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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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lehnte sich zurück und versuchte, sich einen Reim auf das alles zu machen. Er hatte sich immer schon schwer damit getan, die Beweggründe und Gedankengänge anderer Menschen einzuschätzen. »Aber wenn Sie so großen Einfluss auf die Navy haben, wieso machen Sie sich dann überhaupt solche Sorgen?«
    »Wir können nicht direkt auf die Navy einwirken, nicht mit Kazimir als Kettenhund. Aber Ihr beratendes Prüfungskomitee besteht zum größten Teil aus Außenstehenden, von denen ein paar mit uns sympathisieren, genauso wie Sie.«
    »Ah ja.« Troblum konnte spüren, wie Verzweiflung seine Gedanken zu umnebeln begann. »Werde ich die Angelegenheit nach der Pilgerfahrt erneut vorbringen können?«
    »Wir werden sehen. Wahrscheinlich, ja.«
    Das waren zwar keine ausgesprochen guten Neuigkeiten, aber immer noch besser als eine klare Absage. »Und mein Antriebsprojekt?«
    »Das kann weiterlaufen, vorausgesetzt, Sie gehen mit dem, was Sie tun, nicht hausieren.« Marius rang sich ein beschwichtigendes Lächeln ab. Es wirkte wie ein Fremdkörper in seinem Gesicht. »Wir wissen Ihre Mitarbeit wirklich zu schätzen, Troblum, und wir möchten unsere Beziehung zu beiderseitigem Nutzen auf jeden Fall fortsetzen. Es ist nur so, dass die Ereignisse derzeit in eine kritische Phase eintreten.«
    »Ich weiß.«
    »Ich danke Ihnen. Ich werde Sie jetzt allein lassen, damit Sie in Ruhe Ihr Essen genießen können.«
    Mit verdächtig gutem Timing tauchte im selben Moment, als Marius aufstand und ging, der Servierbot wieder auf. Wie benommen starrte Troblum auf den Teller, den man vor ihm abstellte, ein Berg aus dick gebutterten Pfannkuchen, beschichtet mit Schinken, Yokkäse, Garfoul-Rührei und Blutwurst sowie einem ordentlichen Schlag Erdbeeren obendrauf. An den Seiten des Turms flossen, wie Lava nach einem Vulkanausbruch, Ahornsirup und Aftonsoße herab. Der Tellerrand war kunstvoll mit Miniröstis, gebackenen Weinsalfuds und glänzenden Grilltomaten garniert.
    Zum ersten Mal seit Jahren war Troblum nicht im Entferntesten hungrig.

 
Inigos zweiter Traum
     
    Seit Monaten hatte sich Edeard auf die Reise gefreut. Jedes Jahr im Spätsommer organisierten die Dorfältesten eine Karawane nach Witham, der nächstgelegenen größeren Stadt in der Provinz Rulan, um dort Handel zu treiben. Traditionsgemäß nahmen alle Senior-Lehrlinge daran teil. Es gehörte zu ihrer Ausbildung in der freien Natur, von der sie grundlegende Kenntnisse besitzen mussten, bevor sie sich als Gesellen qualifizieren konnten. Sie lernten, wie man kleinere Tiere jagte, Bewässerungsgräben freiräumte, welche Früchte genießbar und welche Beeren und Wurzeln giftig waren und wie man mit einem Pflug umging. Zudem wurde ihnen beigebracht, wie man in der Wildnis einen Lagerplatz aufschlug.
    Selbst die Tatsache, dass Obron für drei Wochen sein Reisegefährte sein würde, hatte Edeards Begeisterung nicht schmälern können. Endlich würde er aus Ashwell herauskommen. Sicher, er war auf all den umliegenden Bauernhöfen gewesen, doch niemals weiter als eine halbe Tagesreise entfernt. Die Karawane bedeutete, dass er eine Menge mehr von Querencia zu sehen bekommen würde – die Berge, Wälder, andere Menschen als die Dorfbewohner, unter denen er seit fünfzehn Jahren lebte. Und er hatte die Gelegenheit zu erfahren, wie man anderswo die Dinge handhabte, würde Möglichkeiten finden, neue Ideen zu erforschen. Es gab so vieles, das dort draußen auf ihn wartete. Er war überzeugt, dass es eine fantastische Reise werden würde.
    Die Wirklichkeit wurde seinen Erwartungen beinahe gerecht. Ja, Obron war eine Qual, aber es ließ sich noch ertragen. Seit Edeards durchschlagendem Erfolg mit den Ge-Katzen hatten die andauernden Schikanen nicht unbedingt aufgehört, aber sie hatten deutlich nachgelassen. Zwar redeten sie miteinander nicht als Freunde, doch bis jetzt hatte sich Obron auf der Reise halbwegs wie ein zivilisierter Mensch benommen. Edeard nahm an, dass dies zum Teil Melzar zu verdanken war, der die Karawane anführte und bevor sie aufgebrochen waren mehr als deutlich gemacht hatte, dass er keinen Ärger dulden würde.
    »Das Ganze mag euch vielleicht wie ein Vergnügungsausflug vorkommen«, hatte Melzar zu den versammelten Lehrlingen am Abend vor der Abreise in der Dorfhalle gesagt. »Aber denkt immer daran, dass diese Reise Teil eurer regulären Ausbildung ist. Ich erwarte, dass ihr hart arbeitet und lernt. Falls einer von euch mir unterwegs irgendwelche Schwierigkeiten

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