Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition)

Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition)

Titel: Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
aber ich zog sie an mich.
    »Unsere Vereinbarung, dass Sie uns bei der Suche nach meiner Tante helfen wollen, ist kein Bestandteil des Vertrags. Ich frage Sie noch einmal: Helfen Sie uns, meine Tante und unsere Freundin Peyton zu retten? Wenn ich etwas unterzeichnen soll, mit dem ich mein Leben riskiere, dann brauche ich etwas mehr als ein, zwei Tausender im Monat.«
    Regina und Lannan sahen einander an, dann blickten sie zu Geoffrey. Ich hatte die dumpfe Ahnung, dass sie sich miteinander berieten, ohne dass ich einen Laut hörte.
    Nach einem Augenblick sah mich Lannan direkt an. Ich hatte Mühe, meine Fassung zu wahren, begriff aber, dass sie nein sagen würden, wenn ich nun den Blick abwandte.
    »Wenn du den Einsatz erhöhen willst, dann wirst du deine Leistung auf einen Blutdienst erweitern müssen.«
    Ich wollte protestieren, doch Lannan hob die Hand.
    »Einmal pro Monat werde ich von dir trinken«, sagte er. »Aber ich zwinge dich nicht, von mir zu trinken, und verspreche auch, dich mir nicht zu unterwerfen, wenigstens nicht dauerhaft. Ich mache dich auch nicht zu meiner Bluthure, obwohl ich denke, dass mir das gefallen könnte – ja, doch, ganz sicher sogar. Trotzdem wirst du nicht vergessen, wer dein Meister ist. Du bist vielleicht eine Magiegeborene, aber dennoch kaum mehr als ein Mensch, und wir sind seit Tausenden von Jahren nicht einmal annähernd mehr menschlich.«
    Dreck. Wenn Grieve Lannans Geruch an mir wahrnahm, würde er ausrasten. »Grieve wird sofort wissen, dass ich mit Ihnen zu tun habe.« Alles, alles, um zu verhindern, zu einem lebenden Saftkarton zu mutieren.
    »Das ist dein Problem.« Lannan zuckte mit den Achseln. Dann wartete er schweigend, während er leicht mit dem Fuß auf den Boden tappte.
    Meine Zukunft schien sich immer weiter einzuengen, also welche Wahl hatte ich schon? Und wenn ich damit Peyton und Heather retten konnte …
    »Ich tue es«, antwortete ich grimmig. »Achten Sie bloß darauf, dass Sie mich nicht völlig aussaugen oder doch versehentlich zur Bluthure machen. Wenn Sie mir Ihr Wort geben können, bin ich dabei.«
    »Du weißt, dass wir dir gar nichts anbieten müssten«, wandte Geoffrey ein. »Wir tun es dennoch aus Respekt vor deiner Tante und Marta, die vom Indigo-Hof umgebracht worden ist, dessen sind wir uns sicher. Das wäre übrigens auch noch eine sinnvolle Aufgabe …«
    »Was meinen Sie?«
    »Vielleicht solltest du versuchen, mehr über ihren Tod herauszufinden. Die Polizei wird es wohl kaum übernehmen, und Anadey hat genug zu tun. Vielleicht kannst du uns bestätigen, was wir zu wissen glauben. Es ist immer noch leichter, mit Honig statt mit Essig Fliegen anzulocken.«
    »Und ich bin euer Honig«, flüsterte ich, als Lannan die Verträge einsammelte und den Raum verließ, um sie ändern zu lassen.
    Regina lächelte und kam zu mir. Ich war so in meine Gedanken versunken, dass ich nicht einmal daran dachte, einen Knicks zu machen. Regina blieb so dicht vor mir stehen, dass ich die Energie, die um sie herum knisterte, spüren konnte.
    »Mein Bruder genießt seine Spielzeuge. Er soll mit dir spielen, soviel er mag, und ich gebe dir die Erlaubnis, es zu genießen – und er ist wirklich ein sehr guter Spielgefährte. Aber vergiss eins nicht: Du solltest keine Sekunde glauben, dass du ihn mir abnehmen kannst. Wir sind ein Paar. Du wirst diese Beziehung nicht stören oder sogar versuchen, den einen gegen den anderen auszuspielen. Wenn du andererseits aber Lust hast, mit uns beiden zu spielen, dann habe ich ganz und gar nichts dagegen.«
    Und damit beugte sie sich vor und küsste mich auf die Lippen, und ihr Duft und ihr Geschmack waren so betörend, dass ich nicht einmal mit der Wimper zuckte.

12. Kapitel
    I ch taumelte zurück, als Regina von mir abließ, und ihre Worte hallten in meinem Verstand wider. Sie zwinkerte mir zu, doch nun jagte mir der Blick ihrer gespenstischen Obsidianaugen eiskalte Angst ein.
    »Glauben Sie mir, ich habe keinerlei Absicht, Sie beide auseinanderzubringen, und ich habe es auch nicht auf Ihren Bruder abgesehen«, sagte ich. Meine Knie zitterten. Verflucht noch mal, ich hatte eingewilligt, mich einmal monatlich ihrem Bruder hinzugeben, und hier ging es nicht einmal um Sex. Obwohl das wahrscheinlich sogar besser wäre, als ihm Blut zu spenden. Oder auch nicht, dachte ich, als mir sein Ruf wieder einfiel.
    »Gut. Sobald du den Vertrag unterschrieben hast, kannst du gehen, falls du möchtest. Selbstverständlich seid ihr herzlich

Weitere Kostenlose Bücher