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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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draußen. Es war ein seltsames Gefühl, den bis auf die Statue der Herrin entblößten Innenraum zu sehen; bei diesem Anblick spürte Edeard um so mehr, wie abgeschnitten, wie allein er jetzt war. Vor nicht mehr als einem Tag in seiner eigenen Zeit war er noch Bürgermeister gewesen, hatte die Stadt sich seinem Willen gebeugt. Sicher, diese Leute meinten es gut, das wusste er, aber das änderte nichts an seiner Verbitterung über die Art und Weise, wie sie ihn aus seinem wahren Leben heraus- und hierhergeholt hatten. Wenn es jemand anderes als Inigo gewesen wäre, dann ... - aber wer außer Inigo brachte so etwas fertig.
    Noch befremdlicher als die kahle Kirche war allerdings der goldene Mann, der in der Mitte stehend dort auf sie wartete. Allein aufgrund einer von Justine geteilten, eigenartig in die Tiefe greifenden Wahrnehmung, vor der Edeard sich nicht ganz abzuschirmen vermochte, war er zu sehen. Selbst seine Fernsicht vermochte dort, wo der Mann stand, nichts zu finden, jedenfalls nicht sofort. »Eine Seele«, rief Edeard aus, als er seine mentalen Sinne schärfte.
    »Ein Traum, richtigerweise. Ich bin Gore, und ich freue mich, Euch endlich kennenzulernen, Waterwalker. Ihr seid ein sehr beeindruckender Mann.«
    »Gore ist der, der uns alle hierhergelotst hat«, erläuterte Inigo beiläufig. »Mittels verschiedener Methoden. Nicht alle davon angenehm.«
    »Wollte nur sichergehen, dass Sie sich nicht aus Ihrer Verantwortung stehlen, Söhnchen.«
    »Mein Vater«, erklärte Justine stolz.
    »Sie müssen Aaron unter Kontrolle halten«, sagte Gore zu Tomansio. »Seine neurale Rekonditionierung war nie darauf ausgelegt, einer Begegnung mit Cat standzuhalten. Ich hatte nicht damit gerechnet. Gottverdammte Ilanthe.«
    »Lennox«, erwiderte Tomansio kalt. »Sein Name ist Lennox. Und er ist einer unserer Gründer. Und als solcher für alle Knight Guardians von großer Bedeutung. Was haben Sie mit ihm gemacht?«
    »Genau das, worum er gebeten hat«, sagte Gore. »Weiß der Himmel, auf welche Weise Cat ihn bearbeitet hat, aber als er von meinen Leuten geborgen wurde, war er ein fast völlig hoffnungsloser Fall. Wir haben von dieser alten Persönlichkeit gelöscht, was wir konnten, doch haben sich die Schäden bis tief in sein Unterbewusstsein gefressen. Nun kann das im Normalfall unterdrückt werden, vorausgesetzt es empfängt nicht zu viele assoziative Auslöseimpulse. Wie dem auch sei, eine Art Durch-und-durch-Kur kann man in diesem Fall vergessen. Ich hab' getan, was ich konnte. Ich hab' ihn wieder zusammengeflickt und dann losgeschickt, damit er das tun konnte, was er am liebsten getan hat, wozu er geboren wurde. Er hat so ziemlich jede schmutzige Geheimmission ausgeführt, die der Conservative-Fraktion angemessen erschien, um das gute alte Greater Commonwealth auf Kurs zu halten. Ich bin nicht sein Boss, ich bin sein Partner, Himmelkreuzgewitter noch mal!«
    »Dad, das Herz?«
    »Ach ja, richtig.« Gore blickte in die Runde. »Der Plan ist denkbar einfach. Wie Aaron schon sagte, ihr geht rein und nehmt euch das Ding zur Brust, redet ihm gut zu. Ziel sollte sein, ihm begreiflich zu machen, dass es dabei ist, galaktischen Genozid zu begehen.«
    »Das ist alles?«, fragte Oscar.
    »Haben Sie was Besseres?«
    »Nun, äh ... nein.«
    »Dann ist das alles. Oh, ein kleines Upgrade. Ich komme mit euch. Ich hab' nämlich möglicherweise was gefunden, das es überzeugen könnte.«
    »Und zwar?«
    »Ein Neuanfang. Aber wir müssen uns beeilen. Weiß der Henker, was Ilanthe hier drin im Schilde führt.«
    »Alles klar, Dad. Der Skylord wird Edeards Körper geleiten, vorausgesetzt, er hat Erfüllung erlangt.«
    »Verstehe.«
    »Ich bringe den Waterwalker und Inigo in die Silverbird«, sagte Justine. »Sie ist in besserem Zustand als die Mellanie's Redemption. Ich denke, wir kriegen sie wieder hoch. Wenn nicht, können wir die Leere auf ein paar Tage vor meiner Landung hier zurücksetzen.«
    »Nein«, sagte Gore. »Nehmt dieses Schiff. Es ist inzwischen ganz und gar an die Leere angepasst, also sollte Funktionstüchtigkeit kein Problem mehr darstellen. Und wir benötigen wahrscheinlich ein bisschen richtig knallharte Feuerkraft, falls wir das Pech haben, Ilanthe über den Weg zu laufen.«
    »Dieses Schiff?«
    Gore schenkte seiner Tochter einen mitleidigen Blick. »Was glaubst du, worauf du stehst?«
    Wie er auf den ausladenden Treppen der Kirche der Herrin stand und die anderen sich um ihn herum versammelten, hatte Edeard das

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