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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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übersehen. »Und das waren noch die besten Schiffe, die unsere Gegner aufbieten konnten«, sagte der Kleriker.
    »Ja«, erwiderte Araminta, nicht ganz sicher, ob sie sich mitfreuen sollte oder nicht.
    »Wir können unverzüglich mit dem Einbau beginnen«, sagte Taranse.
    »Wie lange bis zur endgültigen Fertigstellung?«, fragte sie.
    »Wenn die Systeme entsprechend den Unterlagen, die man uns zur Verfügung gestellt hat, funktionieren, rechnen wir mit einer Woche.«
    »Ausgezeichnet«, sagte sie. Dann kann ich endlich versuchen, diesen Wahnsinn zu beenden. Ich hoffe nur, mir bleibt noch genug Zeit.
    Sie warteten auf dem Konstruktionsgelände, während die Frachter durch die Atmosphäre herabsanken. Taranse verließ sie, um das Löschen der Ladung zu organisieren. Araminta und Ethan beobachteten das Geschehen von dem großen Büroturm aus, wo ihre Kapsel geparkt war. Araminta war ein bisschen enttäuscht, wie unspektakulär die ganze Angelegenheit war. Die Fracht befand sich in fugenlosen Metallgehäusen, die nicht den geringsten Anhaltspunkt bezüglich ihrer Funktion lieferten. Soviel sie wusste, waren es bloß Wassertanks.
    »Ihr großer Moment naht heran, Träumer«, sagte Ethan.
    Sie war nicht überrascht festzustellen, dass er sie aufmerksam ansah. Sie hatte gespürt, wie sich seine neugierigen Gedanken durch das Gaiafield schlängelten, wie sie einen Hinweis auf ihre wirklichen Gefühle zu erhaschen versuchten. Wahrscheinlich würde er sich, wenn sie in der Leere ankamen, als außerordentlich starker Telepath herausstellen.
    »Das ist wohl wahr«, erwiderte sie gleichmütig. »Was meinen Sie, wo das alles hier herkommt?«
    »Das spielt jetzt keine Rolle. Dass es hier ist, ist alles, was zählt.«
    »Genau, unser Ticket in die Leere. Das heißt, jetzt liegt es nur noch an dem Skylord und mir.«
    »Es wird mir eine Ehre sein, mit Ihnen auf dem Flaggschiff zu fliegen und Ihnen jede in meiner Macht stehende Unterstützung zukommen zu lassen.«
    »Das wäre dann welches ...?« Beiläufig wedelte sie mit der Hand in Richtung der Phalanx von Schiffen.
    »Das dort. Die Licht der Herrin.«
    Araminta musste lächeln. »Natürlich. Aber sollte es nicht Licht der Herrin Zwei heißen?
    »Wenn Sie das wünschen, Träumer.«
    »Nein. Das Original wurde ungeschehen gemacht, und es war ein respektgebietendes Schiff. Hoffen wir, dass unsere Reise genauso erfolgreich verläuft.«
    Ethans Lächeln war schmal. Ganz offensichtlich war er immer noch nicht in der Lage zu ergründen, war für ein Spiel Araminta spielte. Was exakt das war, was sie beabsichtigte.
    Als sie endlich wieder aufbrachen, stieg ihre Kapsel durch einen dichten Meeresnebel empor, der rasch von der Küste herüberzog. Kaum hatte sie den Dunst unter sich gelassen, da sah Araminta auch schon die Veränderung, die von den Fluren und Wäldern, die sich von der Stadtperipherie ins Land erstreckten, Besitz ergriffen hatte. Die vormals sattgrünen Quadrate aus Wiesen und Kornfeldern waren jetzt von einem kränklichen Gelb. Lange Schnüre von Lauffeuern brannten sich wütend durch die Wälder.
    »Was ist passiert?«, fragte sie verwirrt.
    »Strahlenniederschlag«, erwiderte Ethan. »Das orbitale Gefecht hat direkt über uns stattgefunden. Unsere Fachleute in solchen Dingen haben mir letztes Mal erklärt, dass Raumschiffwaffen heute außerordentlich leistungsfähig sind.«
    »Letztes Mal?«
    »Zwei Schiff haben sich kurz bevor Sie aus der Versenkung aufgetaucht sind über Ellezelin einen Zweikampf geliefert. Wir haben nie herausgefunden, warum.«
    »Grundgüti-«, um ein Haar hätte sie Ozzie gesagt, »-ge Herrin. Was ist mit den Menschen, die es außerhalb des Stadtkraftfelds erwischt hat?« Auch der Nebel, so wurde ihr klar, war eine Folge der Strahlung. Oberflächenwasser, das binnen Sekundenbruchteilen durch die Energieflut zum Kochen gebracht und verdampft war.
    »Die dürften ziemlich schlechte Karten gehabt haben. Die Mehrheit der Living-Dream-Anhänger verfügt über keine Biononics oder Memorycell-Inserts.«
    »Weil der Waterwalker keine besaß.« Die Worte kamen beinahe verächtlich heraus.
    »Genau. Aber die Kliniken können diejenigen, die welche hatten, relifen.«
    »Möge die Herrin die Seelen derer behüten, die nicht so glücklich waren«, sagte sie, erschrocken darüber, wie gottesfürchtig sie klang.
    »Wir sind weit entfernt von der Herrin«, entgegnete Ethan.
    »Nicht mehr lange.«
    »Araminta ist angewidert von ihnen«, vermeldete Neskia, während die

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