Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
anstarren müsst.
    Stattdessen spürte er das Zittern, das sich in den Tiefen seines Oberkörpers ankündigte. Allzu hastig stand er auf. Sofort fing alles um ihn herum an sich zu drehen. Biononics verstärkten seine Beinmuskulatur und ermöglichten es ihm, fluchtartig den Saloon zu verlassen. Im Gang lenkte sein U-Shadow einen Trolleybot um, damit er sich daraufsetzen konnte. Der Transportkarren brachte ihn zurück zu seinem Quartier, wo er sich erschöpft auf sein Bett fallen ließ. Dann lud er eine Level-neun-Sicherheitsbestätigung in die Verriegelung, auch wenn ihm klar war, wie nutzlos das war.
    The Cat!
    Während sich die Kabine auf eine angenehme Zimmertemperatur erwärmte, lag er auf seinem Bett und spürte, wie der Schock allmählich verebbte. Doch der Rückgang der körperlichen Symptome trug nicht dazu bei, das Grauen zu mindern. Von allen Größenwahnsinnigen und Psychopathen der Geschichte hatten sich die Accelerators ausgerechnet sie ausgesucht, um sie wieder zurück auf die Bühne zu bringen. Stundenlang lag er einfach so da im warmen Dunkeln und fragte sich wieder und wieder, mit wem oder was in aller Welt sich die Accelerators wohl konfrontiert sahen, dass ihnen keine andere Wahl blieb, als Cat einzusetzen. Er hatte immer hinter dieser ganzen Accelerator-Sache gestanden, ganz einfach, weil sie so logisch war. Sie waren einer Evolutionslinie gefolgt, die mit einzelligen Amöben ihren Anfang genommen hatte und die mit der Erhebung in einen postphysischen Zustand ihr Ende nehmen würde. Eine Folgerichtigkeit, die niemand in Zweifel ziehen konnte. Die anderen Fraktionen irrten sich, das war so offensichtlich. Für ihn. Die Philosophie der Accelerators entsprach seinem Physikernaturell wie keine andere, denn dieser verletzend boshafte Hurensohn Marius hatte recht, es gab in puncto Persönlichkeitsentwicklung nur herzlich wenig Alternativen.
    Vergiss das. Es tut nichts zur Sache.
    Weil alles, was den Einsatz von ›The Cat‹ erforderlich macht, unmöglich richtig sein kann. Das kann es einfach nicht.

 
Inigos fünfter Traum
     
    »– folglich kann, weil die Stadt als eine eigenständige, einzige Wesenheit gilt, keiner ihrer Einwohner sie im rechtlichen Sinne ›besitzen‹. Nichtsdestotrotz hat im Jahre 15 nach Rahs Ankunft der neu gegründete Obere Rat die Erste Meldeverordnung erlassen. In Großen und Ganzen besagt diese, dass jeder Mensch einen Wohnsitz innerhalb der Stadtmauern für seinen Eigengebrauch beanspruchen kann. Um Euch registrieren zu lassen, müsst Ihr lediglich ein unbenutztes Haus oder eine freie Wohnung oder ein Zimmer finden, zwei Tage und zwei Nächte dort bleiben und dann beim Belegungsamt Euren Anspruch darauf geltend machen. Dieser Anspruch, ist er erst einmal notariell beglaubigt, gibt Euch und Euren Nachkommen das Recht, solange dort zu wohnen, bis er wieder aufgegeben wird. Da es keine neuen Gebäude gibt, und niemals geben wird, waren die begehrtesten und größten Domizile innerhalb von zehn Jahren, nachdem Rah das erste Tor geöffnet hatte, belegt. Sie sind nun die Paläste unserer altehrwürdigsten Familien, der Distriktmeister. In ihnen wohnen nicht selten bis zu fünf Generationen gleichzeitig, deren erste Söhne allesamt darauf warten, das Anwesen und den Sitz im Oberen Rat zu erben. Der übriggebliebene verfügbare Wohnraum in der Stadt ist spärlich und für die Unterbringung von Menschen schlecht ausgelegt. Und selbst dieser nimmt rapide ab. Folglich, und da Distrikte wie beispielsweise Eyrie im Grunde genommen unbewohnbar –«
    Edeard hoffte, dass er gerade nicht vor Langeweile laut gestöhnt hatte. Zwar war er mittlerweile ebenso versiert darin, seine Emotionen vor zufälligen Fernblicken zu verbergen, wie jeder andere Bürger Makkathrans, aber wenn Meister Solarin von der Advokatengilde noch einmal das Wort folglich benutzte … Es war ein Mysterium, wie der alte Mann so lange ohne Unterbrechung reden konnte. Auf der Wache ging das Gerücht, dass Meister Solarin über zweihundertfünfzig Jahre alt war. Das allerdings hätte Edeard sehr gewundert; so jung sah er definitiv nicht aus. Sein weißes Haar hatte sich so weit zurückgezogen, dass die Schädeldecke inzwischen vollkommen kahl war. Etwas, das Edeard noch nie zuvor gesehen hatte, zumal die verbliebenen Strähnen so lang waren, dass sie ihm bis über die Schultern reichten. Meister Solarins Glieder waren entsetzlich dürr und zerbrechlich, während seine Finger so sehr angeschwollen waren, dass er

Weitere Kostenlose Bücher