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Das Echo der Vergangenheit

Das Echo der Vergangenheit

Titel: Das Echo der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Heitzmann
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an Frieden und Entspannung zu ersetzen. Was konnten sie mehr verlangen?
    Er griff zum Telefon und ging die Liste der Leute durch, mit denen er oft zusammenarbeitete. Wenn sie ihm sagten, er sei verrückt, okay. Aber schon die erste Kollegin, die er anrief, bestätigte die positiven Ergebnisse bei dokumentierten Fällen und verwies ihn an einen Spezialisten. Er hatte nicht erwartet, dass es so einfach sein würde, und er war sich nicht einmal sicher, wie er eigentlich auf diese Schiene gekommen war – eine kleine Kette von Ereignissen, die er sich nicht selbst zuschreiben konnte, sondern die seiner Meinung nach eher auf Gottes Konto gingen. Wenn er jetzt nur ein paar Minuten allein mit Sofie haben könnte.

    * * *

    Sofie konnte nicht glauben, wie wundervoll der Hochzeitstag von Lance und Rese war, mit dem Nebel, dem ein warmer Frühlingsmorgen folgte, der nach Geißblatt duftete und nach zarten Blüten an den alten Weinstöcken, nach Kräutern und Blumen in jedem Topf und Beet. Star hatte Lance und Rese strikt verboten, den Garten zu betreten. Seit dem Morgengrauen hatten sie und Elaine um all die geliehenen Tische und Stühle, an jeder Rebe und jedem Ast Hunderte, vielleicht sogar Tausende Glasprismen aufgehängt, die das Sonnenlicht in blendende Regenbogen verwandelten.
    Was hätte besser Hoffnung und Verheißung widerspiegeln können? »Sieh mal, Carly. Wie schön es aussieht.«
    Carly nickte.
    Sofie nahm sie in den Arm. »Willst du nicht mit mir reden, Süße? Heute sollten wir die Traurigkeit eine Zeit lang vergessen.«
    Carly erwiderte die Umarmung heftig und ausnahmsweise hatte Sofie das Gefühl, dass das Schweigen für das Kind ebenso schmerzlich war wie für sie. Sie befestigte das Band, das in ihrem Haar verrutscht war. »Ist schon gut. Du entscheidest, wann du so weit bist.«
    Sie fand ihre Plätze in der Nähe des mit Geißblatt umrankten Bogens, unter dem Lance und Rese einander ihr Trauversprechen geben würden. Gäste und Angehörige füllten die Reihen, aber sie konzentrierte sich auf das kleine Mädchen, das sie so sehr liebte. Sie wollte aufmerksam beobachten, wann es Carly zu viel wurde. Doch vielleicht bewirkten die Regenbogen einen gewissen Zauber, denn Carlys Blicke wanderten von einem Prisma zum anderen. In allen möglichen Formen und Größen waren sie zu sehen: lange runde Tropfen, Kreise und Diamanten. Dreieckige und rechteckige Prismen und sogar, wie Sofie bemerkte, ein paar kleine Glasvögel. »Sieh mal.« Sie zeigte auf einen von ihnen. »Ein Kolibri.«
    Carly lächelte – der schönste Anblick im ganzen Garten. Auf Star war Verlass, wenn es darum ging, ein solches Wunderland zu erschaffen. Auf der anderen Seite des Ganges saß Elaine und staunte über das Licht und die Farben. Neben ihr saß Nonna und döste mit einem Lächeln im Gesicht vor sich hin.
    Ein Trio aus Geige, Flöte und Cello spielte in der Nähe des Kutscherhauses, als die Stühle sich füllten und andere Gäste ihre Stehplätze einnahmen. Sie und Carly veranstalteten einen Wettbewerb, wer die meisten Vögel entdeckte, bis die Musik den Beginn der Trauung markierte. Lance hatte Vater Agostino eingeflogen, den jovialen, silberhaarigen Priester, bei dem Lance schon Ministrant gewesen war und der jetzt die Trauung vornehmen würde. Er begab sich auf seinen Platz hinter dem Bogen.
    Rico, die Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden, und Chaz mit seinem rasierten kaffeebraunen Kopf stellten sich auf eine Seite der Laube, lässig in ihren eleganten anthrazitfarbenen Jacketts und Krawatten. Lance, der in seinem hellgrauen Gehrock umwerfend aussah, trat vor Rico hin. Wenn er nervös war, ließ er es sich jedenfalls nicht anmerken.
    Er stand mit einem Anflug von Selbstgefälligkeit da, aber als ihre Blicke sich trafen, sah sie nur freudige Erwartung. Ihr kleiner Bruder hatte seine Herzensdame, seinen Anker gefunden. Und das war in seinem Fall keine Kleinigkeit. Sofie war stolz auf ihn.
    Michelle kam in einem blauen Etuikleid den Steinweg hinunter, die braunen Haare gelockt und hochgesteckt, sodass es ihrem lieben, schlichten Gesicht schmeichelte. Stars blassblonde Haare lockten sich von Natur aus zu kurzen, weichen Spiralen, als sie als Nächste in einem hauchdünnen blau-türkisen Wickelkleid mit mehreren Lagen und winzigen Glocken an den Spitzen erschien. Sofie konnte ein Lächeln nicht unterdrückte und Rico ging es ebenso.
    Brad wirkte in seinem passenden anthrazitfarbenen Gehrock unbehaglich, als er mit Rese den Mittelgang

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