Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere
Träumer, der Herr steh uns bei. Er hat immerhin 'ne funktionierende Verbindung zu Justine, die just in diesem Moment genau da ist, wo ihr sie braucht.«
»Das liegt außerhalb ... Nein, hab' ich nicht, das heißt, ich bin mir keiner Eventualfallorder bewusst, die eine Kontaktaufnahme mit Gore vorsieht.«
»Weil das eine neue Entwicklung ist«, sagte Corrie-Lyn gehässig. »Sie sind nun mal nicht in der Lage, eigenständig zu denken. Und die Herrin weiß, dass in Ihrem Universum niemand sonst was zu melden hat.«
»Und ein dickes Dankeschön auch noch mal für das ganze Drama gestern«, sagte Ozzie. »Aber im Grunde hättet ihr da ja schon zwei erprobte Methoden, euch in der Leere Gehör zu verschaffen.«
»Können Sie einen Skylord erreichen?«, fragte Aaron Inigo.
»Träumen ist keine Funktion, die sich aktivieren lässt, indem man einfach das Start-Icon berührt. Ich muss zugeben, dass Araminta anscheinend wesentlich mehr Kontrolle über die Fähigkeit hat, als ich sie jemals besaß.«
»Ein Skylord würde niemals zum Herzen fliegen, nicht einmal für den Träumer«, sagte Corrie-Lyn. »Wenn wir eins wissen, dann das. Sie nehmen nur die mit, die Erfüllung erlangt haben.«
»Und ich hab' so meine Zweifel, dass er die Vorstellung, für uns mit dem Herzen zu sprechen, überhaupt begreifen würde«, bemerkte Inigo.
»Demnach ist es für euch also der sicherste Weg, wieder zurück ins Commonwealth zu verduften und Gore um Hilfe zu bitten«, konstatierte Ozzie. »Er scheint mir zu wissen, was er tut.«
»Diese Mission basiert darauf, Inigo physisch in die Leere zu bringen«, sagte Aaron. »Als letzte Notfallmaßnahme ist mentale Kontaktaufnahme zulässig, vorausgesetzt, sie ermöglicht die nächste Stufe der Mission. Davon werde ich nicht abweichen.«
»Welche nächste Stufe?«, fragte Ozzie fasziniert.
Aaron dachte einen Moment nach, mit angespannten Gesichtszügen, die eine Art von innerem Unbehagen widerspiegelten. »Wenn wir Kontakt herstellen, werde ich wissen, was zu tun ist.«
»Alter, wenn ich euch helfen soll, muss ich schon ein bisschen mehr wissen. Hör zu, ich hab' ein wirklich supermodernes Medi-Modul unten im Keller. Wie wär's, wenn wir dich da reinstecken und ein paar neuronale Blockaden lösen würden.«
»Nein.«
Ozzie grunzte missbilligend. Er war nicht sonderlich überrascht, doch Aarons behämmerte mentale Programmierung fing an, ihn allmählich wirklich zu nerven.
»Wohin genau in der Leere sollen Sie mich bringen?«, fragte Inigo.
»Makkathran«, erwiderte Aaron ohne Zögern.
»Interessant. Nicht zu einem Starflyer. Besitzt dieser Bestimmungsort immer noch Gültigkeit, jetzt, wo wir wissen, dass Querencia nicht mehr von Menschen bewohnt ist?«
»Ich denke schon, ja.«
»Ich hab' mich nie mit deinen Träumen befasst«, sagte Ozzie. »Was ist in Makkathran, das uns in Kontakt mit dem Herzen bringen kann?«
»Nichts«, gab ein ratloser Inigo zu.
»Wenn wir kein Ultra-Antriebsschiff zur Verfügung haben und der Mindspace die Leere von hier aus nicht erreicht - ist es möglich, den Spike zu bewegen, bis wir in Reichweite sind?«, fragte Aaron.
Myraian brach in wildes, glucksendes Gelächter aus.
»Willst du mich verarschen?«, blaffte Ozzie.
»Dann ist der Verankerungsmechanismus kein FTL-Antrieb?«
»Nein.«
»Es ist unwahrscheinlich, aber wir wissen es nicht sicher«, mischte sich wieder der Haus-Smartcore ein.
Aaron sah Ozzie forschend an.
»Ja, genau«, polterte Ozzie los. »Wir untersuchen seine nirgendwo dokumentierten Funktionen, baldowern aus, was die alles so machen, und schippern dann mit dem Ding einmal quer durch die Galaxis, und das alles in einer Woche. Alter, du solltest dringend diese Gehirnsperre überwinden und anfangen, selber zu denken. Der Verankerungsmechanismus des Spike ist größer als diese Habitatkammer, und das ist lediglich das Stück, das sich in der Raumzeit befindet.«
»Ich muss sicher sein, dass Sie alle Optionen in Betracht gezogen haben«, entgegnete Aaron.
»Schreib dir bitte hinter die Ohren: Ich werde nicht anfangen, am Verankerungsmechanismus des Spike herumzupfuschen. Keine Chance, kein Aber.«
»Wenn das der Weg ist, wie wir Kontakt mit dem Herzen aufnehmen können, dann ist es das, was getan werden muss.«
»Da draußen gibt's ein Universum voller Alternativen, Alter. Zieh mal irgendwann los und geh es erkunden!«
»Werden Sie uns also helfen, nach einer Möglichkeit zu suchen, mit dem Herz in Verbindung zu treten?«, fragte
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