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Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition)

Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition)

Titel: Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Laden gibt es keine Spur von Schuppe oder Flosse. Nur Hähnchen.« Sie stellte die Kartons auf den Tisch und holte uns Teller und Servietten dazu. »Was machst du?«
    »Lesen, bis mir die Augen quer im Kopf stehen. Und ich glaube, ich habe endlich etwas gefunden, das wesentlich für uns sein könnte.« Ich griff nach einem Hähnchenschenkel, während ich mit der anderen Hand das Buch aufhielt.
Die Najeeling-Prophezeiung (siehe auch Kap. 7: Untersuchung des Buchs der Untoten) spricht von einem Mitglied des Indigo-Hofs, das sich Seite an Seite mit seiner verräterischen Liebe zur Macht erhebt. Gemeinsam lösen sie die Ereignisse aus, die zum Krieg zwischen Vampirnation und Indigo-Hof führen werden. Der Ausgang dieses Kriegs ist nicht bekannt. Der Forscher, der das Buch der Untoten übersetzte, starb bei einem seltsamen Unfall, bevor er seine Arbeit beenden konnte, und das Buch selbst verschwand danach.
    »Ich glaube, dass hier über Grieve und mich gesprochen wird.« Ich tappte auf das Buch, während ich gleichzeitig in mein Fleisch biss. Das Wort »verräterisch« machte mich nervös.
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Mist. Ich wusste doch, dass ich etwas vergessen hatte.« Denn jetzt fiel mir auf, dass ich ihnen noch immer nichts von meiner Begegnung mit Crawl erzählt hatte. Schnell beschrieb ich ihnen, was bei dem Blutorakel geschehen war. »Ich wollte es euch schon eher sagen, aber erst kam Grieve, und dann sind wir schon zum Marburry-Grab marschiert.«
    »Und du hast es nicht für nötig gehalten, uns das sofort zu erzählen? O Mann, Cicely, du kannst uns so was doch nicht einfach vorenthalten! Wir stecken schließlich alle in dieser Sache mit drin.« Leo wirkte gekränkt; offenbar mochte er das Gefühl, ausgeschlossen zu werden, ganz und gar nicht. Vielleicht war er aber auch angefressen, weil die Vampire bisher sein Territorium gewesen waren.
    »Von vorenthalten kann keine Rede sein. Und jetzt habe ich es euch ja gesagt. Im Augenblick passiert so viel, dass es nicht leicht ist, immer alles im Kopf zu behalten. Aber – ja, Crawl schien zu meinen, dass ich ›diejenige welche‹ bin, und ich habe das Gefühl, dass das hier zu dem passt, wovon er gesprochen hat.« Ich zuckte mit den Achseln. »Ob es uns gefällt oder nicht, die Vampire halten mich anscheinend für besonders förderungswürdig. Mir wär’s sehr viel lieber, wenn sie mich nicht kennen würden, aber dies hier ist doch der Grund, warum sie wollen, dass ich für sie den Indigo-Hof ausspioniere: Sie hoffen, dass ich dadurch diesen verdammten Krieg auslöse, und sie sind sich sicher, dass sie ihn gewinnen werden.«
    »Und in der Zwischenzeit entführen Angehörige des Indigo-Hofs Magiegeborene, um sich eine Armee von Sklaven mit Zauberkräften heranzuzüchten. Denkt nur, was für ein Chaos sie anrichten können, wenn sie sich so mächtige Hexen wie Marta und Heather untertan machen – wie viel Schlimmes geschehen kann!« Leo rieb sich den Nasenrücken, und ich wusste, dass er an seine Schwester dachte.
    »Sie wären nahezu unbesiegbar.« Ich verstummte, als Ulean meine Schulter berührte.
    Draußen geschieht etwas. Du bist gefordert. Sei vorsichtig. Sie kommen näher.
    »Probleme, Leute. Ulean hat mich gerade gewarnt.« Ich legte das Buch und meinen Hähnchenschenkel ab und spähte vorsichtig aus der Eingangstür. Rhiannon war direkt hinter mir. Da war etwas – ich spürte es! – am Rand unseres Grundstücks.
    »Warte«, flüsterte ich.
    Sie blickte über meine Schulter. »Ist da draußen etwas?«
    Ich nickte. Langsam suchte ich mit Blicken den Garten ab, aber ich wusste nicht, worauf ich achten musste. Ulean? Kannst du mich hören?
    Ja … dort hinten an der Grenze. Leo und Kaylin haben gute Arbeit geleistet. Sie können nicht weiter vordringen.
    Was ist denn da draußen? Ich kann etwas hören … fühlen.
    Als Ulean an mir vorbeihuschte, umhüllte mich der betörende Duft von Lavendel und Zitrone, beruhigend und doch stärkend. Er nahm ein wenig Finsternis von meiner Aura, und ich atmete tief ein und stieß den Atem geräuschvoll wieder aus, während ich wartete. Einen Moment später war sie zurück.
    Du kommst an einen Scheideweg, Cicely. Sei vorsichtig. Bitte handle nicht überstürzt. Hör genau zu. Worte können täuschen, selbst wenn sie von jemandem kommen, den du liebst.
    Ein Schauder jagte mir über den Rücken. Was zum Teufel geschah hier? Langsam stieg ich die Vordertreppe hinab, direkt hinter mir Rhiannon, in einigem Abstand

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