duestere Vermaechtnis

Das duestere Vermaechtnis

Titel: Das duestere Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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gefunden. Gute Arbeit, Charly! Auch wenn du das nächste Mal deine Mutter und auch uns nicht so erschrecken solltest. Nicht wahr, Peter?«
    »Ja«, sagte der Zweite Detektiv knapp. Im Nachhinein war ihm sein Auftritt peinlich.
    Sie beschlossen, zurück zu den Wohnungen zu gehen. Peter und Bob wollten bei Ralph das Fell abliefern und sich eine Taschenlampe besorgen und Gina hatte längst einen Termin mit Robbie, um die Pressetexte vorzubereiten.
    Der Regisseur wartete auch bereits am »Meeting-Point«, dem kleinen Platz mit den Bänken und dem Tisch, an dem Bob und Peter am Tag zuvor geholfen hatten, das Manuskript zu sortieren. Robbie hatte den ganzen Tisch über und über mit Zetteln und Aktenordnern bedeckt, auf denen ›Fernsehen‹, ›Presse‹ oder ›alte Meldungen 2‹ stand. Da Gina erst noch den Jungen zu Dennis brachte, setzten sich zunächst nur Peter und Bob zu Robbies Zettelwirtschaft.
    »Entschuldigt bitte das Durcheinander!«, brummte Robbie zur Begrüßung und fuhr sich durch die Haare. »Wenn ihr glaubt, dass das bei mir immer so aussieht, dann … dann habt ihr euch nicht getäuscht!« Er grinste. »Vor einer Premiere gibt es immer viel zu tun. I can’t control myself .«
    Bob fühlte sich bei dem Anblick an den chaotischen Schreibtisch in der Detektivzentrale erinnert. Aber mit solchen Vergleichen wollte er sich jetzt nicht abgeben und er berichtete Robbie lieber über ihren Fund in dem verfallenen Haus. »Damit ist geklärt, dass der Einbrecher das verfallene Haus zum Wechsel der Kleidung benutzt hat«, übernahm Peter das Wort. »Dann ist er zu seinem Auto gelaufen und geflohen.«
    Robbie stützte sich mit seinen Ellenbogen auf einen Ordner und nickte. »Das kann gut sein. An das Haus kann man von hinten ziemlich nahe heranfahren.«
    »Was ist das eigentlich für eine Ruine?«, fragte Bob.
    »Das Anwesen gehörte früher Phil Thompson, einem Künstler. Phil Thompson, genannt ›Fly‹ – die Fliege. Warum er sich so nannte, weiß ich auch nicht.« Robbie schob ein paar Zettel zur Seite, um sich Zugang zu seinem Kaffee zu verschaffen. »Eigentlich war er mehr ein Kopist: Er hat berühmte Kunstwerke nachgestaltet, vor allem Figuren und Objekte. Darin hat er durchaus eine gewisse Perfektion entwickelt. Ein paar seiner Werke stehen noch in dem Garten herum, wenn sie auch von Unbekannten leider zerstört wurden. Er hat lange hier gewohnt und uns gelegentlich eines seiner Objekte geschenkt. Das große Tor seitlich vor der Bühne stammt von ihm. Er hat es unseren Vorgängern gestiftet. Ihr müsst wissen, dass bereits mehrere Schauspielgruppen hier waren. Eine gründete sich wieder aus der anderen und seit ein paar Jahren sind es nun REALITY 5. Auch wir arbeiten nicht mehr in der Originalbesetzung. Ich selbst bin zwei Jahre nach Hollywood gegangen, here today, gone tomorrow , dann ist Dizzy zu uns gestoßen, Gina war von Anfang an dabei.«
    »Das Haus«, drängelte Bob. »Hat der Kopist dort allein gewohnt? Und warum hat er es verlassen?«
    »Ach, ich weiß es nicht genau. I don’t care . Er hat wohl ab und zu mit seinen Nachbildungen etwas Geld verdient, aber irgendwie war er immer knapp bei Kasse. Phil war ein merkwürdiger Typ, ein Einzelgänger. So ganz blickte man bei ihm nicht durch. Es blieb ihm jedenfalls schließlich nichts anderes übrig, als sein Anwesen zu verkaufen. Das ist jetzt ein paar Jahre her. Er kam dann wegen Alkoholproblemen in eine Entziehungsklinik, danach habe ich nichts mehr von ihm gehört.«
    »Wer hat das Haus gekauft?«, fragte Bob nach.
    Robbie sah ihn einen Moment an. »Keiner weiß es so genau. Das Merkwürdige ist, dass der Käufer nie richtig in Erscheinung getreten ist. Er hat das Grundstück einfach verfallen lassen. Manche Einwohner hier im Canyon glauben, dass es dort nicht mit rechten Dingen zugeht. Nun bin ich zwar jemand, für den die Wirklichkeit mehr sein kann als für andere, aber das halte ich dennoch für Quatsch. – Oh! Da kommt Gina.«
    »Okay, ihr wollt arbeiten, – wir verschwinden«, sagte Peter.
    Mit einer schnellen Handbewegung hielt Robbie sie auf. »Ihr könnt gerne dableiben. Schließlich sollt ihr bei uns was lernen.«
    Gina, die Robbies letzte Worte gehört hatte, stellte einen Becher Kaffee auf den Tisch, setzte sich neben den Regisseur und klappte ihren Block auf. »Ihr helft uns, Jungs?«
    »Gerne.«
    Doch Bob hatte zuvor noch eine Frage, die ihn schon länger bewegte. »Warum ist Ralph der Chef von REALITY 5?«
    Robbie schob sich seine

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