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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Anomine zwitscherte etwas mit seiner hellklingenden Stimme.
    »Er sagt, er freut sich, dich kennenzulernen«, übersetzte Gore.
    Justine seufzte. »Und ich fing gerade an zu glauben, dass das alles doch irgendeinen Sinn ergibt.«
    »Vertrau mir. Du machst deine Sache gut. Das war übrigens eine astreine Landung. Maßarbeit, möchte ich mal sagen.«
    »Was passiert gerade, Dad? Warum bin ich hier?«
    »Du bist mein heißer Draht in die Leere. Und das macht dich zu einem entscheidenden Faktor. Ein Haufen Leute sind hierher unterwegs.«
    »Die Pilgerflotte?«
    »Genau, sie sind gerade an den Krieger-Raiel vorbei. Aber da sind noch andere. Das ist wichtig, Justine. Sie sollten noch vor der Flotte hier eintreffen. Gut möglich, dass sie sogar bereits in der Leere sind.«
    »O-kay«, sagte sie unsicher. »Wer?«
    »Die anderen Träumer.«
    »Du nimmst mich wohl auf den Arm?« Das ergab wenig Sinn. »Im Ernst?«
    »Ja. Ein alter Kontakt hat mir gesteckt, dass sie die Flotte überholt haben. Oder zumindest sind sie bis zur Leerengrenze gekommen. Mehr weiß ich auch nicht. Aber wenn sie es hindurch schaffen, nehmen sie ganz sicher Kurs auf Makkathran.«
    »Aber wieso? Wieso sie?«
    »Weil sie diejenigen sind, die ich zusammen mit dir vor Ort brauche.«
    »In Ordnung, Dad, ich halte die Augen nach ihnen auf.«
    »Danke.«
    »Hast du irgendeine Vorstellung von dem zeitlichen Rahmen?«
    »Nicht wirklich. Tut mir leid, Liebes, du wirst es wohl einfach aussitzen müssen.«
    »Muss ich irgendwelche Vorbereitungen treffen?«
    »Nein. Nur überleben, solange es auch dauert.«
    »Ich hatte daran gedacht, einen Versuch zu unternehmen, mit dem Stadtbewusstsein zu kommunizieren. Mich in die tiefen Tunnel runterbohren oder so was in der Art«, sagte sie mit hoffnungsvollem Ton.
    »Zwecklos.«
    »Kannst du mir nichts Genaueres erzählen?«
    »Das werde ich, versprochen. Aber ich hab' hier gerade mit kleineren lokalen Problemen zu kämpfen, die unangenehm physisch werden könnten, wenn ich meine Hand zu früh zeige. Ach ja, und ich sollte dich vielleicht noch warnen, dass Ilanthe bei der Pilgerflotte ist.«
    »Ha! Das Miststück. Die mach ich fertig, wenn sie sich mit mir anzulegen versucht.«
    In Gores goldener Miene spiegelte sich Sorge. »Nein, das wirst du nicht tun, Liebes. Sie ist nicht mehr das, was sie mal war. Sie hat sich zu etwas entschlossen, das uns Scherereien machen könnte, jede Menge Scherereien. Sogar die Silfen sind wegen ihr und dem, was sie veranstaltet, beunruhigt.«
    »Oh ... Okay.« Das alles klang für Justine gar nicht gut, es musste schon einiges passieren, bevor Gore zur Vorsicht mahnte.
    »Ich liebe dich, Schatz.«
    »Dad. Sei vorsichtig, bitte.«
    »Vorsicht ist mein zweiter Vorname.«
    »Ich dachte, das wäre Bulldozer.«
    »Ich schreib' neuerdings viel mit Bindestrich. Zeichen der Zeit.« Er hob seinen Arm und wurde nach und nach durchsichtig. Nach einer Weile war er gänzlich verschwunden, und Tyzak mit ihm.
    Einen Moment lang starrte Justine noch auf die Stelle, wo sie gestanden hatten, und schüttelte dann den Kopf, als erwache sie aus einer Trance. »Oh Scheiße.« Sie versuchte, das Gefühl aufsteigender Angst niederzuringen, ohne irgendeinen Erfolg damit zu erzielen. Aber zumindest hatte er ihr eine klare Zielvorgabe gegeben. Bleib am Leben! »Schön zu wissen«, murmelte sie. Dass sie allerdings, was alles andere betraf, so gut wie gar nichts verstand, machte Justine erheblich zu schaffen: Es war Beweis für einen alarmierenden Mangel an Kontrolle. Und das passte ihr gar nicht.
    Justine drehte sich um und ging wieder zurück in den riesigen Hauptteil der Kirche. Wenn sie wirklich für eine längere Dauer in Makkathran bleiben würde, waren da ein paar praktische Aspekte zu bedenken, um nicht zu sagen Vorsorgemaßnahmen, falls die Systeme der Silverbird irgendwann ihren Geist aufgeben sollten.
    Die erste Grundvoraussetzung für einen längerfristigen Aufenthalt war Nahrung. Sie war sich sicher, auf der Iguru ein paar Schafe und Ziegen rumlaufen gesehen zu haben; und vor sieben Tagen hatte sie auf dem Low Moat tatsächlich einen Blick auf etwas erhascht, das wie Hühner ausgesehen hatte. Irgendwo gab es bestimmt auch Saatgut, das sie anpflanzen konnte. Die Großen Familien hatten in ihren herrschaftlichen Wohnsitzen Nutzgärten gehabt, die Pflanzen mussten in irgendeiner Form überlebt haben. Und Fische ... Sie grinste; Fische zu fangen, würde mit einer dritten Hand ein Kinderspiel sein.
    Es würde

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