Das Echo aller Furcht
solchen Augenblick.
Ihre Haut brannte nun. Jack konnte das so gut. Seine Küsse waren zart und leidenschaftlich zugleich, seine Hände so herrlich geschickt. Er ruinierte ihre Frisur, aber das machte nichts; bei einer Frau wie sie es war, die eine Chirurgenkappe tragen mußte, waren Dauerwellen reine Zeit- und Geldverschwendung. Den Geruch des Körperpuders überlagerte nun der Duft einer Frau, die fast bereit war. Gewöhnlich nahm sie an ihren Liebesspielen aktiver teil, aber heute überließ sie Jack die Initiative, ließ ihn ihre seidige Haut nach ... interessanten Stellen absuchen. Gelegentlich mochte er das. Er mochte es aber auch, wenn sie eine aktivere Rolle spielte. Cathy wölbte den Rücken und stöhnte zum ersten Mal. Er kannte das Signal; schließlich waren sie lange genug verheiratet. Sie küßte ihn fest und fordernd, bohrte ihre Fingernägel in seine Schultern: Jetzt!
Aber es tat sich nichts.
Sie nahm seine Hand, küßte sie und schob sie nach unten, um ihm zu zeigen, daß sie bereit war.
Er kam ihr ungewöhnlich angespannt vor. Gut, sie drängte ihn ... nun ja, sie hatte sich passiv verhalten, und wenn sie das jetzt änderte ... Sie zog die Hand zurück zu ihrer Brust und achtete nun aufmerksamer auf ihn oder versuchte das zumindest. Er verstand es nach wie vor, sie geschickt zu erregen. Sie stieß einen kleinen Schrei aus, küßte ihn fest, keuchte ein wenig, zeigte ihm, daß er der eine war im Zentrum ihrer Welt. Doch sein Rücken und seine Schultern waren verkrampft und verspannt. Was war mit ihm los?
Ihre Hände glitten über seine Brust, zupften spielerisch an dem schwarzen Haar. Das brachte ihn immer in Fahrt ... besonders, wenn sie dann über seinen Bauch nach unten...
Was?
»Jack, was ist los?« Für die Antwort schien er eine Ewigkeit zu brauchen.
»Weiß nicht.« Jack rollte sich von ihr weg auf den Rücken und starrte zur Decke.
»Bist du müde?«
»Das ist’s wohl«, nuschelte er. »Tut mir leid.«
Verdammt! dachte sie, aber ehe sie etwas sagen konnte, fielen ihm die Augen zu.
Er arbeitet zu lange und trinkt zuviel, sagte sie sich. Aber das ist unfair! Ausgerechnet heute, wo ich bereit bin ...
Sei nicht so egoistisch.
Cathy stand auf, hob das Negligé vom Boden auf, hängte es ordentlich auf einen Bügel und zog ein Nachthemd über. Dann ging sie ins Bad.
Er ist ein Mensch und keine Maschine, dachte sie. Er ist übermüdet. Er arbeitet viel zuviel. Jeder hat mal einen schlechten Tag. Manchmal hat er Lust und du bist nicht in Laune. Das macht ihn auch oft sauer, und das ist weder seine Schuld noch deine. Unsere Ehe ist glücklich, aber nicht perfekt. Jack ist der beste Mann, den du je gekannt hast, aber vollkommen ist auch er nicht.
Aber ich wollte...
Ich will schwanger werden, und der Zeitpunkt war genau richtig!
Cathy traten Tränen der Enttäuschung in die Augen. Sie wußte, daß sie unfair war. Aber sie war enttäuscht und auch ein bißchen aufgebracht.
»Nun, Commodore, über den Service kann ich nicht klagen.«
»Aber Ron, soll ich einen alten Schiffskameraden ein Mietauto nehmen lassen?«
»Wieso nicht?«
Mancuso schnaubte. Sein Fahrer warf das Gepäck in den Kofferraum des Dienstwagens, und die Fahrgäste stiegen hinten ein.
»Was macht die Familie?«
»Alles bestens, Commodore ...«
»Sie können ruhig Bart zu mir sagen, Dr. Jones. Außerdem stehe ich kurz vor der Beförderung zum Admiral.«
»Gratuliere!« rief Dr. Ron Jones. »Gut, Bart. Das gefällt mir. Nennen Sie mich jetzt bloß nicht Indiana. Zur Familie: Kim ist wieder an der Uni und will ihren Doktor machen. Die Kinder sind in der Schule oder in der Tagesstätte – und ich verwandle mich in einen Geschäftsmann, ob Sie es glauben oder nicht.«
»Die korrekte Bezeichnung ist wohl ›Unternehmer‹«, bemerkte Mancuso.
»Haarspalterei. Gut, ein großer Teil der Firma gehört mir, aber ich mische immer noch fleißig mit. Den Buchhaltungskram lasse ich von einem Manager erledigen; die richtige Arbeit mache ich. In den letzten Monaten habe ich auf der Tennessee ein neues System durchgeprüft.« Jones warf einen Blick auf den Fahrer. »Können wir hier frei reden?«
»Maat Vincent ist für eine höhere Geheimhaltungsstufe zugelassen als ich. Stimmt’s?«
»Jawohl, Sir. Der Admiral hat immer recht«, erwiderte der Fahrer und bog in Richtung Bangor ab.
»Sie haben ein Problem, Bart.«
»Wie ernst ist es?«
»Es ist ziemlich einmalig, Skipper«, sagte Jones und benutzte die alte Anrede
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