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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Jahrhunderten so einen Fall. Jollian glaubte, vor dem, was er getan hatte, durch eine Erinnerungslöschung und die Migration in die Inneren Welten davonlaufen zu können. Doch Paula Myo hat ihn geschnappt und seine Biononics entfernen lassen, sodass ihm auf den Externen Welten als dem Menschen, der er zum Zeitpunkt seiner Verbrechen gewesen war, der Prozess gemacht werden konnte. Ich glaube, er hat ein paar Hundert Jahre Lebenssuspension bekommen.«
    »So denkst du also von mir? Du glaubst, dass ich mich für den Präzedenzfall Jollian eigne? Nun, vielen herzlichen Dank, Araminta. Aber es gibt da ein paar Dinge, die du nicht ganz außer Acht lassen solltest. Erstens ist nicht Paula Myo hinter mir her. Und sie ist es deshalb nicht, weil ich zweitens kein Verbrechen begangen hab.«
    »Hast du das dem Finanzamt von Viotia schon gesagt?«
    »Meine Geschäftsführung war ein ziemliches Durcheinander, zugegeben. Davor will ich mich auch gar nicht verstecken. Ich hab sogar meinem Higher-Berater von meinen Finanzen erzählt. Und weißt du, was er zu mir gemeint hat?«
    »Sag’s mir.«
    »Die Higher-Kultur sei im Begriff davon abzurücken, dass Geld etwas Schlechtes ist.«
    »Wie außerordentlich praktisch für dich.«
    »Hör zu, ich wollte nur anrufen, um mich bei dir zu entschuldigen. Nicht, um dich um irgendetwas bitten. Und ich wollte mich vergewissern, dass es dir gut geht.«
    »Ein bisschen spät, findest du nicht?«, gab sie wütend zurück. »Ich bin nicht Teil irgendeiner Therapiesitzung, die du abschließen musst, bevor sie dich nehmen.«
    »Du verstehst das alles vollkommen falsch. Vielleicht ist ja deine Verbitterung daran schuld, dass du nicht begreifst, was ich eigentlich sage.«
    »Ozzie! Das hier ist deine Therapiesitzung.«
    »Wir brauchen keine Therapie, um Higher zu werden, es ist schlicht unausweichlich. Sogar du wirst letzten Endes migrieren.«
    »Niemals.«
    Sein Abbild produzierte ein nachsichtiges schiefes Lächeln. »Ich erinnere mich, auch mal so gedacht zu haben. Vermutlich als ich in meinen Zwanzigern war. Ich weiß, dass es für jemanden deines Alters nicht viel Sinn ergibt, wo doch jeder Tag noch ein Neuanfang ist, aber nach ein paar Jahrhunderten auf den Externen Welten fängt man an, sich zu langweilen und unbefriedigt zu fühlen. Jeder Tag wird zu einem ständigen Kampf. Politiker erweisen sich als korrupt und unfähig, Projekte werden niemals fristgerecht oder im Rahmen des Budgets abgeschlossen, Bürokraten machen sich einen Spaß daraus, deine Pläne zu durchkreuzen, und dann ist da noch der ewige Streit ums Geld.«
    »Den du verloren hast.«
    »Danke, aber ich hab mich und meine Familie über drei Jahrhunderte lang ernährt. Sogar du hast noch von den Früchten dieser Arbeit profitiert. Aber um ehrlich zu sein, alles in allem hab ich nicht sehr viel erreicht, oder? Ein paar zehntausend Dollar, die man nach dreieinhalb Jahrhunderten vorzuweisen hat. Das ist nicht exakt das Gleiche wie im Universum seine Spuren zu hinterlassen, nicht wahr? Und ich spreche nicht nur von mir, es gibt Milliarden von Menschen, denen es genauso geht. Die Externen Welten sind ganz unterhaltsam und spannend mit ihrer Marktwirtschaft, ihren aufeinanderprallenden Ideologien und ihrem Drang nach außen. Als junger Mensch hat man in einem solchen Umfeld bestens Erfolg. Aber dann kommt der Tag, an dem man zurückblicken und Bilanz ziehen muss. Das hast du für mich getan.«
    »Oh, komm schon! Du gibst mir die Schuld an dem Mist, den du gebaut hast?«
    »Nein. Ich gebe dir nicht die Schuld. Verstehst du nicht? Ich möchte mich bei dir bedanken. Ich war alt, aber du musstest erst kommen, um es mir zu zeigen. Der Unterschied zwischen uns war so groß, dass nicht einmal ich noch länger die Augen davor verschließen konnte. Es gibt keinen größeren Narren als einen alten Narren, und die größte Narrheit bestand darin, dass ich mir selbst etwas vorgemacht hab. Ich war es leid, dieses Leben, doch ich hab es mir selbst nur nicht eingestehen wollen. Indem ich den miesen Schweinehund herausgekehrt hab und mir eine junge Frau nahm, habe ich nur ein weiteres Mal verleugnet, was aus mir geworden war. Aber nicht einmal das hat funktioniert, stimmt’s? Ich habe uns beide unglücklich gemacht.«
    »Das ist noch relativ milde ausgedrückt«, murmelte sie; wenngleich es auch etwas Befriedigendes hatte, ihn zugeben zu hören, dass alles allein sein Fehler gewesen war. »Ich hab mich wegen dir von meiner Familie abgewendet.«
    Er

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