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Das Dunkle

Das Dunkle

Titel: Das Dunkle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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Rücken traf. Er stolperte bei der Landung, riss Jessica ins Salz, bis sie losließ und die normale Schwerkraft wie eine Bleidecke auf sie herabfiel. Sie fiel auf tote Gleiter und atmete den Geruch von verbranntem Fleisch ein.
    Jessica erhob sich auf die Knie und wirbelte herum, um den Lichtstrahl in alle Richtungen gleichzeitig zu lenken. Um sie herum fingen Wesen am Himmel Feuer, aber sie sah einen Gleiter, der Jonathan am Bein traf, bevor er in Flammen aufging.
    „Die Fackel!“, rief er und wehrte den nächsten Gleiter mit Perambulation ab.
    Sie zog Leuchtangriff aus ihrer Tasche und riss sie auseinander, während sie ihren Namen schrie. Die Fackel erwachte zum Leben, blendete sie fast und erfüllte die Wüste mit erschreckenden Schatten. Schreie ertönten von allen Seiten, als sie sie hoch über ihren Kopf hob. Ledrige Flügelschläge ließen überall von ihnen ab und trugen die Schreie fort.
    Jonathan schützte seine violett leuchtenden Augen vor der Fackel. „Wie lange hält das Ding?“
    „Halbe Stunde, glaube ich. Wird aber ausgehen, wenn ich sie fallen lasse.“

    „Tu’s nicht. Ich kann zwar überhaupt nichts sehen, aber das ist besser, als zu Hackfleisch zerkaut zu werden.“ Er streckte eine Hand aus, hielt die andere vor seine Augen und belastete sein rechtes Bein. „Du navigierst. Sag mir, wann ich springen soll.“
    Jessica nahm seine Hand. Jonathans Leichtigkeit gab ihr Auftrieb, zusammen mit den heftigen Energien, die sich in ihrem Körper sammelten und in die zischende Flamme fuhren. Sie berechnete ihren nächsten Sprung und zog an seiner Hand, um die Richtung anzugeben.
    „Drei, zwei, eins …“
    Sie hoben ab, aber Jonathans verwundetes Bein knickte weg, weshalb sie umeinander herumwirbelten. Jessica korrigierte ihren Flug mit einer Schulterdrehung – plötzlich und mysteriöserweise stand ihr das zweite Gesetz klar und deutlich vor Augen. Zu spät für jeden Physiktest, aber vielleicht rechtzeitig, um Rex zu retten …
    Sie vollführten einen hohen Bogen über die Wüste, direkt auf den Schwarm zu.
    „Landung in fünf, vier, drei …“
    Ihre Füße kamen auf und sie zog Jonathan zum zweiten Sprung, diesmal perfekt. Mitten in der Luft zog sie ihn so dicht an sich heran, dass er am Himmel keinen Schattenkeil werfen würde, der eine neue Angriffswelle ermöglichen könnte. Er barg sein Gesicht an ihrer Schulter, um sich vor den Funken von Leuchtangriff zu schützen, die überall um ihn herumwirbelten.
    „Noch einmal, dann sind wir da“, sagte sie an der höchsten Stelle ihres Sprungs. Die Wolke aus Gleitern und Darklingen stob bereits auseinander, voller Entsetzen über die hell erstrahlende Fackel, die auf sie zusprang. Jessica roch, dass ihr eigenes Haar im Funkenflug versengt wurde, doch der Brandgeruch erregte sie nur, wie beim Löten in Dess’ Zimmer.
    „Zwei … eins …“
    Sie landeten, sprangen perfekt koordiniert wieder ab und flogen direkt in den Schwarm.

    Es war wie ein Sturz durch einen Chor aus Schreien.
    Flammen spritzten in alle Richtungen, als Gleiter, die zu langsam oder zu dumm waren, um rechtzeitig zu verschwinden, von Leuchtangriff entzündet wurden. Sie wedelten mit ihren brennenden Schwingen und taumelten in andere hinein, wodurch sie das Inferno weiter ausbreiteten, wie ein großes loderndes Auge, das sich um sie herum öffnete. Ein Darkling in der Gestalt eines fliegenden Panthers wurde von dem Brandherd erfasst. Er zog schnelle Kreise, versuchte, sich selbst zu löschen, bis er vom Himmel taumelte.
    „Das hört sich ziemlich gewaltig an“, sagte Jonathan, der die Augen fest geschlossen hatte.
    „Ziemlich“, antwortete Jessica. Ihr ganzer Körper summte von der spritzenden, zischenden Flamme.
    Sie fielen durch die Masse, einen Ring aus fallenden, schmorenden Kreaturen, die den Wüstenboden unter ihnen beleuchteten.
    „Wir sinken“, warnte Jessica, Sekunden bevor sie landeten und schwankend zum Stehen kamen.
    In der Mitte der brennenden Gleiter – genau an dem Punkt, den Dess vorhergesagt hatte – standen drei Starre. Der eine war Jessicas Stalker, der nette Ernesto Grayfoot, mit der Kamera in der Hand. Dann war da noch eine große Frau mit blondem Haar, der dritte war ein alter Mann, elegant gekleidet nach einer Mode, die vermutlich seit Jahrzehnten veraltet war.

    Die Ähnlichkeit zwischen Constanza und ihrem Großvater fiel Jessica schon von Weitem auf.
    Eine vierte Gestalt kauerte auf dem Salz zwischen ihnen, klein, nackt und bleich.
    Jessica ließ

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