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Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition)

Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition)

Titel: Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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eingeladen, zu bleiben und mit uns zu feiern, wenn ihr glaubt, dass ihr das verkraften könnt.« Ihre Stimme klang kühl, und ich konnte nicht anders – ich suchte ihren Blick.
    Eine Herausforderung. Sie forderte mich heraus, um zu sehen, ob ich genug Mumm in den Knochen hatte, mich in ihrer Welt zu bewegen. Ich wandte mich zu Rhiannon und Leo um und zwang meine Stimme dazu, ruhig zu klingen. »Geht ihr nach Hause. Ich bleibe noch ein bisschen.«
    Ich wagte nicht, meine Furcht zu zeigen, selbst wenn sie sie sowieso riechen konnten. Vampire waren Raubtiere, es würde mir Respekt verschaffen, wenn ich mich behauptete. Nun ja, wenigstens soweit sie jemandem Respekt zollten, der nicht ihrer Welt entstammte.
    »Wir bleiben bei dir«, sagte Leo und verschränkte die Arme.
    »Heiler, das erfordert vielleicht einen stärkeren Magen, als du ihn besitzt.« Regina schlenderte zu ihm und legte ihm einen der spitzgefeilten Fingernägel unters Kinn. »Bist du sicher, dass du es dir zutraust?«
    »Er schafft das schon«, sagte Geoffrey. »Er ist mein Tagesbote. Wenn er jetzt den Schwanz einzieht, würde das nur bedeuten, dass ich den falschen Sterblichen für diesen Job ausgesucht habe. Oder siehst du das anders, Leo?«
    Darauf konnte es nur eine Antwort geben. »Selbstverständlich nicht, Lord Geoffrey.« Leo lächelte, aber ihm war die Anspannung anzuhören.
    Regina gluckste leise. »Ich verspreche, dass ich auf euch aufpasse. Cicely arbeitet nun für uns, dieser junge Löwe für Geoffrey, und daher geben wir alles, um dafür zu sorgen, dass ihr durch keinen Angehörigen der Vampirnation belästigt werdet.« Sie brach ab und fügte mit seidigem Lächeln hinzu: »Es sei denn natürlich, ihr sprecht eine Einladung aus.«
    In diesem Augenblick trat Lannan wieder ein, und Regina war wieder ganz Geschäftsfrau. Sie hielt mir den Vertrag hin, und ich überflog ihn, um sicherzugehen, dass nicht plötzlich etwas anderes verändert war. Aber alles sah gut aus, wenn mir auch bei der Klausel, dass ich als Gegenleistung für ihre Hilfe bei Heathers Befreiung einmal monatlich mein Blut hergeben würde, flau wurde.
    »Stift?«, fragte ich.
    »Hier. Betrachte ihn als das erste von vielen Geschenken«, sagte Lannan, und seine Finger blieben einen Moment auf meinen liegen, als ich den Mont Blanc nahm, den er mir hinhielt.
    Ich betrachtete den Stift. Wahrscheinlich mindestens einen Tausender wert, und er gab ihn mir, als sei es ein Werbekugelschreiber. Ich zog die Kappe ab. Ein Füller. Die Verträge lagen auf dem Schreibtisch, und die gepunktete Linie glomm düster wie eine Demarkationslinie.
    Solange ich nicht unterzeichnet hatte, gehörte ich mir noch selbst. Unterschrieb ich, überließ ich ihnen ein Stück von mir. Wenn ich jedoch nicht einwilligte, setzte ich uns zu vielen Gefahren aus. Die Vampire würden uns wahrscheinlich nur allzu gern beweisen, wie tough sie waren. Und ich zweifelte nicht daran, dass sie ihre Drohungen wahr machen würden.
    Ich setzte meine Unterschrift auf die Linie und legte den Füller ab.
    »Und nun nur noch ein bisschen von deinem Blut, bitte – nur einen Tropfen am Ende deines Namens.« Regina griff nach meiner Hand. Sie beugte sich vor, hob meinen Daumen an ihre Lippen und öffnete die Wunde von eben mit einem ihrer Reißzähne ein zweites Mal. Ein köstlicher Schauder durchfuhr mich, und ich spürte, wie ich mich plötzlich auf Flügeln emporschwang. Sie hob den Kopf wieder, und ich drückte am Ende meines Namens einen Blutstropfen auf das Papier.
    Lannan hielt mir die Hand hin. Ich legte meine zögernd hinein. Er führte sie an die Lippen und leckte die Wunde genüsslich ab. Hitze stieg in mir auf. Plötzlich wollte ich zu ihm, ihm in die Arme sinken, seine Lippen auf meinem Hals, meinen Brüsten, meinem Bauch fühlen.
    In diesem Moment grollte mein Wolf, drohend und wütend, und ich schlug erschreckt die Augen auf. Lannan lächelte, verführerisch und wissend und spitzbübisch und hinterhältig – alles zugleich.
    »O ja«, flüsterte er. »Das wird eine interessante Partnerschaft.«
    Ich schnappte nach Luft, als er sich vorbeugte und mir einen Kuss auf die Wange gab, und die Welt drehte sich um mich. Ich plumpste zurück aufs Sofa und versuchte verzweifelt, die Woge der Lust zu unterdrücken, die durch meinen Körper schwappte. Wie machte er das? Wie konnte ein einziger Satz bewirken, dass ich die Beine für ihn breitmachen wollte? Als ich plötzlich erkannte, wie sehr ich mich an ihn verkauft hatte,

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