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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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abermals eine Augenbraue hob.
    »Auf welches Komitee haben Sie sich heute Morgen noch gleich berufen?«, fragte Paul sanft.
    »Okay, okay. Ich hab' so meine Schwierigkeiten, das Higher-Leben zu akzeptieren. Ich sehe bloß keine Alternative.«
    »Verschaffen Sie sich Ihre Biononics. Lernen Sie, wie man sie richtig benutzt. Legen Sie sich einen Vorrat an EMAs beiseite und tun Sie dann, was immer Sie tun wollen.«
    »Bei Ihnen klingt das so einfach.«
    »Um ehrlich zu sein, ist es verflixt schwierig. Und ich habe nach wie vor nicht die geringste Ahnung, was für ein Ende es mal mit mir nimmt. Aber wenn ich etwas tue, dann nach meinen eigenen Bedingungen, und nicht irgendwas, das mir aufoktroyiert wird.«
    »Wissen Sie, genau so würde ich gern denken.«
    »Ich fühle mich geschmeichelt. Ah, scheint, als hätte Valean uns gefunden.«
    Laril warf einen besorgten Blick zu den Fenstern. Von draußen her war das unverkennbare hohe Pfeifen einer rasch sinkenden Kapsel zu hören. Als er in den Garten hinausspähte, sah er zwei chromgelbe Ovoiden über dem frisch gemähten Rasen zum Stillstand kommen. Aus dem ersten stieg die skelettartige Frau. Bei ihrem Anblick begann sich Larils Herzschlag unwillkürlich zu beschleunigen. Die beiden seltsamen karmesinroten Bänder schwammen hinter ihr her, als sie auf den Bungalow zuging. Sechs Agenten mit Waffenenrichments folgten ihr auf dem Fuß, diverse Hardware-Komponenten traten aus ihrer Haut hervor und richteten ihre angriffslustigen Mündungen auf den Bungalow.
    »Sollten wir uns, äh, nicht vielleicht in Sicherheit bringen?«, stammelte Laril. Seine Biononics registrierten einen extrem leistungsstarken Feldscan, der durch den Bungalow strich. Er schaltete sein integrales Kraftfeld auf Maximum.
    Paul indessen lehnte sich noch weiter in seinem Silbersessel zurück, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und sah gelassen zu, wie das Accelerator-Team immer näher kam. »Sie könnten nirgendwo im Commonwealth sicherer sein als hier.«
    »Oh Scheiße«, stöhnte Laril. Die verzweifelte Frage lag ihm auf der Zunge: Wie sicher? Wenn Paul tatsächlich so gut gewappnet war, wieso hatte er die Kapseln dann nicht mit ein paar gezielten Schüssen vom Himmel geholt oder sich von hier wegteleportiert oder seine eigene Truppe von mit Waffenenrichments ausgestatteten Bodyguards gerufen oder ... Tu doch irgendwas!
    Valean kam zu einem der Fenster hoch. Sie streckte den Arm aus, um es mit ihrem Zeigefinger zu berühren. Das Fenster verflüssigte sich, platschte ins Wohnzimmer und ergoss sich über die Dielen.
    Laril setzte sich kerzengerade auf, sein Rücken versteifte sich, während die nackte Angst seine Muskeln lähmte. Sachte schob Valean die hauchdünnen Gardinen beiseite und trat durch den offenen Durchgang. Ihre glühenden rosefarbenen Augen erkundeten forschend den Raum.
    »Paul Cramley, wie ich vermute?«, sagte sie mit einem angedeuteten Lächeln.
    »Korrekt«, erwiderte Paul. »Ich fürchte, ich muss Sie jetzt bitten zu gehen. Laril ist mein Gast.«
    »Er muss leider mit mir kommen.«
    »Nein.«
    Larils Exosicht zeigte ihm schon wieder diese unheimlichen Quantenstöße. Dann hüllte ein blassgrün phosphoreszierendes Leuchten Valean und ihr Team ein.
    »Ich fürchte, Ihre T-Sphäre wird nicht funktionieren«, sagte sie. »Wir sind konterprogrammiert.«
    Paul neigte leicht den Kopf, sein langes Haar fiel ihm ins Gesicht. »Ach wirklich? Wie wär's, wenn ich's stattdessen mit Spott versuche?«
    Valean öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Dann runzelte sie die Stirn. Ihre Arme bewegten sich. Schnell. Wurden zu verschwommenen Schemen. Ihre smaragdgrüne Aura folgte der Bewegung und hinterließ eine helle Photonenspur in der Luft. Im nächsten Moment drehte sie sich um, ebenfalls unglaublich schnell. Laril musste die Augen schließen, als der Dunstschleier um sie herum zu grell wurde. Augenblicklich schalteten seine Biononics Netzhautfilter zwischen, die es ihm erlaubten, seinen Blick wieder auf das Accelerator-Team zu richten. Inzwischen hatten die sich in limettengrün leuchtende Kokons verwandelt. Er konnte gerade noch ihre Körperumrisse erkennen, die in jedem der kleinen, flackernden Gefängnisse wild zuckten, sich hundertmal schneller bewegend als normal. Fäuste hämmerten von innen gegen die Zwinger, schlugen mit ungeheurer Geschwindigkeit und Frequenz darauf ein. Es war, als wären sie zu soliden Lichtflecken geworden. Valeans rote Bänder wirbelten wütend umher, während die Farbe

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