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Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition)

Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition)

Titel: Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Habt ihr eine Ahnung, was das sein könnte?«
    Rhiannon nahm die Kugel, schnupperte daran und riss die Augen auf. »Ja. Das ist ein Zünderzauber. Kann selbst das bescheidenste Flämmchen in ein tobendes Inferno verwandeln. Ich sollte das wohl besser nicht anfassen.«
    »Lächerlich. Du musst endlich deine Angst vor Feuer überwinden. Nur weil du etwas festhältst, heißt das ja noch nicht, dass du es auslöst«, sagte Leo. Bart strich ihm um die Beine; der Kater schleppte eine struppige Maus mit sich herum und schien wild entschlossen, Leo dazu zu bringen, mit ihm zu spielen. »Sollte nicht jemand mal etwas zum Frühstück machen? Ich bin total ausgehungert.«
    »Mach es doch selbst«, fuhr Rhiannon ihn gekränkt an. »Ich bin weder deine Dienerin noch deine Mutter.«
    Leo, der auf seinen Fersen hockte, rieb sich die Stirn und stieß einen Seufzer aus. »Tut mir leid, das wollte ich damit auch nicht andeuten. Aber ich habe das Gefühl, dass uns alles aus den Händen gleitet, und wir sollten doch nutzen, was immer uns zur Verfügung steht. Zum Beispiel deine Fähigkeit, das Feuer zu beherrschen. Vielleicht kann Anadey ja etwas für dich tun.«
    Mein Kopf fuhr hoch. »Da hat er recht. Sie ist Schamanin und arbeitet mit allen vier Elementen. Falls uns jemand, den wir kennen, helfen kann, dann wohl sie.«
    »Okay. Ich rede mit ihr.« Rhiannon legte die Stirn in Falten. »Sollen wir ihr sagen, was Grieve über Peyton erzählt hat?«
    »Lieber noch nicht. Ich würde mich gern vergewissern, dass Peyton noch lebt, bevor wir ihr Hoffnung machen.«
    Ich fuhr mir mit der Hand durchs Haar und starrte entnervt auf den Haufen Krimskrams vor uns. »Ich begreife einfach nicht, warum Marta mir das alles hinterlassen hat. Ich arbeite normalerweise nur mit Energie, nicht mit echten Zutaten. Sie hätte es ihrer Tochter vererben sollen, oder Peyton. Beide hätten die Sachen bestimmt sinnvoller nutzen können.«
    »Nein, sie wird ihren Grund gehabt haben. Marta hat nie etwas getan, ohne es gründlich zu durchdenken.« Leo hielt eine Handvoll Halsketten hoch. »Bingo. Schutzzauber. Keine Ahnung, wie effektiv sie sind, aber sie fühlen sich aufgeladen an. Hier sind fünf Stück.«
    »Dann kriegen wir jeder eine und haben sogar noch welche übrig.« Ich legte mir eine der Elhaz-Runen um den Hals und spürte sofort, wie die sanfte Intensität der Magie meine Schultern einhüllte. »Wow, das fühlt sich aber wirklich gut an. Okay, essen wir etwas, und dann –«
    Es klingelte an der Tür. Leo ging, um zu öffnen, und einen Moment später kam er mit einem Kerl zurück, der ungefähr dreißig war. Er war Chinese, schlank, aber muskulös, und trug eine zerrissene Jeans, ein graues Muscle-Shirt und darüber eine schwarze Lederjacke. Springerstiefel rundeten das Outfit ab. Er trug einen schweren Rucksack, den er in einer Ecke absetzte, nachdem er sich sorgfältig umgesehen hatte.
    »Kaylin Chen, das ist Cicely Waters.«
    Kaylin betrachtete mich. »Wir haben auf dich gewartet, Cicely. Der Wind hat mir gesagt, dass du kommst und dass ich ein Auge auf dich haben soll.«
    Kann das wahr sein? »Du kannst mit dem Wind sprechen?« Ich hatte noch nie jemanden getroffen, der ähnliche Fähigkeiten wie ich besaß.
    Aber er schüttelte den Kopf. »Nein. Aber Geister können durch den Wind sprechen, und ich kann mit Geistern sprechen.« Bei diesen Worten glomm ein goldenes Licht in seinen Augen auf, und ich bemerkte, dass hinter Kaylin Chen zwei durchscheinende Gestalten standen. Keiner schien sich bewusst zu sein, dass ich sie sehen konnte.
    Kaylin blinzelte. »Worauf starrst du denn?« Doch dann entspannte er sich wieder. »Du kannst sie also sehen.« Er sprach so leise, dass Rhia und Leo ihn nicht hören konnten.
    »Ja. Aber ich glaube, die Geister wissen das nicht.«
    »Wahrscheinlich nicht. Sie sind auf eine Weise auf mich eingestimmt, die ich nicht erklären kann, und nur sehr wenige wissen, dass sie bei mir sind. Nicht einmal begabte Medien spüren sie normalerweise.« Er wandte sich an Leo, und sie packten sich an den Unterarmen. »Gut, dich zu sehen, Bruder.«
    »Ebenfalls, Mann. Warst du auch brav?«
    »Soweit ich es eben sein kann«, antwortete Kaylin. Er salutierte in Rhiannons Richtung, und sie winkte.
    »Willst du mit uns frühstücken?« Sie schenkte ihm ein breites Lächeln, und ihre Augen funkelten.
    Kaylin nickte. »Da sag ich bestimmt nicht nein.«
    »Komm, Cicely. Lass uns was kochen, während er auf den neuesten Stand gebracht

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