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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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mit der Allgemeinheit geteilte Sicht des Träumers um sie herumwaberte und ihr teilweise den Blick auf die Kabine des Schiffs versperrte. »Es dringt zwar nichts davon ins Gaiafield durch, aber ich konnte erkennen, wie entsetzt sie war, als Ethan ihr erzählte, dass diese schwachsinnigen Gläubigen aufgrund ihrer Dogmen keine Memorycells haben.«
    »Kann ich verstehen«, erwiderte Ilanthe. »Ich bin genauso angewidert. Sie wollen Tiere bleiben, wo sie doch die Möglichkeit haben, sich zu erhöhen. Die verdienen sicher kein Mitleid.«
    Neskias Kopf kippte von Seite zu Seite, während ihr Hals sich schlangenartig bewegte. »Wenn sie wirklich hinter Living Dream stünde und ihr Träumer geworden wäre, wie sie behauptet, würde sie Zustimmung zeigen. Das beweist nur, dass sie irgendeine linke Tour vorhat.«
    »Ich sehe nicht, was sie tun könnte. Sie hängt jetzt so tief mit drin wie nur wenige. Sie hat ihren Anspruch auf ihre Position als Kopf Living Dreams auf das Versprechen, die Pilgerfahrt in die Tat umzusetzen, gegründet. Wenn sie ihr Wort jetzt nicht hält, dürfte das verheerende persönliche Konsequenzen nach sich ziehen. Allerwenigstens würde Ethan in ihren Geist einbrechen und sie zwingen, zwischen ihm und dem Skylord zu vermitteln. Und er könnte dabei auf das stillschweigende Einverständnis der Mehrheit der Living-Dream-Anhänger zählen. So oder so erlange ich Zugang zur Leere.«
    Exosicht-Bilder zeigten Neskia, dass der Inversionskern sauber im einzigen Frachtraum des Schiffs ruhte. Es bestand keine Gaiafield-Verbindung, sodass sie außerstande war, das Timbre von Ilanthes Gedanken zu bestimmen - falls man diese überhaupt noch so nennen konnte. »Ihr Gesinnungswandel vollzog sich zu plötzlich, zu total. Ich nehm' ihn ihr nicht ab.«
    »Ich auch nicht«, stimmte Ilanthe zu. »Aber indem sie an politischer Macht gewonnen hat, wurde ihr die Wahl genommen. Sie haben sie gehört. Sie hofft, dass mich die Leere vernichtet.«
    »Und wie hat sie von Ihnen erfahren? Sie war ganz allein und vor jedermann auf der Flucht.«
    »Ich vermute, durch die Silfen.«
    »Oder sie hat Verbündete bei den Letzten der Fraktionen. Gore ist noch immer in Freiheit, der Dritte Träumer. Das könnte auf einen Zusammenhang hindeuten.«
    »Gore hat Justine gesagt, sie solle nach Makkathran reisen. Was immer er vorhat, es erfordert eine Verbindung zwischen ihm und seiner Tochter, nicht mit Araminta. Bis vor wenigen Tagen kannte niemand von uns auch nur ihre Identität. Sie war niemals Teil irgendeines von Gores Plänen.«
    »Er ist im Begriff, postphysisch zu werden, nicht wahr? Deshalb ist er auf der Anomine-Heimatwelt. Es muss so sein, das Elevationssystem der Anomine muss sich immer noch dort befinden. Ein solcher Vorsprung würde ihm die Macht geben, alles zu verderben.«
    »Wenn das sein Ziel ist, dann wird er Schiffbruch erleiden.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Ich hab' vor einem Jahrhundert über das Elevationssystem der Anomine ein paar Recherchen angestellt. Es wird Gore niemals zu postphysischem Zustand verhelfen.«
    »Warum nicht?«, fragte Neskia.
    »Er ist kein Anomine.«
    Neskias lange Kehle trällerte vor Entzücken. »Ach was, ich hatte ja keine Ahnung.«
    »Das, was ich vorhabe, unternimmt man nicht einfach so eben mal auf gut Glück. Jede Option wurde genauestens geprüft.«
    »Natürlich. Bitte entschuldigen Sie. Aber Sie sollten ihn wirklich von Marius beseitigen lassen.«
    »Kann sein, dass Marius das sogar gelingen würde, kann aber ebenso gut sein, dass nicht. Gores Schiff ist dem, das Marius fliegt, ohne Frage ebenbürtig, und die Grenzwächter würden bestimmt intervenieren.«
    »Sie können nicht riskieren, dass er die Verschmelzung gefährdet«, beharrte Neskia.
    »Das sagen Sie nur, weil Sie nicht verstehen, was ich initiieren werde, wenn wir in die Leere eintreten. Gore und all die anderen sind völlig irrelevant. Araminta ist jetzt die Einzige, auf die es ankommt.«
    »Wir werden die Verschmelzung initiieren. Ich verstehe und stimme zu.«
    »Nein. Die Verschmelzung war ein Irrweg. Der Inversionskern ist dazu bestimmt, den Keim für eine weit größere Revolution zu legen.«
    Neskia wurde still, verstört durch diesen Richtungswechsel. Alles, was sie geworden war, war einzig und allein dem Accelerator-Ziel der Verschmelzung geweiht. »Was?«, fragte sie, ein wenig über sich selbst überrascht, dass sie Ilanthes Absichten in Frage stellte. Aber trotzdem ...
    »Die Leere ist zu Recht besorgt,

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