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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Situation? Der Akademiker schüttelte den Kopf. 20 Minuten später las er die Zusammenfassung von Ryans zweitem CIA-Report durch, in dem er ganz zuversichtlich prophezeite, daß mit einer Operation der Terroristen in den USA nicht zu rechnen sei. Tage darauf war seine Familie angegriffen worden.
    Satt danebengehauen, Ryan, dachte Goodley und lachte in sich hinein. Der Mann war also trotz seiner Intelligenz nicht gegen Fehler gefeit.
    Und auch während seiner Dienstzeit in England waren ihm einige Schnitzer unterlaufen. Zum Beispiel hatte er in Tschernenko nicht Andropows Nachfolger gesehen. Dafür hatte er aber andererseits vor allen anderen vorausgesagt, daß Narmonow der kommende Mann war – mit Ausnahme von Kantrowitz in Princeton, der als erster Andrej Il’itschs hervorragende Qualitäten erkannt hatte. Goodley selbst war damals noch Student gewesen und hatte ein Verhältnis mit einem Mädchen namens Debra Frost gehabt... Was wohl aus ihr geworden ist? fragte er sich.
    »Verdammt!« flüsterte Ben ein paar Minuten später. »Verdammt noch mal...«
    Roter Oktober, ein sowjetisches Raketen-U-Boot... zum Westen übergelaufen. Ryan hatte die Absicht als erster vermutet... Ryan, Analytiker der CIA-Station London, hatte ... die Operation auf See geleitet! Und einen russischen Matrosen erschossen. Typisch, hier schlug der Cowboy wieder durch. Konnte den Mann nicht einfach festnehmen, sondern mußte ihn abknallen wie im Film...
    Was für ein Hammer! Ein russisches strategisches Boot lief über ... und man hielt das geheim... ah, das Boot wurde später in tiefem Wasser versenkt.
    Ryan blieb noch ein paar Monate in London und wurde dann von Greer als persönlicher Assistent und Kronprinz zurück nach Langley geholt. Interessante Mitarbeit bei Abrüstungsverhandlungen ...
    Unmöglich, dachte Goodley. Der Vorsitzende des KGB kam doch bei einem Flugzeugabsturz ums Leben ...
    Inzwischen kritzelte Goodley eifrig. Über diese Sensationen konnte Liz Elliot nicht informiert gewesen sein, oder?
    Moment, du suchst ja gar nicht nach Belastungsmaterial, ermahnte sich Liz Elliots Adlatus. Sie hatte den Wunsch zwar nicht ausdrücklich ausgesprochen, ihn aber so klar angedeutet, daß er verstanden hatte... oder es zumindest glaubte. Nun wurde Goodley klar, wie gefährlich dieses Spiel werden konnte.
    Ryan war ein Killer, der mindestens drei Menschen erschossen hatte. Davon spürte man nichts, wenn man mit dem Mann redete. Im Leben ging es nicht zu wie im Western. Die Menschen trugen keine Revolver mit Kerben im Griff. Goodley bekam zwar keine Gänsehaut, nahm sich aber vor, behutsam mit Ryan umzugehen. Er war noch nie jemandem begegnet, der andere Menschen getötet hatte, und war auch nicht so dumm, in solchen Leuten Helden oder irgendwie überlegene Persönlichkeiten zu sehen. Aber diese Seite von Ryan mußte er sich merken.
    Zur Zeit von James Greers Tod gab es Lücken ... Moment, war damals nicht in Kolumbien eine Menge los gewesen? Goodley machte sich weitere Notizen. Ryan war damals provisorischer DDI gewesen, aber kurz nach Fowlers Amtsantritt waren Richter Arthur Moore und Robert Ritter in Pension gegangen, um Platz für Kandidaten der neuen Administration zu machen, und Ryan war vom Senat als Stellvertretender Direktor der CIA bestätigt worden. Soweit also seine Karriere. Goodley wandte sich den Unterlagen über sein Privatleben und seine Vermögensverhältnisse zu ...
     
    »Falsche Entscheidung«, sagte Ryan 20 Minuten zu spät.
    »Ich glaube, da haben Sie recht.«
    »Die Erkenntnis kommt zu spät. Was haben wir falsch gemacht?«
    »Genau weiß ich das auch nicht«, antwortete Bunker. »Sollen wir den TR- Verband anweisen, abzurücken und sich zurückzuziehen?«
    Ryan starrte auf die Weltkarte an der Wand. »Vielleicht, aber wir haben Andrej Il’itsch in die Ecke getrieben ... wir müssen ihm einen Ausweg lassen.«
    »Und wie? Wie bringen wir das fertig, ohne uns selbst in eine Ecke zu manövrieren?«
    »Irgend etwas an diesem Szenarium hat nicht gestimmt ... aber was ...?«
     
    »Rütteln wir mal an seinem Käfig«, dachte Ricks laut.
    »Und wie, Captain?« fragte Claggett.
    »Status Rohr 2?«
    »Leer, wegen Wartungsarbeiten«, antwortete der Waffenoffizier.
    »Ist es jetzt klar?«
    »Jawohl, Sir. Die Inspektion wurde eine halbe Stunde vor dem Kontakt abgeschlossen.«
    »Sehr gut.« Ricks grinste. »Lassen wir ein Wassergeschoß aus Rohr zwei auf ihn los und wecken ihn mit einem echten Abschußgeräusch

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