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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Unsinn, Sir.«
    »Allerdings«, stimmte der taktische Offizier zu.
     
    »Fahrt?«
    »Sechs Knoten, Sir. Der Maschinenraum sagt, die Wellenlager klängen sehr rauh.«
    »Wenn wir schneller fahren ...« Ricks runzelte die Stirn.
    Claggett nickte. »... fliegt alles auseinander. Zeit für Gegenmaßnahmen, finde ich.«
    »Gut, tun Sie das.«
    »Fünfzollraum, einen Fächer abschießen.« Claggett drehte sich wieder um. »Für eine nützliche Wendung ist unsere Fahrt zu gering.«
    »Unsere Chancen stehen fifty-fifty, schätze ich.«
    »Es hätte schlimmer kommen können. Ich frage mich, warum man SNAPCOUNT rückgängig gemacht hat«, meinte der Erste Offizier und starrte aufs Sonardisplay.
    »Die Kriegsgefahr ist wohl vorüber, IA... Besonders gut habe ich das wohl nicht gemacht.«
    »Verdammt, Skipper, wer ist schon auf so was gefaßt?«
    Ricks drehte sich um. »Danke, IA.«
    »Der Torpedo ist nun aktiv und in Peil- und Lauschmodus. Richtung einssechs-null.«
     
    »Torpedo, amerikanischer Mark 48, in drei-vier-fünf, wurde gerade aktiv!«
    »AK voraus, Kurs beibehalten«, befahl Dubinin.
    »Gegenmaßnahmen?« fragte der Starpom.
    Der Kapitän schüttelte den Kopf. »Nein, wir sind am Rande seines Ortungsbereichs; das würde den Fisch nur auf uns aufmerksam machen. Die Bedingungen an der Oberfläche sind nützlich. Auf Gefechte in schwerem Wetter ist niemand eingerichtet«, erklärte Dubinin. »Da kommen die Instrumente nicht mit.«
    »Käpt’n, ein Satellitensignal an alle Einheiten: ›Kampfhandlungen einstellen und Feindkräften ausweichen. Operationen nur zur Selbstverteidigung gestattet. ‹«
    »Ich komme vors Kriegsgericht«, merkte Valentin Borissowitsch Dubinin leise an.
    »Sie haben nichts falsch gemacht. Alle Ihre Maßnahmen waren korrekt, und –«
    »Danke. Ich hoffe, daß Sie das auch im Zeugenstand sagen.«
    »Achtung, neue Peilung – Torpedo hat abgedreht und läuft nun von uns weg nach Westen«, sagte Leutnant Rykow. »Zuerst muß eine Rechtswendung einprogrammiert gewesen sein.«
    »Zum Glück schlug er keinen Haken nach links. Ich glaube, wir haben es überstanden. So, und jetzt muß nur noch unser Torpedo sein Ziel verfehlen. . .«
     
    »Sir, der Fisch kommt näher und hat uns wahrscheinlich aufgefaßt – peilt nun kontinuierlich, Sir.«
    »Weniger als 2000 Meter«, sagte Ricks.
    »So ist es«, stimmte Claggett zu.
    »Versuchen Sie es weiter mit Gegenmaßnahmen – bleiben Sie dran!« Die taktische Situation verschlechterte sich. Maine fuhr für wirkungsvolle Ausweichmanöver zu langsam. Durch die Gegenmaßnahmen wurden im Wasser Gasblasen produziert, die den russischen Torpedo vielleicht zum Abdrehen bewegen konnten; das war ihre einzige Hoffnung. Andererseits aber konnte der Fisch den Blasenvorhang durchdringen und die Maine dann wieder mit seinem Sonar orten. Es war aber möglich, daß eine ununterbrochen ausgestoßene Reihe falscher Ziele seinen Suchkopf überlud. Das war nun ihre beste Chance. »Bleiben wir nahe an der Oberfläche«, meinte Ricks. Claggett schaute ihn an und nickte zustimmend.
    »Es wirkt nicht, Sir ... Sir, ich habe den Fisch verloren, er liegt jetzt in unserem Kielwasser.«
    »Auftauchen!« befahl Ricks. »Anblasen!«
    »Hoffen Sie auf eine Selbstzerstörung an der Oberfläche?«
    »Ja. Und jetzt bin ich mit meinem Latein am Ende.«
    »Nach links, parallel zu den Seen?«
    »Gut, übernehmen Sie das.«
    Claggett ging in die Zentrale. »Periskop ausfahren!« Er schaute rasch in die Runde und prüfte den Kurs des Bootes. »Neuer Kurs null-fünf-fünf!«
    USS Maine tauchte zum letzten Mal in zehn Meter hohe Seen und eine fast totale Finsternis auf. Ihr runder Rumpf rollte in den Brechern, und sie drehte nur langsam ab. Die Gegenmaßnahmen waren ein Fehler gewesen. Der Torpedo peilte zwar, war aber vorwiegend auf das Verfolgen von Kielwasser eingerichtet. Sein Suchkopf sprach auf Blasen an, und die Gegenmaßnahmen legten eine perfekte Spur, die plötzlich endete. Als die Maine auftauchte, verließ er den Blasenstrom. Wieder kamen technische Faktoren ins Spiel. Da die Turbulenz das Kielwasser-Suchprogramm verwirrte, begann der Torpedo knapp unter der Oberfläche kreisend zu suchen. Auf der dritten Runde fand er unter den verwirrenden Umrissen über sich ein ungewöhnlich hartes Echo. Nun hielt er darauf zu und aktivierte seinen Magnetzünder. Die russische Waffe war nicht so hochentwickelt wie der amerikanische Mark 50, konnte über 20 Meter Tiefe nicht hinaus und wurde

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