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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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gelbe und violette Kapsel drei Meter vor ihr wenige Zentimeter über dem Asphalt zum Stehen kam. Verwirrt sah sie dabei zu, wie sich die Tür öffnete. In ihrem ganzen Leben hatte sie noch nie ein Taxi gerufen; es war immer Laril gewesen, der sie bestellt hatte. Und nach der Scheidung konnte sie sich die Dinger natürlich nicht leisten. Und nochmals: Ein Hoch auf die, Freiheit!
    Sobald sie im Nik’s war, eilte sie in den Personalumkleideraum.
    Tandra, die gerade herauskam und sich noch ihre Schürze zuband, schaute sie abschätzend an. »Weißt du, irgendwie sehen die Sachen da genauso aus wie die, die du gestern, als du gegangen bist, anhattest.« Sie schnupperte argwöhnisch. »Yep, Reisespray, schon wieder. Ist irgendwas mit deiner Rohrleitung nicht in Ordnung, oder was?«
    »Weißt du, ich werde dich wirklich vermissen, wenn ich gehe«, erwiderte Araminta und gab sich Mühe, nicht zu lachen.
    »Wie heißt er? Wie lange läuft das schon mit euch?«
    »Da ist nichts. Du weißt doch, dass ich mit niemandem was habe.«
    »Oh, komm schon!«
    »Ich brauch ’nen Kaffee.«
    »Nicht viel Schlaf gekriegt, was?«
    »Ich hab Immobilienfiles gecheckt, das ist alles.«
    Tandra grinste spöttisch. »Schätzchen, so hab ich es noch nie jemanden nennen gehört.«
     
    Nachdem die Frühstücksschicht vorbei war, ging Araminta wie gewohnt die Maklerangebote durch. Doch dieses Mal war es anders. Diesmal setzte sich ihr U-Shadow mit den Vermittlungsbüros in Verbindung, die ihr mittels eines vollsensitiven Relaisbots virtuelle Rundgänge durch die fünf vielversprechendsten Objekte gewährten. Auf dieser Grundlage machte sie für den Nachmittag einen Besichtigungstermin aus.
    In dem Moment, da sie durch die Tür eintrat, wusste sie, dass dieses Objekt genau das Richtige für sie war. Die Wohnung befand sich in der zweiten Etage eines umgebauten dreistöckigen Hauses im Philburgh District. Eineinhalb Meilen nördlich der Docks gelegen und drei Häuserblocks weit vom Fluss, war sie mit ihren zwei Schlafzimmern absolut perfekt für jemanden, der für ein bescheidenes Gehalt in der Innenstadt arbeitete. Es gab sogar einen kleinen Balkon, von dem aus man den Cairns sehen konnte, wenn man sich nur weit genug über das Geländer lehnte.
    Mithilfe ihrer modernen, von einem halben Dutzend professioneller Objektausbaufirmen empfohlenen Analyseprogramme führte sie den amtlichen Gutachtenscan durch. Die Wohnung benötigte dringend eine Renovierung, der jetzige Verkäufer hatte dreißig Jahre in ihr gewohnt und wenig gemacht. Die Sanitäranlagen mussten erneuert werden, die Haushaltseinheiten ersetzt. Aber die Bausubstanz war absolut in Ordnung.
    »Ich nehme sie«, teilte sie dem Makler mit.
    Nach einer Stunde zähen Verhandelns mit dem Nochbesitzer einigte man sich auf einen Kaufpreis von achtundfünfzigtausend. Mehr als ihr eigentlich lieb gewesen wäre, aber er ließ ihr immer noch einen ausreichenden Etat, um die Wohnung vernünftig zu modernisieren. Zum Leben blieb zwar nicht mehr wahnsinnig viel übrig, aber wenn sie die Arbeiten innerhalb von drei oder vier Monaten abschloss, würde sie keinen Bankkredit brauchen.
    Es würde hart werden. Allein das Wohnzimmer mit seinem kaputten Staubkapillarboden und den in die Jahre gekommenen Lichtfaserwänden … Sie konnte den vor ihr liegenden Berg an Arbeit förmlich sehen. Dies war der Moment, in dem sie einen kleinen Augenblick lang Zweifel verspürte. Komm schon , sagte sie sich, du kriegst das schon hin. Auf genau diese Chance hast du gewartet, du hast dir das hier verdient.
    Sie holte tief Luft und verließ die Wohnung. Sie musste dringend nach Hause und duschen. Reisespray hielt schließlich nicht ewig. Und danach würde sie sich vielleicht einfach in ein paar andere Klamotten werfen und wieder ausgehen. Es gab eine Menge Bars in Colwyn City, von denen sie schon viel gehört hatte und in denen sie noch nie gewesen war.
     
    Troblum erwachte gleichzeitig in zwei Schlafzimmern seines Penthouses. Sein eigentliches Selbst ruhte auf einem Bett aus Spezialschaum, der seinen schweren Körper komfortabel stützte und für eine angenehme Nachtruhe sorgte. Es stand in Catrionas Zimmer, einem Raum, der mit pinkfarbenen Stoffen und Ornamenten verziert war; viele der Oberflächen waren flauschig, ein extrem mädchenhaftes Zimmer, an das er sich inzwischen jedoch einigermaßen gewöhnt hatte. Sein Parallelsensorium rührte von einer Zwillingsverbindung zu dem Solido von Howard Liang her, einem

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