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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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kompakte Mündungen schoben sich aus dem Fleisch. »Schalten Sie's ab.«
    »Aber ich mache doch nichts!«, brüllte Inigo erneut. Lächerlicherweise fühlte er sich eigenartig beflügelt, dies hier war Leben, die völlige Antithese zu den vergangenen Jahrzehnten. Er verfluchte sich dafür, dass er sich verkrochen hatte, anstatt sich dem zu stellen, was immer das Universum ihm entgegenzuschleudern vermochte. Was ziemlich unsinnig war ...
    Vier rubinrote Laservisierstrahlen fächerten aus Aarons Enrichments und richteten sich auf Inigos Gesicht. »Schalten. Sie's. Ab«, knurrte der rasende Agent. Irgendwo in der Nähe flappten plötzlich schwarze, bedrohliche Schwingen. Die Kabinenwände begannen zu flirren, als würde die Finsternis sie Molekül für Molekül übernehmen. Ihre Anwesenheit verbreitete eine Kälte, die durch Inigos Kraftfeld kroch und seine Haut mit Eiseshauch überzog.
    Aaron warf den Kopf in den Nacken. »Lassen Sie mich in Ruhe, Sie Monster!«
    »Das bin ich nicht«, flüsterte Inigo. Was es auch sein mochte, das sie da durch die Dunkelheit, die nun emsig am Rand seiner eigenen Wahrnehmung nagte, verfolgte, es machte ihm eine höllische Angst. Jetzt konnte er ihr Grinsen sehen, die gebleckten, raubtierhaften Zähne. Wenn sie zu dem durchbrach, was immer Aaron für die Wirklichkeit hielt, dann war nicht abzusehen, was geschah.
    Die Laserstrahlen begannen sich in der Luft zu krümmen, flossen um Inigo herum und sperrten ihn in rote Linien ein. Ihre Enden besetzten Corrie-Lyns nackten Körper.
    »Ich kann genauso böse sein wie sie«, sagte Aaron bedrohlich sanft. »Schließlich bin ich bei ihr in die Lehre gegangen. Ich kann es Stunden dauern lassen. Corrie-Lyn wird darum betteln, dass Sie es abschalten, wird Sie anflehen, sie zu töten, damit der Schmerz endlich aufhört.«
    »Bitte«, sagte Inigo. »Hören Sie doch, ich bin das nicht, der das mit Ihnen macht.«
    Die gebogenen Laserstrahlen wurden heller. Corrie-Lyns Haut zischte und verdunkelte sich dort, wo die winzigen Spitzen sie berührten. Schmerzgepeinigt biss sie sich auf die Zähne. »Warten Sie«, keuchte sie. »Wo sind wir?«
    Aaron erschauerte, als hätte ihm jemand einen leichten Stromschlag durch den Körper gejagt. »Position?«
    Die Finsternis, die die Kabine umgab, begann jetzt im Rhythmus eines Herzschlags zu pulsieren und peitschte einen Luftstoß auf, der gegen sie drückte.
    »Ja!«, schrie Corrie-Lyn ihn an. »Unsere Position. Sind wir in der Nähe des Spike?«
    »Er ist zweihundertsiebzig Lichtjahre entfernt.«
    »Ist das nah genug für den Traum? Ist es das, was wir hier spüren?«
    Aaron neigte den Kopf zu Seite, seine Hand verharrte jedoch wenige Zentimeter vor Inigos Gesicht. Ein Speicheltropfen rann aus seinem Mund. »Traum? Sie denken, das hier wäre ein Traum. Sie ist hier. Hier auf dem Schiff. Wegen mir. Sie vergisst niemals. Vergibt nie. Denn das wäre Schwäche. Wir aber sind stark.«
    »Nicht Ihr Traum, Sie verdammter Irrer«, sagte Corrie-Lyn. »Ozzies Traum. Der galaktische Traum, den zu schaffen er das Commonwealth verlassen hat.«
    »Ozzies Traum?« Die gebogenen Laserstrahlen wurden matter. Sofort wand Corrie-Lyn sich aus ihrer Umschlingung.
    »Genau«, rief Inigo auf. »Dieser Einfluss ist wie ein emotionaler Verstärker. Ich wusste, dass der Sex gut war, aber ...«
    Corrie-Lyn hörte jäh auf, sich ihre Verbrennungen zu reiben. »Hey!«
    »Verstehen Sie nicht?«, drängte Inigo. »Er hat unsere emotionalen Reaktionen durch das Gaiafield intensiviert. Aber bei Ihrer verkorksten Psyche hat das bloß zu einer Verschlimmerung der Destabilisierung geführt. Welche Kontrollmechanismen Ihre Herren und Meister auch immer installiert haben, sie fangen unter dem Druck an zu schwächeln.«
    Wieder begann die Finsternis zu pulsieren. Inigo hätte schwören können, dass er den Druck in seinem Innenohr ansteigen spürte.
    »Meine Gaiamotes sind geschlossen«, zischte Inigo.
    »Unmöglich! Ich erlebe doch Ihre Träume mit.«
    »Er hat recht«, sagte Corrie-Lyn. »Meine Gaiamotes sind ebenfalls dicht, und trotzdem terrorisiert dieser verdammte Albtraum uns alle. Es sind nicht die Gaiamotes.«
    Aarons Visierstrahlen brachen ab. »Was dann?«, fragte er barsch. Um ein Haar wären ihm die Knie weggesackt. »Ich kann es nicht riskieren, dass meine Mission auf diese Weise scheitert. Die Gefahr eurer Ergreifung wäre zu groß. Tut mir leid, aber ich schätze, das war's dann für uns.« Seine Hand ruckte nach vorn und schloss sich

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