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Das Echo Labyrinth 01 - Der Fremdling

Titel: Das Echo Labyrinth 01 - Der Fremdling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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sein?«
    »Inzwischen vermag ich mir nicht mal mehr vorzustellen, dass es hätte anders sein können. Aber am Anfang ist es mir sehr schwergefallen, mich hier einzuleben.«
    Sir Maba Kaloch nickte, machte es sich in seinem Sessel bequem und zog gedankenverloren einen Korb mit Brötchen unter dem Tisch hervor. Er probierte eins, nickte beifällig und stellte seine Beute auf den Tisch.
    »Durchaus essbar. Ich will eure Geduld nicht auf die Folter spannen. Also erzähl ich euch, wie alles gelaufen ist. Erstens, Max, hast du völlig richtig vermutet: Tatsächlich ist ein Landsmann von dir in Echo aufgetaucht. Juffin, unter uns gesagt: Ich sehe zum ersten Mal einen Menschen seines Alters mit so gut entwickelter Intuition!«
    »Ich auch«, nickte mein Chef bestätigend, und ich wurde vor Stolz ganz rot.
    »Glückwunsch euch beiden! Greift zu! Keine Angst! Ich kann zwar nicht erklären, woher ich sie habe, aber das besagt nichts.«
    »Giftmörder«, murmelte Juffin und schob sich ein Brötchen in den Mund. »Jetzt du, Max. Wenn man sterben soll, dann am besten zusammen.«
    Das Gebäck war ausgezeichnet. Sein Geschmack kam mir bekannt vor - aber woher?
    »Ich weiß nicht, wie ihr es geschafft habt, Kinder«, fuhr Sir Maba Kaloch fort, »doch ihr habt die blödeste Methode gewählt, von einer Welt in die andere zu gelangen, von der ich je gehört habe.«
    »Was heißt hier >wir    »Aber Max«, seufzte Juffin. »Wie hätte ich diese merkwürdige Straßenbahn denn erschaffen sollen? Ich hab doch noch immer keine Ahnung, worum es sich dabei handelt! Irgendwann begreifst du bestimmt, dass deine Überfahrt unser gemeinsames Werk war. Bis dahin musst du einfach daran glauben.«
    »Und versuch zu akzeptieren, dass du die nächsten paar hundert Jahre nicht wissen wirst, was du eigentlich machst«, ergänzte Sir Maba. »Das wird dir nur anfangs schwierig Vorkommen - später erscheint einem diese Ahnungslosigkeit richtig interessant. Aber jetzt zurück zu meinen Reiseerlebnissen. Ich habe mich in die dunkle Straße begeben, wo sich für dich die Tür zwischen den Welten geöffnet hat. Dort ist jemand ziellos umhergestreift, der von Mordgedanken besessen war. Das ist an sich nichts Besonderes, aber Besessene faszinieren mich nun mal, Max. Egal wie primitiv sie sind - sie haben stets ein Gespür für das Wunderbare. Was allerdings den ziellos umherstreifenden Mann anlangt, war mir gleich klar, dass er bereits eines Wunders teilhaftig war. Ein merkwürdiger Wagen namens Straßenbahn näherte sich ihm. In meinem ganzen Leben hab ich nichts Hässlicheres gesehen! Ein Transportmittel sollte doch überall fahren können, statt ausschließlich auf einen dünnen Pfad angewiesen zu sein. Und jeder davon endet doch sicher auch irgendwo.«
    »Diesen Pfad nennt man Schienen«, sagte ich.
    »Vielen Dank, Max. Das ändert die ganze Sache natürlich von Grund auf. Als ich begriff, wie dieser merkwürdige Wagen gebaut ist und wozu man ihn braucht, lachte ich mich beinahe über ihn tot. Aber das Auftauchen der Straßenbahn war auch für den Besessenen eine Überraschung. Schließlich wusste er, dass es in dieser Straße eigentlich keine Schienen gibt. Sündige Magister! Wie schnell manche Leute doch den Verstand verlieren.«
    »Sag mal, Maba«, begann Juffin, und seine Miene verfinsterte sich, »wie groß ist eigentlich die Wahrscheinlichkeit, dass die Straßenbahn auf Leute trifft, die die Welten gar nicht wechseln wollen?«
    »Die Chance liegt bei annähernd null. Erstens hängt das Erscheinen dieses Wunders mit den hiesigen Mondphasen und der Stellung der dortigen Planeten zusammen, und es kommt nur sehr selten vor, dass beide Konstellationen so übereinstimmen, dass der Wechsel der Welten überhaupt möglich wird. Zweitens ist die Straße, in der Max eingestiegen ist, nachts fast immer menschenleer. Und drittens und vor allem ist der Durchgang zwischen den Welten speziell für ihn geschaffen worden.« Bei diesen Worten nickte er mir zu. »Normalverbraucher bekommen von diesem Durchgang nichts mit und können ihn daher auch nicht nutzen. Nur Eingeweihte oder völlig Verrückte können auf diesem Weg in eine fremde Welt geraten. Also keine Sorge, Juffin - solche Zufälle sind extrem selten. Es sei denn, es hätten sich ein paar hiesige Magister dorthin verlaufen, und das ist ja immer

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