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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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des Raumhafens beobachtet, wie er mit einer Kapsel zur Lady Rasfay rausgeflogen war. Dann war die Jacht mit der Autorisierung ihres Besitzers gestartet. Was interessant war angesichts der Tatsache, dass dieser nackt und bewusstlos neben seiner jungen First-Life-Mätresse liegend auf dem Landefeld zurückgelassen worden war.
    Ilanthe hatte wissen wollen, wohin der Delivery Man unterwegs war und mit wem er sich zu treffen beabsichtigte. Sie klang nicht wirklich besorgt - in ihrem Anruf hatte nichts Dringliches gelegen -, aber Araminta hatte durch ihre Flucht von Viotia gegen jede Erwartung schon wieder alle zum Narren gehalten. Da schien es nur vernünftig, die hinterbliebenen Conservatives im Auge zu behalten.
    Marius dagegen hatte genau gewusst, was das Ziel des Delivery Man war. Falls auf Fanallisto noch irgendetwas deponiert war, dann höchstens etwas Unbedeutendes; wohingegen auf dem Purlap-Raumhafen nach wie vor das Ultra-Antriebsschiff wartete. Er war sofort hingeflogen.
    Und er hatte recht gehabt. Sein eigenes Schiff hatte die Lady Rasfay bei ihrem Anflug auf Purlap geortet, und er hatte umgehend Ilanthe angerufen. Seine Hoffnung auf baldige Rehabilitierung bestärkend, hatte sie das Gespräch persönlich angenommen anstelle von Neskia oder Valean.
    »Soll ich ihn eliminieren?«, fragte Marius. Sein getarntes Schiff hielt direkt über dem Purlap-Raumhafen eine Höhe von einhundert Kilometern. Keine besonders riskante Position, es gingen weder Linienflüge mehr ab, noch kamen welche herein. Die Lady Rasfay würde eher auffallen, wenn sie den Raumhafen anflog.
    Ranto wurde in eine periphere Ansicht verschoben. Die Sensoren seines Raumschiffs zeigten ihm die Lady Rasfay, wie sie auf dem nackten Fels nicht weit von dem lächerlich pinkfarbenen Terminalgebäude landete. Kurz darauf schritt der Delivery Man die Luftschleusentreppe hinab, von der Zielerfassungsdarstellung in hübsche, akkurate Klammern gesetzt. Zweihundert Meter entfernt stand auf dem Felsen, wo er es zurückgelassen hatte, das Ultra-Antriebsschiff, ein nichtssagender dunkelvioletter Ovoid auf drei stumpfartigen Stützen.
    »Nein«, sagte Ilanthe. »Was wir im Augenblick vor allem brauchen, ist Information. Bis wir Araminta haben, muss ich darüber im Bilde sein, über welche Möglichkeiten die Conservatives verfügen. Folgen Sie ihm, finden Sie heraus, wie viele noch übrig sind und was sie tun.«
    »Verstanden.« Marius vermied jedes weitere Wort, um sich seine Befriedigung nicht anmerken zu lassen. Doch die ungewohnte Vorsicht, mit der Ilanthe auf die Situation reagierte, zeigte nur, in welchem Maße Araminta alle auf dem falschen Fuß erwischt hatte. Wer hätte schon ahnen können, dass sie in der Lage war, die Silfenpfade zu benutzen. Aber ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten erklärten eine Menge, möglicherweise sogar, wie sie überhaupt erst zum Zweiten Träumer geworden war.
    Er lehnte sich auf seiner Liege zurück und beobachtete, wie der Delivery Man zu dem Ultra-Antriebsschiff hinübereilte.
    Der Delivery Man stand unter dem Raumschiff und versuchte, seine Wut im Zaum zu halten, während er sich dem Verifizierungsprozess unterzog. Verständlicherweise war der Autorisierungsvorgang, um Kommandogewalt über den Smartcore des Ultra-Antriebs zu erlangen, sehr gründlich; das Schiff war ein ungeheuer wertvoller Aktivposten, die Conservative-Fraktion würde den Teufel tun und es für jeden angreifbar hier herumstehen lassen.
    Er hatte den ganzen Flug über kein Auge zugemacht, und gegessen hatte er auch nichts. Die Lady Rasfay war so scheiß langsam im Vergleich zu den Schiffen, die er sonst flog. Hinzu kamen die Stressfaktoren, dass er seine Familie verloren hatte, Araminta wieder einmal allen durch die Lappen gegangen war und er nicht wirklich eine Ahnung hatte, wer diese »Exekutive« eigentlich war. Dies alles, und nicht zuletzt die Frage, ob die ganze Misere tatsächlich eine Art Accelerator-Verstrickung war, hatte seinen Nerven in keinster Weise gutgetan.
    Endlich erkannte der Smartcore an, dass er sich auf der offiziell bestätigten Liste von Leuten befand, die das Schiff fliegen durften, und gewährte ihm Kommandogewalt. Der Delivery Man atmete schwer aus und befahl, die Luftschleuse zu öffnen. Direkt über ihm beulte sich der Unterbau des Raumschiffs nach innen und schuf ein dunkles Loch. Die Schwerkraft kehrte sich um, und er glitt in die kleine, kugelförmige Kammer.
    Systeme wurden wieder hochgefahren, als der Smartcore das Schiff

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