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Das Echo der Traeume

Das Echo der Traeume

Titel: Das Echo der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Duenas
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zwischen dem Fuß des Bettes und dem Schreibtisch. Noch eine weitere Bewegung, und wir hätten einander berühren können.
    » Ich werde schon auf mich aufpassen, keine Sorge. In der Botschaft, die du mir im Casino gegeben hast, wolltest du wissen, was aus der Sira aus Tetuán geworden ist. Jetzt siehst du es: Sie ist stärker geworden. Und weniger gutgläubig und ernüchtert. Jetzt frage ich dich, Marcus Logan, das Gleiche: Was ist aus dem Journalisten geworden, der am Boden zerstört nach Afrika kam, um mit dem Hochkommissar ein Interview zu führen, das niemals …?«
    Ich konnte den Satz nicht zu Ende bringen, weil ein Klopfen an der Tür mich unterbrach. Jemand rief von draußen. Im ungünstigsten Augenblick. Unwillkürlich fasste ich seinen Arm.
    » Frag, wer das ist«, flüsterte er.
    » Hier ist Gamboa, der Assistent von Señor da Silva. Ich soll Ihnen etwas von ihm überbringen«, verkündete die Stimme vom Flur aus.
    Mit drei großen Schritten verschwand Marcus im Badezimmer. Ich begab mich langsam zur Tür, fasste den Türknauf und atmete ein paar Mal tief durch. Als ich schließlich mit gespielter Unbefangenheit öffnete, stand Gamboa mit einem leichten, aber großen, in Seidenpapier gewickelten Etwas vor mir. Ich streckte die Hände danach aus, ohne zu wissen, was es war, aber er gab es mir nicht.
    » Es ist besser, wenn ich sie auf eine ebene Fläche stelle, sie sind sehr empfindlich. Orchideen«, stellte er klar.
    Ich zögerte einen Augenblick. Obwohl Marcus sich im Bad versteckt hatte, war es gewagt, diesen Mann ins Zimmer zu lassen. Andererseits würde es, wenn ich mich weigerte, so aussehen, als hätte ich etwas zu verbergen. Und Verdacht zu erregen konnte ich mir jetzt wirklich nicht leisten.
    » Kommen Sie herein«, willigte ich schließlich ein. » Stellen Sie sie bitte auf den Schreibtisch.«
    Und dann merkte ich es. Und wünschte mir, der Boden möge sich unter meinen Füßen auftun und mich verschlucken. Auf diese Weise hätte ich mich nicht mit den Folgen dessen konfrontieren müssen, was ich gerade gesehen hatte. Mitten auf dem schmalen Tisch lag zwischen dem Telefon und einer vergoldeten Lampe etwas, das nicht dort hingehörte. Etwas ganz und gar Unpassendes, das niemand zu Gesicht bekommen sollte. Geschweige denn ein Angestellter und Vertrauter von da Silva.
    Kaum war es mir aufgefallen, berichtigte ich mich auch schon.
    » Ach nein, stellen Sie sie bitte lieber hier hin, auf den Schemel am Fußende des Bettes.«
    Er gehorchte kommentarlos, aber ich wusste, dass auch er es bemerkt hatte. Kein Wunder. Das, was auf dem polierten Holz des Schreibtisches lag, war etwas, das so wenig zu mir passte und im Zimmer einer alleinstehenden Frau derart fehl am Platz wirkte, dass es zwangsläufig seine Aufmerksamkeit erregen musste: Marcus’ Hut.
    Als er die Tür ins Schloss fallen hörte, kam er aus seinem Versteck.
    » Geh, Marcus. Ich bitte dich, geh«, drängte ich, während ich mich bemühte, die Zeit zu kalkulieren, die Gamboa brauchen würde, um seinem Chef zu erzählen, was er gesehen hatte. Wenn Marcus klar geworden war, was er da mit seinem Hut angerichtet hatte, so ließ er es sich jedenfalls nicht anmerken. » Hör auf, dir Sorgen um mich zu machen. Morgen Abend kehre ich zurück nach Madrid. Heute ist mein letzter Tag, von …«
    » Reist du wirklich morgen ab?«, fragte er und packte mich an den Schultern. All meiner Angst und Befürchtungen zum Trotz überkam mich ein Kribbeln, das ich seit langer Zeit nicht verspürt hatte.
    » Morgen Abend, ja, mit dem Lusitania-Express.«
    » Und du kommst nicht zurück nach Portugal?«
    » Nein, das habe ich im Moment nicht vor.«
    » Und nach Marokko?«
    » Auch nicht. Ich bleibe in Madrid, dort sind jetzt mein Atelier und mein Leben.«
    Wir schwiegen ein paar Sekunden lang. Wahrscheinlich dachten wir beide das Gleiche: was für ein Pech, dass uns das Schicksal wieder in so turbulenten Zeiten zusammengeführt hatte, wie traurig, dass wir einander anlügen mussten.
    » Pass gut auf dich auf.«
    Ich nickte wortlos. Dann hob er die Hand an mein Gesicht und fuhr mir langsam mit einem Finger über die Wange.
    » Schade, dass wir uns in Tetuán nicht nähergekommen sind, nicht wahr?«
    Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und drückte meinen Mund an sein Gesicht, um mich mit einem Kuss zu verabschieden. Als ich ihn roch und er mich, als meine Haut seine Haut streifte und mein Atem in sein Ohr drang, flüsterte ich meine Antwort.
    » Wirklich sehr und

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