Das Echo aller Furcht
daher nicht an die Oberfläche gelockt. Sie erzeugte nun ein Magnetfeld, das sich ausbreitete wie ein unsichtbares Spinnennetz, und als eine metallische Masse dieses Netz störte –
Der 1000-Kilo-Sprengkopf detonierte nur fünfzehn Meter vom bereits beschädigten Heck der Maine entfernt. Das 20 000-Tonnen-Boot wurde wie von einem Rammstoß erschüttert.
Sofort gab es Alarm: »Wassereinbruch im Maschinenraum!«
Ricks griff nach dem Hörer. »Wie ernst ist es?«
»Schaffen Sie die Leute von Bord, Sir!«
»Das Boot verlassen! Rettungsgerät ausgeben! Funkspruch absetzen: ›Sind beschädigt und sinken‹. Position durchgeben!«
»Captain Rosselli! Blitzmeldung!«
Ryan schaute auf. Er hatte sein Glas Wasser getrunken und danach etwas Kaltes, das mit Kohlensäure versetzt war. Mit dieser Meldung konnte der Marineoffizier allein fertigwerden.
»Sind Sie Mr. Ryan?« fragte ein Mann, der einen Anzug trug. Hinter ihm standen zwei weitere.
»Dr. Ryan, ja.«
»Secret Service, Sir. Der Präsident hat uns befohlen, Sie festzunehmen.«
Darüber mußte Jack lachen. »Weswegen?«
Der Agent wurde sofort verlegen. »Das hat er uns nicht gesagt, Sir.«
»Ich bin nun kein Polizist, aber mein Vater war einer. Das Gesetz schreibt vor, daß Sie mich nicht ohne Grund und Haftbefehl festnehmen können. Vergessen Sie die Verfassung nicht... ›Bewahren, beschützen, verteidigen.<«
Nun steckte der Agent in der Zwickmühle. Einerseits hatte er den Befehl von einem Mann, dem er gehorchen mußte, andererseits war er zu gewissenhaft, um gegen das Gesetz zu verstoßen. »Sir, der Präsident sagte...«
»Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Ich bleibe einfach hier sitzen, und Sie können über dieses Telefon beim Präsidenten rückfragen. Keine Angst, ich fliehe nicht.« Jack steckte sich eine Zigarette an und hob den Hörer eines anderen Telefons.
»Hallo?«
»Hallo, Schatz.«
»Jack? Was ist los?«
»Keine Angst. Die Lage war ein bißchen gespannt, aber nun haben wir sie wieder im Griff. Cathy, ich sitze hier nun noch eine Weile fest, aber es ist alles wieder in Ordnung, ehrlich.«
»Ganz bestimmt?«
»Sorge dich um dein Baby und um sonst nichts. Das ist ein Befehl.«
»Meine Periode ist um einen Tag überfällig, aber –«
»Gut.« Jack lehnte sich zurück, schloß die Augen und lächelte glücklich. »Du wünschst dir ein Mädchen, stimmt’s?«
»Ja.«
»Gut, dann will ich das auch. So, Schatz, ich hab’ jetzt zu tun, aber du kannst dich wirklich beruhigen. Muß jetzt Schluß machen. Bis bald.« Er legte wieder auf. »Gut, daß ich daran gedacht habe.«
»Sir, der Präsident möchte Sie sprechen.«
Der Agent hielt Ryan den Hörer hin. Wie kommen Sie auf die Idee, daß ich mit ihm reden will? hätte Jack beinahe gefragt, aber das wäre unprofessionell gewesen. Er nahm den Hörer. »Hier Ryan, Sir.«
»Sagen Sie, was Sie wissen«, sagte Fowler knapp.
»Mr. President, geben Sie mir 15 Minuten, dann kann ich Sie umfassender informieren. Dan Murray vom FBI weiß ebensoviel wie ich, und ich muß Kontakt mit zwei Agenten aufnehmen. Recht so, Sir?«
»Na gut.«
»Danke, Mr. President.« Ryan reichte den Hörer zurück und rief den Lageraum der CIA an. »Hier Ryan. Hatte Clark Erfolg?«
»Sir, das ist eine offene Leitung.«
»Ist mir gleichgültig. Beantworten Sie die Frage.«
»Ja, Sir, sie sind auf dem Rückflug. Wir haben eine Funkverbindung zu der Maschine. Sie ist von der Air Force, Sir.«
»Wer ist am besten für die Analyse der Bombe qualifiziert?«
»Moment, Sir.« Der Offizier vom Dienst erkundigte sich bei Ted Ayres von W&T. »Dr. Lowell von Lawrence-Livermore, meint Ted.«
»Er soll sich in Bewegung setzen. Der nächste Luftstützpunkt ist wahrscheinlich Travis. Besorgen Sie ihm eine Maschine.« Ryan legte auf und wandte sich an den für den heißen Draht zuständigen Offizier.
»In Mexico City ist gerade eine VC-20 gestartet und nun auf dem Weg nach Andrews. Ich habe zwei Agenten und zwei – andere Personen an Bord. Bitte lassen Sie eine Funkverbindung mit der Maschine herstellen.«
»Von hier aus geht das leider nicht, Sir, aber wenn Sie in den Konferenzsaal auf der anderen Seite gehen ...«
Ryan stand auf. »Kommen Sie mit?« fragte er die Agenten vom Secret Service.
Bitterer konnte es nicht kommen, dachte Kati, erkannte aber einen Augenblick später, daß das nicht stimmte. Er war nun schon seit einem Jahr auf den Tod gefaßt gewesen. Seinen Verfolgern hätte er entkommen können, aber
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