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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Beteuerungen des Waterwalkers hin geschaffen worden, dass die Skylords die Türme von Eyrie gar nicht brauchten und sie nur aus Respekt für das vergangene Volk, das sie ursprünglich erbaut hatte, benutzten. Ebenso einfach wie billig, umging man mit den Parks alle wirtschaftlichen Schwierigkeiten und kleinlichen Rivalitäten. Außerdem musste nun niemand mehr unter all der Mühsal, die damit verbunden war, über den halben Kontinent zu den Türmen von Eyrie pilgern.
    An diesem Tag jedoch beherbergte Makkathran abermals Massen, wie man sie seit hundert Jahren nicht mehr in der Stadt gesehen hatte. Das letzte Mal, dass in den Straßen ein solches Gedränge geherrscht hatte, war der Tag gewesen, an dem die acht gewaltigen Galeonen der Flottille von ihrer Forschungsreise und Weltumseglung zurückgekehrt waren. Dieses Mal war Edeard wieder mit ihnen gesegelt, gelegentlich von wehmütiger Traurigkeit übermannt, wenn sie die Meere und Küsten entdeckten, die er schon vor einem Jahrhundert auf seiner persönlichen Zeitlinie kennengelernt hatte. Doch bei diesem Durchlauf hatte er dafür gesorgt, dass die sich durch die Wiederkehr der Skylords für Querencia ergebenden Probleme ausgeräumt waren, bevor sie entstanden. Diesmal kam es zu keinerlei Versuchen, Menschen zu dominieren und an eine Sache oder Familie oder eine Einzelperson zu binden. Die jüngere Generation starker Geistesanwender wurde in eine Gesellschaft willkommen geheißen und integriert, deren Prosperität sich dank der Ausbreitung der Eiformergilde und einer Hülle und Fülle von Genistars in einem beständigen Aufstieg befand. Neue Länder wurden erschlossen, dort, wo einst die westliche Wildnis gewesen war. Sogar die Kinder der Großen Familien Makkathrans wurden angespornt, ihr Glück inmitten all der neuen Möglichkeiten, die sich dort boten, zu suchen, um die alten Besitzungen und Geschäfte zu erweitern - obwohl dieser Prozess ihn wohl um eine beträchtliche Zeitspanne überdauern würde.
    Und heute war der Tag, an dem Querencia dem Waterwalker Tribut zollte, dafür, dass er diese Welt zu einer aufgeklärten und leistungsfähigen Welt gemacht hatte. Schon jetzt wurde seine Ära als goldenes Zeitalter gepriesen.
    »Ich hoffe bei der Herrin, dass sie recht haben«, hatte er Kristabel zugeraunt, als sie an diesem letzten Morgen zusammen aufgewacht waren.
    Sie hatte ihm einen warnenden Blick zugeworfen, während eine ihrer Ururenkelinnen ihr half, die dünnen Strähnen ihres weißen Haares zu frisieren. »Lass mich jetzt bloß mit deinem Ashwell-Optimismus in Ruhe. Nicht heute.«
    Er lächelte, gleichermaßen vor Belustigung wie vor Bewunderung, was tief in seiner Brust einen hässlichen Hustenanfall auslöste. Zwei der Novizinnen, die ihn pflegten, stützten seinen Rücken, sodass er sich im Bett aufrichten konnte. Eine von ihnen reichte ihm ein Arzneimittel zum Inhalieren. Aus lauter Altersstarrsinn hätte er es beinahe abgelehnt, lenkte dann aber ein, als er sich an Finitans letzte Tage besann. Die reizenden Mädchen versuchten nur zu helfen. Also atmete er artig den Dampf ein und stellte erleichtert fest, dass das Muskelzittern nachließ. »Ja, Schatz.«
    »Ha!«
    Er lächelte abermals. Eine der Novizinnen begann damit, sein Nachthemd aufzuknöpfen. »Das bekomm' ich wohl gerade noch hin, danke«, sagte er ein bisschen unwirsch. Natürlich bekam er es nicht hin, nicht mit seinen Händen, diesen garstigen verschwollenen, knotigen Dingern, die sie jetzt waren. Die Tränke, die ihm die Ärzte zu schlucken gaben, richteten schon lange nichts mehr aus gegen seine entsetzlich arthritischen Gelenke. Aber zum Glück blieb ihm ja noch seine dritte Hand, die nach wie vor mehr als einsatzfähig war. Finitan hatte seinerzeit etwas ganz Ähnliches geäußert, erinnerte er sich.
    Als er sich blinzelnd umsah, starrten alle in dem großen Zimmer ihn besorgt an. »Was ist?«, fragte er.
    »Du warst wieder weggetreten«, sagte Kristabel.
    »Honious. Hoffen wir mal, dass ich durchhalte, bis sie eintreffen.«
    Das brachte ihm einen weiteren missbilligenden Blick von Kristabel ein, während die Novizinnen schwer Luft holten und ihm versicherten, dass er das würde. »Eigentlich hab' ich gerade an Finitan gedacht, wen's interessiert«, teilte er dem Schlafzimmer voller viel zu vieler Menschen mit.
    »Meine Güte, ich kann mich nicht mal mehr erinnern, wie er ausgesehen hat«, sagte Kristabel traurig.
    »Das war vor fast zweihundert Jahren«, erinnerte sie Edeard. »Aber wir

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