Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition)

Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition)

Titel: Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
Es war ein langes und schweres Leben für meinen Bruder und mich, seit Crawl in unser Land kam und uns nahm.«
    Und dann winkte sie mich zum Kristall, und einen Augenblick später waren wir wieder in dem Raum hinter dem Regal.
    Als wir Geoffreys Büro betraten, bedeutete Regina mir, mich zu Leo und Rhiannon zu setzen. Zitternd gehorchte ich. Ich wollte eigentlich nur noch nach Hause.
    »Wir brauchen eine Antwort, Cicely. Willigst du ein und hilfst uns, oder sind wir gezwungen, drastischere Maßnahmen zu ergreifen?«
    »Sie lassen mir ja keine Wahl«, sagte ich. Ich wusste, was ich tun würde. Sie glaubten, dass sie mich brauchten. Und im Grunde genommen hatten sie mir überaus deutlich gemacht, dass ich ihnen helfen würde, ob freiwillig oder unter Zwang. Also war es nur klug, auch einen Nutzen daraus zu ziehen.
    Ich räusperte mich. »Eine Einwilligung unter Strafandrohung ist dem Wohlwollen nicht gerade zuträglich. Aber bevor wir uns in Spitzfindigkeiten verlieren – ja, ich helfe Ihnen. Unter einer Bedingung. Der Indigo-Hof hat meine Tante und unsere Freundin Peyton entführt. Wenn es eine Möglichkeit gibt, dass Sie uns helfen, sie zu retten, dann bin ich gewillt, Ihr Angebot anzunehmen.«
    »Das Angebot gilt ausschließlich für dich, aber deine Freunde sind stillschweigend eingeschlossen«, sagte Geoffrey. »Ich freue mich, dass du beschlossen hast, die Dinge zu vereinfachen. Wir werden tun, was wir können, um die, die du liebst, zu retten. Ich war entsetzt, als ich erfuhr, dass Mysts Schergen es gewagt haben, Heather zu entführen und Marta zu töten. Aber wo wir gerade beim Angebot sind, Abgesandte. Dein Bruder ist gegangen, um den Vertrag und die Bezahlung für den ersten Monat zu holen.«
    Regina lächelte. »Lannan wird uns gelegentlich unterstützen. Er ist nicht immer ein sturer Dickschädel.« Sie wandte sich an mich und fügte hinzu: »Wir zahlen gern im Voraus.« Sie strahlte. »Wir wollen nicht, dass du dich in irgendeiner Weise ausgenutzt fühlst.«
    Ich biss mir auf die Zunge. Erneut darauf hinzuweisen, dass ich ja keine Wahl hatte und sie mich ausnutzen würden, falls ich nicht einwilligte, war wahrscheinlich nicht besonders klug. Und nachdem ich Crawl begegnet war, wollte ich ihnen wahrlich nicht auf die Zehen treten. Oder das Risiko eingehen, dass sie mich zu ihm zurückschickten, damit er mich endgültig überzeugte.
    Rhiannon hob zögernd die Hand.
    Regina lachte. »Ja? Hast du eine Frage?«
    »Ja«, antwortete sie leise. »Wir haben uns über den Indigo-Hof informiert, aber es bleiben große Lücken. Sie haben meine Mutter entführt. Wissen Sie, was sie von ihr wollen?«
    Geoffrey stand auf und begann, hinter seinem Stuhl auf und ab zu gehen. Nach einem Augenblick stieß er einen Seufzer aus, hinter dem kein Atem steckte. »Wir haben einen Verdacht. Angehörige der Vampirnation tun normalerweise nicht so, als hegten sie den Sterblichen gegenüber viel Sympathie. Wir – die echten Vampire – halten uns an das Abkommen über Verhaltensrichtlinien Übernatürlicher, das es uns erlaubt, an eurer Seite zu leben, ohne gejagt zu werden, sofern es sich nicht um Leute handelt, die persönlichen Groll gegen uns hegen. Doch wir halten uns an das Abkommen und an unsere Versprechungen. Der Indigo-Hof dagegen …« Er brach ab und warf Regina einen Blick zu.
    »Die Vampirfeen sind chaotisch, weit chaotischer, als wir es sind«, sagte sie nach einem Augenblick. »Du magst uns für arrogant halten, aber glaub mir, die Welt des Indigo-Hofs ist viel gefährlicher als die unsere. Sie halten sich an kein Abkommen, an kein Versprechen, und sie sind der Meinung, dass sie keinerlei Gesetzen gehorchen müssen außer denen, die sie selbst aufgestellt haben. Sie nähren sich von Blut und von Magie.«
    »Wo wir versuchen, Kompromisse zu schließen, um uns unter den Lebenden zu bewegen, streben sie danach, die Lebenden zu versklaven«, sagte Geoffrey. »Sie hassen uns. Wir sind ihre Erzeuger, und sie werden uns nie verzeihen, dass wir die ersten waren, die unter den lebenden Toten weilten. Also holen sie sich jeden, der besondere Kräfte besitzt, an den Hof, um uns irgendwann vernichten zu können.«
    Obwohl ich mir sicher war, dass dieser Wunsch auf Gegenseitigkeit beruhte, beschloss ich, den Mund zu halten.
    »Unsere Geschichte ist lang –« Regina brach ab, als sich die Tür öffnete und Lannan Altos eintrat. »Bruder. Du bist wieder da.«
    Nach einer übertriebenen Verbeugung in unsere Richtung reichte er

Weitere Kostenlose Bücher