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Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition)

Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition)

Titel: Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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und ob.
    Ich hätte es auch gewusst, ohne die Karte, auf der der Rosenstrauß prangte, zu lesen. Als ich sie aufklappte, leuchtete mir elegant geschwungene Schrift – offensichtlich mit einer Kalligraphiefeder geschrieben – in blutroter Tinte entgegen.
Vom Karmesin-Hof an Ms. Cicely Waters & Freunde
 
Nur eine Kleinigkeit in Anerkennung unserer Partnerschaft, möge sie eine lange und fruchtbare Verbindung sein. Deine erste Blutgabe ist für übermorgen Abend angesetzt. Lannan Altos erwartet dich in seinem Büro im New-Forest-Konservatorium. Er wird dir zu diesem Zeitpunkt auch den kommenden Monatslohn im Voraus bezahlen.
 
Mit freundlichen Grüßen,
Regina Altos
Abgesandte des Karmesin-Hofs
    Oh, na toll. Ich blickte auf. Ich hatte gehofft, dass ich mindestens ein paar Wochen Zeit haben würde, mich an den Gedanken zu gewöhnen, aber die Botschaft war deutlich. Ich gehörte ihnen – mit Haut und Haar und Blut.
    Und nun war der Zahltag gekommen.

18. Kapitel
    I ch versuchte, den Text der Karte herunterzuspielen. Es hatte keinen Sinn, Rhiannon aufzuregen. Jetzt mussten wir vor allem Anadey aufsuchen, ihr erzählen, dass wir Peyton gefunden hatten, und sie bitten, Rhiannon zu helfen. Wir riefen sie an, und sie sagte uns, sie hätte morgen früh Zeit, ob wir zu ihr kommen könnten. Den Rest des Abends verbrachten wir damit, die Schutzvorrichtungen um das Haus herum zu verstärken und Scrabble zu spielen.
    Am nächsten Morgen willigten Leo und Kaylin ein, zu Hause zu bleiben und sich einen Schutzzauber für das gesamte Grundstück auszudenken, während Rhiannon und ich mit Favonis zu Anadeys Wohnung fuhren.
    Anadey saß zusammengesunken an ihrem Tisch, als wir auf ihr »Herein« leise eintraten. Sie hielt eine Teetasse in der Hand und wirkte zehn Jahre älter als noch vor ein paar Tagen, und als sie aufblickte, sah ich, dass ihre Augen rot vom Weinen waren. »Gibt es etwas Neues?«
    Es war zu spüren, dass sie Angst hatte, die Frage zu stellen, aber sie konnte nicht anders.
    »Ja. Wir haben, dank Grieve, ihr Versteck gefunden. Aber wir mussten wieder verschwinden, bevor man uns schnappte. Heather und Peyton waren beide dort – und am Leben.« Und ich konnte nur beten, dass sie es nach unserer Aktion noch immer waren. Was, wenn Myst sie aus Rache für unseren Einbruchsversuch getötet hatte? Zuzutrauen war es ihr.
    Wir berichteten Anadey von unserem Ausflug und ließen sie schwören, Stillschweigen über Kaylins Fähigkeiten zu bewahren.
    Schließlich schob sie ihre Teetasse weg und seufzte tief. »Ich sollte also mit dem Jammern aufhören und etwas zur Rettung meiner Tochter beitragen. Wenn ihr schon den Mut habt, es mit dem Indigo-Hof aufzunehmen, werde ich meinen Teil dazu beitragen. Obwohl ich nicht recht weiß, wie ich von Nutzen sein kann. Meine Magie ist weit subtiler, als es die meiner Mutter war. Ich arbeite mit allen Elementen, aber mehr auf … molekularer Ebene. Es ist schwer zu beschreiben. Meine Magie besteht weniger darin, Zaubersprüche anzuwenden als vielmehr Ereignisse neu zu arrangieren.«
    »Ich wünschte, du könntest in der Zeit zurückreisen und die Entführung von Heather und Peyton neu arrangieren.« Ich seufzte. Zeitsprünge wurden selten gemacht und waren normalerweise nur erlaubt, um Ereignisse zu beobachten, nicht um einzugreifen.
    »Denkst du nicht, ich hätte es längst versucht, wenn ich das könnte?« Anadey schüttelte den Kopf. »Es gibt mehr Kräfte im Universum, als wir je zu verstehen erhoffen können. Und es gibt Kräfte, die ich hoffentlich nie verstehen werde.«
    »Anadey, ich wollte dich um einen Gefallen bitten.« Rhiannon beugte sich über den Tisch. »Ich brauche Hilfe. Ich brauche deine Hilfe. Das Feuer, das ich so viele Jahre in mir eingesperrt habe, ist frei. Und jetzt habe ich Schwierigkeiten, es zu kontrollieren.«
    Anadey blinzelte. »Marta hat mir von dir erzählt – von dem Unfall mit dem Auto. Ich habe mich schon gefragt, wie lange es wohl dauern wird, bis du dich dieser Energie wieder öffnen wirst. Eine solche Kraft kann man einfach nicht unterdrücken. Mutter dachte, du hättest es geschafft, sie ganz zu tilgen, aber ich wusste es besser. Das ist auch eins der Themen, bei denen wir unterschiedlicher Meinung waren.«
    Sie stand auf und winkte uns, ihr in die Küche zu folgen, wo sie ihre Tasse ausspülte und uns Minzkekse anbot. »Das sind Peytons Lieblingskekse. Ich habe wohl irgendwie gedacht, sie würden wie eine Art Rückholzauber funktionieren, wenn

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