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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Menschen, die es schafften, dass ihm in ihrer Gesellschaft mulmig zu werden begann.
    »Nicht auf meinem Herzen«, erwiderte sie, ein wenig zu ernst.
    »Das heißt? Oh, kommen Sie, Sie sind eine attraktive Frau. Ich war quasi verpflichtet zu fragen. Wahrscheinlich wären sie noch gekränkter gewesen, wenn ich es nicht getan hätte.«
    »Davon rede ich nicht.« Verächtlich winkte sie ab. »Ich spreche von dem Traum, den Sie hatten.«
    »Ich … Traum?«
    »Schon vergessen? Ich bin kein Living-Dream-Ratsmitglied geworden, nur weil ich so einen geilen Arsch hab. Ich tauche in die Träume der Menschen ein, erforsche ihren emotionalen Zustand und versuche ihnen dabei zu helfen, sich mit sich und der Welt in Übereinklang zu bringen. Träume sagen viel aus.«
    »Oh, Scheiße! Ich hab ihn ins Gaiafield durchsickern lassen.«
    »Offensichtlich. Ich würde Ihnen gern sagen, dass Sie ein zutiefst gestörtes Individuum sind. Aber das wäre vermutlich kaum eine große Offenbarung, habe ich recht?«
    »Ich habe gewiss einige Schlachten gesehen und erlebt. Kein Wunder, dass mein Unterbewusstsein solchen Mist wieder hochkommen lässt.«
    Sie lächelte ihn triumphierend an. »Aber Sie erinnern sich nicht mehr an jede Schlacht, nicht wahr? Jedenfalls nicht an die, die vor dieser bestimmten Inkarnation stattfanden. Das bedeutet, an welchem Ereignis Sie auch immer beteiligt waren, es muss wirklich epochal gewesen sein, wenn es in Ihrem Unterbewusstsein fortbestehen konnte. Die Löschverfahren sind im Allgemeinen recht zuverlässig heutzutage, und ich nehme an, dass Sie Zugriff auf die allerbesten besaßen.«
    »Jetzt machen Sie mal ’nen Punkt. Das war viel zu verrückt, um eine Erinnerung zu sein.«
    »Die meisten Träume werden von der Erinnerung erzeugt, abgesehen von denen Inigos natürlich. Sie wurzeln in der Realität, im Erleben. Was Sie gesehen haben, ist das Geschehen, an das sich Ihre wahre Persönlichkeit erinnert. Träume sind etwas sehr Wahrhaftiges, Aaron, Sie können sie nicht einfach ignorieren oder ein Aerosol nehmen, um sie zu verbannen. Solange Sie sich dem, was Sie geträumt haben, nicht stellen, werden Sie niemals wirklich mit sich im Reinen sein.«
    »Schnitz ich Ihnen gerade ’nen Heiligenschein?«
    »Sarkasmus ist ein sehr bemitleidenswerter sozialer Abwehrmechanismus, vor allem unter diesen Umständen. Wir wissen beide, wie gestört wir sind. Sie können sich und Ihre Gefühle nicht vor jemandem abschirmen, der so viel Erfahrung hat wie ich. Das Gaiafield wird Ihnen zeigen, wozu Sie bestimmt sind.«
    Aaron überzeugte sich sorgfältig davon, dass die Gaiamotes vollständig abgeschottet waren. Nichts war erlaubt, aus seinem Schädel zu entkommen. »Also gut«, knurrte er. »Was habe ich geträumt?«
    »Etwas aus Ihrer Vergangenheit.«
    »Hey, wow. Ganz offensichtlich befinde ich mich in Gesellschaft eines wahrhaft galaktischen Meisters der Kunst.«
    Unbeeindruckt trank Corrie-Lyn einen weiteren Schluck von ihrem Tee. »Was viel bedeutsamer ist: von einem dunklen Kapitel in Ihrer Vergangenheit. Unter Berücksichtigung dessen, dass die Erinnerung die Löschung überstanden und sich in so starker Weise manifestiert hat, würde ich vermuten, dass es sich um eine Art Knackpunkt in Ihrer psychologischen Entwicklung handelt. Die Leute in Ihrem Traum hatten sehr große Angst; man kann auch von Entsetzen sprechen. Wenn so viele Menschen voller Panik davonrennen, muss es sich schon um eine ziemlich tödliche Bedrohung handeln. Und so etwas ist im heutigen Commonwealth eher selten, selbst auf den äußersten Externen Welten.«
    »Möglicherweise habe ich einen Evakuierungseinsatz bei irgendeiner Katastrophe durchgeführt. Ungewöhnlich, aber nicht undenkbar. Es gehen eine Menge Dinge auf den Externen Welten vor, bei denen die weiter entwickelten Planeten gern mal wegsehen.«
    Corrie-Lyn schaute ihn traurig lächelnd an. »Sie befanden sich über ihnen, Aaron. Erinnern Sie sich nicht? Sie sind nicht mit ihnen davongerannt. Sie waren derjenige, vor dem sie Angst hatten. Sie und das, was Sie verkörpert haben.«
    »So ein Unsinn.«
    »Männer. Frauen. Kinder. Alle sind vor Ihnen geflohen. Ausnahmslos völlig hysterisch und von Grauen gepackt. Ich frage mich, was Sie wohl mit ihnen vorhatten. Wir haben ja letzthin am Tempel schon festgestellt, dass Sie überhaupt keine Skrupel besitzen.«
    »Nicht unclever«, erwiderte er mit höhnischem Grinsen. »Ich hab Sie wütend gemacht und jetzt kommen Sie daher und fahren Ihre

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