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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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seinem Vater die Netze eingeholt hatte. D’Antonios Derbheit war eine nützliche Tarnung für einen Diplomaten, und das war der Beruf des Kardinals, wenn auch vielleicht nicht seine Berufung. Dieser Mann, der, wie viele seiner Kollegen im Vatikan, mehrere Sprachen beherrschte, ging seinem Handwerk seit dreißig Jahren nach und bemühte sich mangels militärischer Macht mit Schlauheit um den Frieden auf der Welt. Er war ein einflußreicher Agent, an vielen Orten willkommen und immer bereit, zuzuhören oder guten Rat zu geben. Natürlich begrüßte er Adler zuerst.
    »Schön, Sie wiederzusehen, Scott.«
    »Es ist mir wie immer ein Vergnügen, Eminenz.« Adler ergriff die ausgestreckte Hand und setzte sein Diplomatenlächeln auf.
    »Und Sie sind Dr. Ryan. Wir haben schon viel von Ihnen gehört.«
    »Hoffentlich nur Gutes, Eminenz.«
    »Nehmen Sie doch bitte Platz.« D’Antonio wies auf ein Sofa, das so wertvoll aussah, daß Ryan kaum wagte, sich zu setzen. »Kaffee?«
    »Ja, gerne«, sagte Adler für beide. Bischof O’Toole schenkte ein und setzte sich dann, um Notizen zu machen. »Sehr freundlich von Ihnen, uns so kurzfristig zu empfangen.«
    »Ach was!« Ryan war ziemlich überrascht, den Kardinal eine Zigarrenspitze aus der Tasche holen zu sehen. D’Antonio schnitt die Brasil mit einem silbernen Instrument ab und zündete sie mit einem goldenen Feuerzeug an, ohne sich für das Laster zu entschuldigen. Es war, als habe der Kardinal die Würde abgelegt, um seinen Gästen die Befangenheit zu nehmen. Wahrscheinlich hält er sich bei der Arbeit gerne an einer Zigarre fest, dachte Ryan, wie Bismarck.
    »Sie sind mit der groben Skizzierung unseres Konzepts vertraut«, begann Adler.
    »Si. Ich muß sagen, ich finde es hochinteressant. Der Heilige Vater machte vor einiger Zeit einen ähnlichen Vorschlag.«
    Ryan merkte auf. Das war ihm unbekannt.
    »Ich verfaßte damals eine Studie über diese Initiative«, sagte Adler. »Der schwache Punkt war die Frage der Sicherheit, aber das hat sich nach dem Golfkrieg geändert. Sie wissen natürlich, daß unser Konzept nicht ganz...«
    »Ihr Konzept ist für uns akzeptabel«, erklärte D’Antonio und hob majestätisch seine Zigarre. »Wie können wir uns einem solchen Vorschlag entgegenstellen?«
    »Genau das, Eminenz, wollten wir hören.« Adler griff nach seiner Kaffeetasse. »Und Sie haben keine Vorbehalte?«
    »Sie werden feststellen, daß wir sehr flexibel sind, solange alle Beteiligten guten Willen zeigen. Wenn alle Parteien gleichberechtigt sind, unterstützen wir vorbehaltlos Ihren Vorschlag.« Die Augen des Alten funkelten. »Die Frage ist nur: Können Sie den gleichen Status für alle garantieren?«
    »Ich glaube schon«, erwiderte Adler ernst.
    »Wenn wir nicht allesamt Scharlatane sind, sollte das möglich sein. Wie stehen die Sowjets dazu?«
    »Sie werden sich nicht einmischen. Mehr noch, wir hoffen auf ihre offene Unterstützung. Auf jeden Fall, angesichts ihrer derzeitigen Probleme...«
    »Genau. Sie können von einer Entspannung in der Nahost-Region, der Stabilisierung verschiedener Märkte und der Verbesserung des internationalen Klimas nur profitieren.«
    Erstaunlich, dachte Ryan. Verblüffend, mit welcher Selbstverständlichkeit man die Veränderungen auf der Welt bereits aufgenommen hat – als hätte man sie kommen gesehen. In Wirklichkeit aber war niemand auf sie gefaßt gewesen. Hätte jemand vor zehn Jahren so etwas prophezeit, wäre er für verrückt erklärt worden.
    »Sehr richtig.« Der stellvertretende Außenminister stellte seine Tasse ab. »Nun zur Frage der Bekanntmachung.«
    Wieder eine Geste mit der Zigarre. »Sie möchten sicherlich, daß der Heilige Vater das übernimmt.«
    »Sehr aufmerksam! Genau das wäre unser Wunsch.«
    »Nun, ganz verkalkt bin ich noch nicht«, versetzte der Kardinal. »Geben wir vorab etwas an die Presse?«
    »Lieber nicht.«
    »Gut, Diskretion ist für uns kein Problem. Aber wie sieht es in Washington aus? Wer ist über diese Initiative informiert?«
    »Nur sehr wenige Leute.« Ryan machte zum ersten Mal den Mund auf. »So weit, so gut.«
    »Aber Ihre nächste Station ...?« D’Antonio war über das Ziel der nächsten Etappe nicht informiert worden, konnte sich aber denken, wohin die Reise ging.
    »Dort könnte es Probleme geben«, erwiderte Ryan vorsichtig. »Nun, wir werden sehen.«
    »Der Heilige Vater und ich werden für Ihren Erfolg beten.«
    »Vielleicht werden Ihre Gebete diesmal erhört«, meinte

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