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Das duestere Vermaechtnis

Das duestere Vermaechtnis

Titel: Das duestere Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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gelitten und in den letzten Monaten wie besessen an seinem Manuskript gearbeitet, um es noch fertig zu stellen. In seinem Nachlass befanden sich umfassende Bücher über die Geschichte von berühmten Edelsteinen sowie Zeitungsausschnitte von Kriminalfällen, die mit Edelsteindiebstahl zu tun hatten. Ich bin auf eine Spur gestoßen, von der ich euch später noch genauer werde berichten können. Vielleicht.«
    »Geheimniskrämer!«, rief Peter aus.
    »Bitte?«
    »Nichts«, sagte Bob und nahm Peter den Hörer aus der Hand. »Sprich einfach weiter, Justus.«
    »Das wär’s eigentlich. Und passt auf euch auf!«
    Peter beugte sich zu Bob und rief in die Sprechmuschel: »Bob hat dir noch nicht von dem nervenden Supermarktbesitzer erzählt. Der hat uns eine Geschichte darüber untergejubelt, dass ein paar Leute im Ort die Theatergruppe weghaben möchten, damit irgendein Typ dort ein tolles Fitnesszentrum bauen kann. Dann sei endlich mehr los in dem Ort.«
    »Ach! Welcher Investor steckt dahinter?«
    »Turnbull ist der Name des Geschäftsmanns. Das meinst du doch wohl mit Investor? Es scheint sich um eine Kette von Zentren zu handeln.«
    »Gut. Dies ist ein wertvoller Hinweis. Ich mache jetzt Schluss. Tante Mathilda ist im Anmarsch!«
    »Grüß sie von uns!«, bat Bob. »Sag ihr, wir vermissen ihren Kirschkuchen!«
    »Ich kann ihn bald nicht mehr sehen!«
    Bob schmunzelte und hängte den Hörer ein. Dann machten sie sich auf den Rückweg zu REALITY 5.
    Nachdem sie ihre Einkäufe im Wohnwagen verstaut hatten, begannen sie, Justus’ Liste abzuarbeiten. Doch als Erstes lief ihnen Dennis über den Weg. »Morgen, Jungs! Habt ihr vom Supermarkt zufällig Waschmittel mitgebracht für mein großes Reinigungsprogramm? Ich habe schon ein paar Klamottenstapel für euch gerichtet!«
    Das war nun wirklich das Letzte, worauf die beiden Fragezeichen jetzt Lust hatten. »Hat es noch eine Stunde Zeit?«, bat Bob. »Wir müssen noch etwas … besorgen.«
    Dennis grinste. »Ihr könnt mir auch bei etwas anderem helfen. Ich habe vorhin mit Robbie gesprochen und stelle gerade die Requisitenliste für das neue Stück zusammen. Klingt schon interessanter, oder?«
    »Wir wollen uns wirklich nicht vor der Arbeit drücken, aber …«
    Dennis wandte sich lachend ab. »Okay, tut, was ihr für richtig haltet. Aber ihr wollt doch etwas von meiner Arbeit mitbekommen? Meldet euch dann.«
    Bob und Peter blickten Dennis hinterher, der den Weg zur Freilichtbühne eingeschlagen hatte. Sie lag gut hundert Meter entfernt an einem kleinen Felshang. Um diesen Ort wollten sich Peter und Bob später kümmern. Zunächst einmal machten sie sich auf die Suche nach dem verschwundenen Fell. Sie liefen zu Ralphs Hütte, um die Spur aufzunehmen. Dort bogen die Detektive die Zweige des Dickichts auseinander, durch das der Einbrecher verschwunden war. Das Unterholz dahinter war dicht zugewachsen. Peter und Bob nickten sich kurz zu, dann stiegen sie durch das Gestrüpp. Bereits nach kurzer Zeit stießen sie auf einen schmalen Pfad, dem sie von nun an folgten. Er führte leicht bergan. Die Richtung stimmte mit der überein, aus der sie nach dem Einbruch das Auto hatten wegfahren hören. Als sie eine Kuppe überschritten, öffnete sich plötzlich ein ebenes, nur vereinzelt mit Bäumen bewachsenes Grundstück, das einmal ein großer angelegter Garten gewesen sein musste. Doch inzwischen war alles zugewachsen und überwuchert. Zwei große, mit Efeu überwachsene Säulen säumten den nun breit und gerade angelegten Weg, der zu einem verlassenen Haus hinführte. Neugierig traten die beiden Jungen näher an die Säulen und entdeckten, dass es sich eigentlich um Skulpturen handelte. Sie stellten einen Mann und eine Frau dar. Ihr Äußeres deutete darauf hin, dass es sich um Nachbildungen historischer Personen handeln musste. Doch beide Statuen waren beschädigt, als hätte jemand mit einer Eisenstange auf sie eingeschlagen. Einzelne Bruchstücke der Figuren lagen verstreut auf der Erde. Es war ein seltsamer Anblick: ein Ort der Gewalt, über dessen Zerstörung inzwischen buchstäblich das Gras wuchs, das allem eine gedämpfte Ruhe verlieh.
    Bobs und Peters Blick fiel auf die Hausruine, die am Ende des Gartens dunkel im Schatten der hohen Bäume geradezu auf sie zu warten schien. Die Farben der Hauswände waren verblichen, doch ließen die Reste erahnen, dass es einmal ein Haus voller Leben gewesen sein musste. Jetzt starrten die scheibenlosen Fenster Peter und Bob wie tote Augen

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