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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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und darüber hinaus noch ein Büro, das eigentlich ihr zugestanden hätte, einem seiner Leute zugeschanzt. Sie wurde also in den Keller verbannt. Als Gegenleistung stieg der Vizepräsident in Fowlers Team ein und führte den Wahlkampf so unermüdlich, daß nach Ansicht vieler Kommentatoren ihm der Sieg zu verdanken war. Der Vize hatte Kalifornien eingebracht, und ohne die Stimmen dieses Staates säße J. Robert Fowler noch heute als Gouverneur in Ohio. Und so mußte sich Elizabeth Elliot mit einem siebzehn Quadratmeter großen Kabuff im Souterrain abfinden und dazu noch für einen Yalic, der sich einmal im Monat in einer Talkshow spreizte und mit ihr als Hofdame mit Staatsoberhäuptern parlierte, Sekretärin und Verwaltungsassistentin spielen.
    Dr. Elizabeth Elliot war in ihrer notorischen üblen Morgenlaune. Sie verließ ihr Arbeitszimmer und holte sich in der Kantine eine Tasse Kaffee. Das starke Gebräu aus der Maschine machte ihre Laune noch schlechter, aber sie fing sich und setzte ein Lächeln auf, mit dem sie das Sicherheitspersonal, das jeden Morgen am Eingang zum Westflügel ihren Ausweis prüfte, nie bedachte; für sie waren das einfach nur Bullen, und um die brauchte man sich nicht zu kümmern. Das Essen wurde von Marinestewards serviert. Positiv daran war nur, daß sie überwiegend Minoritäten angehörten, und die vielen Filipinos unter ihnen waren in E. E.’s Augen ein skandalöses Überbleibsel aus Amerikas Kolonialzeit. Wichtig im Haus waren nur die politischen Beamten, für die E. E. ihren schwach entwickelten Charme reservierte; langgediente Sekretärinnen und Beamte waren bloße Bürokraten und zählten nicht. Die Agenten vom Secret schenkten Elizabeth Elliot etwa so viel Beachtung wie dem Hund des Präsidenten, wenn er einen gehabt hätte. Für die Agenten und Beamten, die den Betrieb im Weißen Haus ungeachtet des Kommens und Gehens diverser Wichtigtuer in Gang hielten, war E. E. eine von den vielen Personen, die ihren Aufstieg parteipolitischen Taktiken verdankten und im Lauf der Zeit wieder verschwanden. Für Kontinuität sorgten nur die Leute vom Fach, die treu ihre Pflicht taten, wie sie es im Diensteid gelobt hatten. Im Weißen Haus herrschte ein altes Kastensystem: Jede Gruppe fühlt sich allen anderen überlegen.
    E. E. kehrte in ihr Zimmer zurück, stellte den Kaffee ab und reckte sich gründlich. Ihr Drehsessel war bequem – insgesamt fand sie die Ausstattung erstklassig und weitaus besser als in Bennington –, aber die endlosen Wochen der langen Arbeitstage hatten nicht nur einen seelischen, sondern auch körperlichen Tribut gefordert. Es wird Zeit, daß ich mich wieder sportlich betätige oder wenigstens mal einen Spaziergang mache, sagte sie sich. Viele ihrer Kollegen vertraten sich in der Mittagspause die Beine; manche liefen sogar. Junge Frauen, besonders die ledigen, joggten mit den im Haus tätigen Offizieren vom Militär – zweifellos, weil sie die bei den Soldaten üblichen kurzen Haare und schlichten Gemüter attraktiv fanden. Doch da E. E. keine Zeit für solche Spielereien hatte, beschränkte sie sich auf ein paar Streckübungen und setzte sich dann leise fluchend an ihren Tisch. Sie, Lehrstuhlinhabcrin an Amerikas bedeutendstem Frauen-College, mußte für einen verfluchten Yalie die Sekretärin spielen. Aber da Meckern nichts änderte, ging sie wieder an die Arbeit.
    Sie hatte die Presseschau zur Hälfte durchgearbeitet, blätterte um und hob ihren gelben Filzstift. Der Umbruch war schlampig; E. E., die einen schon pathologisch zu nennenden Ordnungssinn hatte, ärgerte sich über die schiefen Spalten. Oben auf Seite elf stand ein kurzer Artikel aus dem Hartford Courant mit der Überschrift: VATERSCHAFTSKLAGE GEGEN ALDEN. Ihre Hand mit der Kaffeetasse hielt in der Luft inne. Das kann doch nicht wahr sein, dachte E. E.
    ». . . Ms. Marsha Blum beschuldigt Professor Charles W. Alden, früherer Leiter des Fachbereichs Geschichte an der Universität in Yale und jetziger Sicherheitsberater von Präsident Fowler, der Vater ihrer neugeborenen Tochter zu sein. Die junge Frau, die an ihrer Dissertation über russische Geschichte arbeitet, bezieht sich auf ein zweijähriges Verhältnis mit Dr. Alden und klagt wegen unterlassener Unterhaltszahlungen...«
    »Der geile Bock«, flüsterte Elliot.
    Da hatte sie nicht unrecht. Dr. Alden hatte wegen seiner amourösen Eskapaden bereits Seitenhiebe von der Washington Post einstecken müssen. Charlie jagte jedem Kleidungsstück hinterher,

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