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Das duestere Vermaechtnis

Das duestere Vermaechtnis

Titel: Das duestere Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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entgegen.
    »Ein Geisterhaus«, murmelte Peter. »Ein gutes Versteck für einen Einbrecher!«
    Langsam schritten sie auf das Gebäude zu. Die Eingangstür war herausgerissen. Bevor sie eintraten, verharrten Bob und Peter kurz, als müssten sie sich gegenseitig Mut machen. Sie hörten die Grillen zirpen. In der Ferne flog ein Flugzeug. Dann traten sie ein.
    Erst nach einer Weile hatten sich ihre Augen an das Halbdunkel gewöhnt. Die Einrichtung des Hauses war ausgeräumt. Nur noch ein paar alte Plastiktüten und zerborstene Holzstücke lagen auf den Holzdielen, zwischen denen sich unverzagt die eine oder andere Pflanze hervorzwängte. Eine fast noch intakte Holztreppe führte in den ersten Stock. Die beiden Jungen wählten sie in der Hoffnung, dass es dort freundlicher war. Zumindest war es oben heller. Der Reihe nach suchten Bob und Peter die Räume ab. Auch sie waren bis auf einige Abfälle vollkommen leer. Ein nach hinten gewandtes, stockfinsteres Zimmer blieb übrig.
    »Das auch?«, fragte Peter.
    »Klar.« Bob trat an den Türrahmen und blickte hinein. Es roch muffig. Durch die Dunkelheit war nicht auszumachen, wie groß das Zimmer war. Es musste fensterlos sein oder die Rollläden waren heruntergelassen worden. »Da glänzt etwas«, flüsterte Bob, nachdem er eine Weile in das Zimmer hineingestarrt hatte. »Schade, dass wir keine Taschenlampe dabeihaben.« Er trat ein und tastete sich langsam vorwärts. Mit sichtbarem Abstand folgte Peter.
    Nach wenigen Metern hielt Bob inne. »Das muss das Fell des Steinzeitmenschen sein … Geh mal aus dem Licht, Peter!«
    Peter tat einen Schritt zur Seite, so dass das schwache Licht vom Flur aus durch die Tür fallen konnte.
    An der Wand lag etwas Seltsames, etwas Zusammengeknäultes. Es sah tatsächlich aus wie das Fell, das der Einbrecher getragen hatte. Doch irgendetwas stimmte nicht mit dem Bündel.
    »Bbbbbob! Es bewegt sich!«, flüsterte Peter mit zitternder Stimme.
    »Blödsinn!«
    »Ddddoch!«
    Jetzt sah es Bob auch. Das Fell schien zu atmen, als ob sich etwas Großes darunter verborgen hielt. Den Detektiven gefror das Blut in den Adern.
    »Und jetzt?«, wisperte Peter.
    »Wir ziehen es weg.«
    »Das Fell? Spinnst du? Wenn darunter … etwas sehr Gefährliches ist?«
    »Dann hat unser letztes Stündchen geschlagen und du kannst die Serie mit den drei ??? begraben!«
    Wie in Zeitlupe bewegte sich Bob auf das Fell zu. In letzter Sekunde verließ ihn fast der Mut. Dann dachte er an Justus, nahm alle Kraft zusammen und riss mit einem Ruck das Fell vom Boden.

Poltergeist
    Im selben Augenblick setzte ein hohes Kreischen ein. Es zeriss einem fast das Trommelfell. So etwa stellte sich Peter einen Poltergeist vor. Jetzt erwartete er nur noch den Angriff. Entsetzt riss der Zweite Detektiv die Hände vor sein Gesicht, machte auf dem Absatz kehrt und floh aus dem Zimmer. Seine Füße jagten über die Holzdielen. Erst, als er mit keuchendem Atem mehrere Stufen die Holztreppe hinuntergesprungen war, hielt er inne. Er sah hinter sich. Wo war der dritte Detektiv?
    »Bob?«
    Das Kreischen verlor seine Intensität, es verebbte langsam …
    »Bob?? – Bob!!!«
    … es wurde zu einem unbeständigen Heulen und schließlich ging es über in eine helle, wimmernde Jungenstimme: »Ihr habt alles verdorben! Ihr blöden Jungs, ihr blöden! Es ist …«
    »Charly!«, rief eine erschrockene Frauenstimme von draußen dazwischen.
    »… es ist das beste Versteck, das ich je hatte! Ihr doofen Jungs habt alles verraten!«
    »Charly!«
    Endlich ließ sich Bob vernehmen: »Gina! Alles in Ordnung! Charly ist hier oben!«
    Gina rannte in das Haus herein. »Meine Güte, bin ich froh!«, rief sie. »Wo steckt er?«
    Schweigend deutete Peter mit dem Daumen in den ersten Stock. Er musste die Verwandlung des gefährlichen Poltergeistes in ein wütendes Kind erst einmal verarbeiten. Da stieg Bob bereits die Treppe herunter. In der einen Hand hielt er das Fell und in der anderen die Hand des Jungen, dem Tränen der Wut die Wangen herunterliefen.
    »Mama, das gilt nicht!«, rief Charly, als er Gina entdeckte.
    »Natürlich nicht, Charly«, sagte Gina, schloss das immer noch aufgebrachte Kind in die Arme und hob es hoch. Dann wandte sie sich an Bob und Peter: »Wir haben Verstecken gespielt und plötzlich habe ich ihn nirgends mehr wiedergefunden! Ich bin fast verzweifelt!«
    »Er wollte es besonders gut machen«, sagte Bob und tätschelte Charly am Nacken. »Und dadurch hat er das Fell des Einbrechers

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