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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Leere zurückgelassen. Jetzt kam er, nachdem sie ihn angerufen und ihm mitgeteilt hatte, dass etwas von großer Wichtigkeit geschehen sei, in ihre gemeinsame Kabine geeilt.
    »Was gibt's?«, fragte er, als die Tür sich noch teilte. Im nächsten Moment blieb er abrupt stehen, verblüfft, dann verwirrt durch die schwache Beleuchtung in Form dreier, auf annähernd waagerechten Flächen flackernder, Kerzen. Die Kücheneinheit mochte, was die Nahrungssynthese betraf, Schrott sein, doch Wachs zumindest bekam sie noch immer gut hin.
    Corrie-Lyn sah ihn mit sinnlichem Blick an und befahl der Tür hinter ihm, sich zu schließen. In der einen Hand hielt sie die Flasche Bodlianer, in der anderen zwei langstielige Gläser.
    »Ah.« Seine Gaiamotes sendeten ein gleichzeitiges Aufflammen von Erregung und Interesse aus.
    »Guck mal, was ich gefunden hab'«, sagte sie mit der rauchigsten Stimme, zu der sie ohne loskichern zu müssen imstande war. »Wär doch 'ne Schande, den schlecht werden zu lassen.«
    »Oha, der Klassiker«, sagte er und ergriff die hingehaltene Flasche. Noch bevor er dazu kam, seine Kappe abzusetzen, fiel sie ihm um den Hals, küsste ihn und fing an, sein Gesicht zu liebkosen. Er lächelte, presste sich an sie, während sie ihn in genau die Stimmung brachte, die ihre eigenen Gaiamotes verströmten. Gemeinsam lösten sie den Gürtel des groben Kleids. »Oh gütige Herrin, ja«, knurrte er, als die Wolle abgestreift war und zum Vorschein brachte, was von der Bluse übrig geblieben war.
    Corrie-Lyn küsste ihn erneut, spielte mit ihrer Zungenspitze. »Erinnerst du dich an Franlee?«, fragte sie. »An die langen Winternächte, die sie zusammen in Plax verbracht haben?«
    »Jessile ist mir immer lieber gewesen.«
    »Oh ja.« Sie nippte an ihrem Wein. »Sie war so ein unartiges Mädchen.«
    »Genau wie du.« Er füllte sein eigenes Glas und glitt mit einer Hand ihren Hals hinab, strich zärtlich über ihre Haut, bis er am obersten Knopf angelangt war. Sein Finger krümmte sich darum, zog sanft daran, um die Spannung zu prüfen.
    »Das kann ich sein, wenn du schön bittest«, säuselte sie.
    Zwei Stunden später ballerte Aaron einen Disruptorimpuls in die verschlossene Tür ihrer Kabine. Das Malmetall zersprang augenblicklich und schleuderte eine Wolke aus glitzerndem Staub in das enge Chambre d'amour. Corrie-Lyn und Inigo lagen auf den Schlafdecken ausgestreckt am Boden und gönnten sich gerade eine Pause. Inigo hielt in der einen Hand ein Glas Bodlianer und träufelte den Wein gerade auf Corrie-Lyns Brüste. Sofort aktivierten Sekundärroutinen in seinen makrozellularen Clustern sein integrales Kraftfeld. Corrie-Lyn schrie auf und kroch auf allen vieren nach hinten, bis sie gegen eine Zwischenwand stieß.
    »Schalten Sie's ab!«, brüllte Aaron schwer atmend, das Gesicht knallrot und mit heftig mahlenden Kiefern.
    Inigo stand auf und baute sich vor Corrie-Lyn auf. Er dehnte sein Kraftfeld aus, um sie vor direktem Energiebeschuss zu schützen, wohl wissend, dass dies gegen Aaron letzten Endes zwecklos sein würde. »Das Kraftfeld bleibt an. Sagen Sie mir erst mal, was um der Herrin willen eigentlich passiert ist?«
    »Nicht das verdammte Kraftfeld!« Aaron erzitterte und taumelte einen Schritt nach hinten. Eigenartige hässliche Empfindungen fluteten aus seinen Gaiamotes und ließen Inigo zurückprallen: ein Hagel wiederaufblitzender Bilder aus der seltsamen Kathedrale mit dem kristallenen Gewölbe, entsetzte Gesichter zuckten vorbei, ohrenbetäubendes Waffengebrüll zerfetzte die Luft. Jeder Erinnerungsstoß entfesselte einen verheerenden Sturm von Gefühlen. Sogar Inigo spürte, wie Tränen seine Wangen herabrannen, während er zwischen Angst und Ekel und Auflehnung und Schuld hin und her gerissen wurde.
    »Die Hirnfickerei«, schrie Aaron. »Schalten Sie's ab, oder ich schwöre Ihnen, ich leg' sie vor Ihren Augen um.«
    »Ich mach' doch gar nichts«, schrie Inigo zurück. »Was passiert hier eigentlich? Was soll das?«
    Aaron sackte gegen die Kante der zertrümmerten Tür. »Entfernen Sie sie aus meinem Kopf!«
    »Deaktivieren Sie Ihre Gaiamotes, dann hört die Attacke auf.«
    »Sie sind deaktiviert!«
    Inigo erschrak alarmiert - seine ureigenste Empfindung diesmal und nicht das Trommelfeuer, das von Aaron ausging. »Das kann nicht sein. Ich kann Ihr Bewusstsein wahrnehmen.«
    Aarons Faust stieß nach vorn, Fingerknöchel stoppten nur Zentimeter vor Inigos Gesicht. Erweiterungen kräuselten sich unter der Haut,

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