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Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Schwierigkeiten hatte, sie anzuspannen. Seine Stimmbänder indessen litten nicht unter solcher Malaise.
    Zusammen mit seinen Mitkonstablern in spe saß Edeard auf einer Bank im kleinen Saal der Jeavons-Wache und lauschte der wöchentlichen Vorlesung über grundlegendes makkathranisches Recht. In zwei weiteren Monaten standen ihnen zu diesem Thema eine Reihe von Prüfungen bevor, die sie alle bestehen mussten, um weiterzukommen. Wie alle seine Kameraden empfand auch Edeard den Alten als einen extremen Geduldstest. Eine rasche Sondierung der unmittelbaren Umgebung ergab, dass Boyd schon fast eingeschlafen war. Macsen starrte mit glasigem Blick ins Leere, während er über Longtalk die Mädchen in der Schneiderei am Ende der Straße hofierte. Kanseen schien dem Vortrag eine gewisse höfliche Aufmerksamkeit zu schenken, doch Edeard kannte sie inzwischen gut genug, um zu erkennen, dass sie genauso gelangweilt war wie er. Allein Dinlay saß andächtig und kerzengerade da und machte sich sogar Notizen. Irgendwie konnte Edeard darüber nicht wirklich lachen. Der arme Dinlay hatte seinem Vater und seinen Onkeln so viel zu beweisen, dass er die Prüfungen zweifellos mit Bestnoten ablegen würde. Dies wiederum konfrontierte den Rest ihrer Einheit mit der höchst realen Gefahr, dass Dinlay nach ihrem Abschluss vermutlich zu ihrem Truppführer ernannt werden würde. Und das wäre etwas, das er sehr ernst nehmen würde.
    »– folglich wurde es für den unteren beigeordneten Gerichtshof zur vordringlichen Aufgabe, sich, falls damit zu rechnen ist, dass es zu einem zivilen Gesetzesverstoß innerhalb des Objekts selbst kommen könnte, jedweder Zwangsräumungsklage anzunehmen. In der Praxis erweist sich eine zeitraubende Verhandlung meist als nicht nötig, und es reicht, einen Antrag auf eine einstweilige Räumungsverfügung beim zuständigen Richter zu stellen, der de facto als hoher Rat beim unteren Gerichtshof fungiert. Und damit, fürchte ich, sind wir glücklich am Ende dieser Sitzung angelangt. Mit den Kriterien für eine solche Klage werden wir uns in der nächsten Woche befassen. In der Zwischenzeit möchte ich Euch bitten, Sampsols Bürgerliches Recht Band drei, Kapitel dreizehn bis siebenundzwanzig zu lesen. Es geht darin um die wichtigsten Faktoren bezüglich der Anwendung von Waffen innerhalb der Mauern der Stadt. Vielleicht werde ich uns unsere nächste gemeinsame Stunde auch mit einem kleinen Test versüßen. Das wär doch mal was, oder? Bis dahin danke ich für Euer Interesse und verabschiede mich.« Solarin schenkte ihnen ein dünnes Lächeln und setzte seine goldgerahmte Brille ab, bevor er das dicke Buch zuklappte, das er mit Anmerkungen vollgeschrieben hatte. Zusammen mit den anderen Büchern, die der Advokat für seine Vorlesung gebraucht hatte, verstaute sein Ge-Affe es sorgfältig in einer ledernen Umhängetasche.
    Dinlay hob eine Hand. »Sir?«
    »Ah, mein guter Junge; leider bin ich etwas in Eile heute. Wenn Ihr Eure Frage vielleicht aufschreiben und an meinen Senior-Lehrling in der Gilde schicken könntet, wäre ich Euch überaus dankbar.«
    »Ja, Sir.« Dinlays Hand sank wieder herab, enttäuscht sackte er ein Stück in sich zusammen.
    Edeard blieb sitzen, während der Advokat bedächtig und von zwei Ge-Affen gestützt den Saal verließ. Er fragte sich, wie es wohl aussah, wenn Meister Solarin es wirklich eilig hatte.
    »Olovan’s Eagle heute Abend?«
    »Häh?« Edeard riss sich aus seinen absurden Tagträumen los und sah auf.
    Macsen stand über sein Schreibpult gebeugt, einen süffisanten Ausdruck im Gesicht. »Clemensa wird auch da sein. Evala sagt, sie hätte nach dir gefragt. Andauernd!«
    »Clemensa?«
    »Die mit den dunklen Haaren, die sie immer zum Pferdeschwanz zusammengebunden hat. Ziemliche Oberweite. Lange Beine leider auch, aber was will man machen, niemand ist perfekt.«
    Edeard seufzte. Schon wieder eins dieser Mädchen aus der Schneiderei. Macsen verbrachte seine ganze Zeit damit, um sie herumzuscharwenzeln oder sie seinen Freunden unterzuschieben. Einmal hatte er sogar versucht, Kanseen mit einem Zimmermannslehrling zu verkuppeln – das würde er nicht noch einmal tun. »Nein. Nein. Ich kann nicht«, sagte Edeard. »Ich hänge zu sehr mit den Gesetzestexten hinterher, und du hast gehört, was Solarin gesagt hat.«
    »Was war das noch gleich?«
    »Er will einen Test schreiben lassen«, sagte Edeard müde.
    »Ach ja, richtig. Keine Sorge, es ist nur die Abschlussprüfung, die zählt. Mach

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