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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Lassen Sie sich mit Ihrer Entscheidung ruhig Zeit.«
    »Keine Angst, das werde ich.«
     
    FarFlight Charters war eine ordnungsgemäß auf Falnox eingetragene Firma. Jeder, der ihren Datacore überprüfte, hätte lediglich herausgefunden, dass sie in Verhandlungen um diverse Raumfluglinien und Frachtkurierdienste auf sieben Externen Planeten stand. Kein großes Unternehmen, aber immerhin profitabel genug, um dreißig Mitarbeiter zu beschäftigen. Für Aaron war sie jedoch nur ein Deckmantel, der für den Fall, dass er ihn benötigen würde, eingerichtet worden war. Von wem, das wusste er nicht. Und es war ihm auch egal. Wäre die Firma allerdings echt gewesen, so hätten seine Ausgaben jedenfalls ernsthafte Auswirkungen auf die diesjährige Bilanz gehabt.
    Dies war nun schon der dritte Abend, an dem er Corrie-Lyn zum Essen bei Wein und Kerzenlicht ausführte, wobei vor allem der Wein im Vordergrund stand. Aber auch die Speisen hatten aus Fünf-Sterne-Menüs bestanden. Ihre besondere Vorliebe galt dem Bertrand’s in Groß-Makkathran2, einem Restaurant, neben dem das Buckingham-Hotel wie eine Bauernabsteige aussah. Er hatte keine Ahnung, ob sie damit nur seine Entschlossenheit testen wollte. Angesichts des Zustands, in dem sie sich an den meisten Abenden befand, wusste sie es wahrscheinlich selbst nicht so genau.
    Allerdings war sie immer bezaubernd zurechtgemacht. Heute beispielsweise trug sie ein einfaches schwarzes Cocktailkleid, dessen kurzer Rock einen verführerischen Nebelsaum erzeugte, der jedes Mal, wenn sie die Beine übereinander schlug oder wieder nebeneinander stellte, provozierend aufwirbelte. Ihr Tisch befand sich in einem vollkommen transparenten, überhängenden Alkoven im siebenundzwanzigsten Stockwerk, von dem aus man einen atemberaubenden Blick über die gigantische nächtliche Stadt hatte. Direkt unter Aarons Füßen glitten im grellen, dichten Schein ihrer Navigationslichter Kapseln auf ihren festgelegten Routen dahin. Nachdem er sich von dem beklemmenden Schwindelgefühl und dem Kribbeln in seinen Beinen erholt hatte, war der Ausblick tatsächlich einigermaßen erbaulich. Das Sieben-Gänge-Menü, das sie aßen, war ein einziges Sinnesvergnügen. Jede Speisenfolge kam mit einem anderen Wein, den der Chefkoch eigens ausgesucht hatte. Der Ober hatte es längst aufgegeben, Corrie-Lyn stets nur ein einzelnes Glas anzubieten und ließ inzwischen immer gleich die ganze Flasche da.
    »Er war ein bemerkenswerter Mann«, sagte Corrie-Lyn, nachdem sie ihre Gilkirschblatt-Schokoladentorte verspeist hatte. Sie sprach wieder einmal über ihr Lieblingsthema. Es war nicht schwer, ihr in puncto Inigo die Zunge zu lösen.
    »Jeder, der es schafft, innerhalb von nur wenigen Jahrhunderten eine Bewegung wie Living Dream ins Leben zu rufen, ist etwas Besonderes.«
    »Nein, nein.« Corrie-Lyn schwenkte geringschätzig ihr Glas. »Das meine ich gar nicht. Wenn Ihnen oder mir diese Träume geschenkt worden wären, gäbe es Living Dream auch. Sie inspirieren die Menschen. Jeder kann selbst sehen, was für ein herrlich einfaches Leben in der Leere gelebt werden kann. Ein Leben, das man zur Vollendung führen kann, egal, wie verkorkst oder bescheuert man ist und ganz gleich, wie lange es dauert. Doch das ist nur innerhalb der Leere möglich. Wenn man also verspricht, diese Fähigkeit jedem zugänglich zu machen, müsste man es schon ziemlich dumm anstellen, um keine riesige Gefolgschaft zu mobilisieren, oder? Das liegt in der Natur der Sache. Nein, wovon ich rede, ist der Mann selbst. Mister Unbestechlich. So etwas gibt es nur selten. Geben Sie einem Durchschnittsmenschen so viel Macht und er wird sie missbrauchen. Ich würde es tun. Ethan tut es mit Sicherheit, verdammte Scheiße.« Sie kippte den Rest des zweieinhalb Jahrhunderte alten mithanischen Portweins in ein nicht minder altes Kristallglas.
    Aaron lächelte angestrengt. Der Alkoven war zum Hauptraum des Restaurants hin offen und Corrie-Lyn hatte ihre gewohnte Menge intus.
    »Aus dem Grund hat Inigo die Hierarchie innerhalb der Bewegung wie einen Mönchsorden aufgebaut. Nicht, dass man keinen Sex haben darf«, kicherte sie. »Man sollte die verzweifelten Gläubigen nur nicht zu seinem persönlichen Vorteil missbrauchen; also vögelt man eben unter seinesgleichen.«
    »So weit, so die Norm.«
    »Natürlich war ich nicht gerade enthaltsam. Wir hatten eine ziemlich große Sache am Laufen, ich und Inigo. Wussten Sie das?«
    »Ich glaube, Sie haben es ein- oder zweimal

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