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Das Echo der Vergangenheit

Das Echo der Vergangenheit

Titel: Das Echo der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Heitzmann
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du bin ich in der Lage, mir etwas vorzustellen. Falls du es vergessen hast: Ich habe dir beigebracht, das große Ganze zu sehen.«
    »Wie bitte?«
    »Ich gebe ja zu, dass du besser bist, was die Details betrifft, aber am Anfang hast du den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen.«
    »Das musst gerade du sagen.«
    Zornig funkelte er sie an. »Ich habe keine Lust, über mein Privatleben zu diskutieren.«
    »Wen heiratet sie denn?«
    »Irgendeinen Versager, der noch schlimmer ist als der letzte Kerl. Es wird keine sechs Monate dauern und sie wird sich an meiner Schulter ausweinen.«
    »Dann erspar ihr den Fehler.«
    »Ich kann sie nicht an ihren Fehlern hindern. Das konnte ich noch nie.« Entschlossen umfasste er den Türknauf. »Können wir jetzt endlich gehen?«
    Sie stiegen in seinen Pickup und er nahm ein sauberes Hemd vom Rücksitz und zog es sich über den Kopf. Sie hielt das Modell auf dem Schoß, schnallte sich an und atmete den Geruch von Rauch und Tacos ein. Drei zusammengeknüllte Tüten vom Fastfood-Mexikaner lagen zu ihren Füßen. »Mach den Wagen sauber, bevor du ihr einen Antrag machst.«
    »Kommt nicht infrage.«
    »Das Aufräumen oder der Antrag?«
    Er ließ den Motor aufheulen und fuhr los.
    »Warum heiratet sie ihn denn?«
    Er klopfte auf seine leere Tasche und drehte sich dann ihr zu. »Hat jemand deinen Kopf aufgemacht und das Gehirn ausgetauscht? Seit wann interessierst du dich für das Liebesleben anderer?«
    Seit Lance die Mauern eingerissen hatte, hinter denen sie sich verschanzt und in Sicherheit gefühlt hatte. »Gut, dann kauf ihr Porzellan.«
    »Porzellan ist bei ihr gefährlich.« Er warf ihr einen Blick zu. »Aber wenn ich darüber nachdenke, vielleicht sollte ich ihr ein ganzes Service aus schwerem Steingut schenken. Sie könnte die Sache in einem Monat hinter sich haben.«
    »Und im Gefängnis landen wegen Körperverletzung?«
    Er warf den Kopf zurück und lachte, dann sah er sie überrascht an. »Die Vorstellung ist lustig.«
    »Wann ist denn die Hochzeit?«
    »In zwei Monaten. Auf der Golden Gate Bridge. Bekloppt, oder?«
    »Könnte neblig werden.«
    »Er hat ihr dort den Heiratsantrag gemacht, also dachte er, es wäre romantisch, sich an derselben Stelle das Trauversprechen zu geben. Nur die beiden und zwei Trauzeugen.« Der Pickup rauschte über die Kuppe des steilen Hügels und sie fuhren bergab.
    Rese rückte das Modell auf ihrem Schoß zurecht. »Hat sie dir das erzählt?«
    »Sie hat mich gefragt, ob ich ihr Trauzeuge sein kann.«
    Sie starrte ihn mit offenem Mund an. »Mensch, Brad, sie fleht dich an, sie aufzuhalten.«
    Er schnaubte.
    »Sie will, dass du Einspruch erhebst.«
    »Ich glaube nicht, dass das in der Zeremonie vorgesehen ist.«
    Rese schüttelte den Kopf. »Willst du wirklich danebenstehen, wenn sie einen anderen heiratet?«
    Er riss das Lenkrad herum, fuhr über die Straßenbahnschienen und hielt vor einem kleinen Laden an der Ecke. »Ich brauche eine Zigarette.«
    Als die Tür hinter ihm zuknallte, wurde ihr bewusst, wie sehr sie ihn bedrängt hatte. Lance färbte auf mehr als eine Weise auf sie ab.
    Als Brad den Laden verlassen hatte, zündete er sich sofort eine Zigarette an. Er stieg ein und öffnete beide Fenster. »Macht es dir was aus?«
    »Nein, aber ich dachte, du wolltest aufhören.« Von vier vergeblichen Versuchen wusste sie.
    »Jetzt nerv mich nicht auch noch damit.«
    »Tu ich ja gar nicht.«
    Er blies den Rauch aus. »Die Sache ist die: Dass ich mir keine neue gesucht habe, bedeutet nicht automatisch, dass ich wieder mit ihr leben kann.«
    »Wart ihr lange genug verheiratet, um da sicher zu sein?«
    »Sie war achtzehn, als wir geheiratet haben. Und zusammen waren wir bis zu ihrem zwanzigsten Geburtstag.«
    »Und du glaubst nicht, dass die Situation sich in den – wie viel? – zwanzig Jahren seit damals geändert hat?«
    »Neunzehn. Und sie kann sich nicht sehr geändert haben, wenn sie ihren Ex-Mann bittet, Trauzeuge bei ihrer Hochzeit zu sein.«
    »Sie will, dass du sie aufhältst.« Da war sie sich absolut sicher.
    Er fuhr auf einen kleinen Parkplatz vor dem urigen Hotel mit seinen vierzehn Zimmern. »Wir sind da.«
    Nachdenklich betrachtete sie die Miniaturtreppe, die sie mit größter Sorgfalt hergestellt hatte, und sah ihn dann wieder an. »Danke.«
    »Wofür?«
    Sie hob die Treppe hoch. »Dafür, dass du das hier mitmachst.«
    Sein Lächeln war ehrlich. »Komm, wir hauen sie um.«

    * * *

    Sie zuckte zusammen, als er ins Zimmer kam.
    »Carly?

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