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Das Echo Labyrinth 01 - Der Fremdling

Titel: Das Echo Labyrinth 01 - Der Fremdling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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unter der Bedingung, dass ihr beide noch eine Tasse von meiner neuen Errungenschaft trinkt. Ich bin nämlich sehr eitel.«
    »Sündige Magister! Und ich hatte schon Angst, du hättest keine einzige menschliche Schwäche«, meinte Juffin lächelnd und wandte sich an mich. »Max, warum sitzt du wie angenagelt da? Das ist das einzige Haus in Echo, wo man sich vor niemandem genieren muss. Nimm das zur Kenntnis und genieße es.«
    »Ich geniere mich doch gar nicht. Ich brauche nur etwas Zeit, um
    »... dich an den Geruch zu gewöhnen?«, fragte Maba Kaloch interessiert. Seine runden Augen funkelten wie das freundlichste Röntgengerät, das mir je begegnet war.
    »So ähnlich. Es dauert meist nicht lange, bis ich merke, dass ich mich schon wieder an etwas gewöhnt hab, aber manchmal
    »... manchmal stellst du fest, dass du dich an etwas nicht gewöhnen kannst oder solltest, und dann versuchst du, dich davonzumachen«, beendete Sir Maba meinen Satz. »Na, das ist ja ein vielversprechender Auftakt für die Arbeit an unserem Fall. Versuch einfach, dich an den Geruch zu gewöhnen, mein Wunder. Was mich anlangt - ich hab mich schon an dich gewöhnt.«
    Ich nickte und schenkte uns gehorsam eine zweite Tasse ein.
    »Kannst du eigentlich prüfen, ob Max recht hat oder nicht?«, fragte Juffin und trommelte nervös mit den Fingern auf den Tisch.
    »Natürlich kann ich das. Aber wozu? Du weißt doch selbst, dass er recht hat, Juffin. Du bist nur müde. Und das nicht nur wegen dieses Falls. Doch es ist deine Entscheidung gewesen, dein Leben mit sinnlosen Scherereien zu vertändeln.«
    »Irgendeiner muss es schließlich tun«, murmelte Sir Juffin.
    »Nicht irgendeiner, sondern du - das stimmt wohl. Willst du, dass ich mir anschaue, wie alles gelaufen ist?«
    »Natürlich. Wenn jemand aus einer anderen Welt durch Echo irrt, muss ich wissen, ob er nur zufällig hierhergeraten ist.«
    »Nenn die Dinge doch beim Namen, Juffin! Vor allem interessiert dich, wie viele unbekannte Gäste dir noch in die Hände fallen können.«
    »Du hast mich mal wieder durchschaut. Natürlich interessiert mich das. Schließlich ist das meine Arbeit.«
    »Na schön. Wenn ihr noch ein Tässchen trinken wollt: Der Krug steht auf dem Tisch. Ich hoffe, ihr langweilt euch nicht bei mir. Ich jedenfalls ...«
    Mit diesen Worten verschwand Sir Maba unterm Tisch. Ich sah Juffin schockiert an.
    »Was soll das?«
    »Schau nach, dann weißt du's.«
    Ich blickte unter das Möbelstück. Natürlich war dort niemand. Was hatte ich denn erwartet!?
    »Die Tür zwischen den Welten kann überall sein, Max«, sagte Juffin sanft. »Also kann sie sich auch unter dem Tisch befinden. Welchen Unterschied macht das schon? Aber wer diese Tür öffnen will, muss sich vor fremden Blicken schützen. Maba braucht dafür eine Sekunde. Ich würde dafür etwa zwei Minuten benötigen. Wie lange hast du eigentlich auf die merkwürdige Bahn gewartet, mit der du in mein Schlafzimmer gereist bist?«
    »Ungefähr eine Stunde.«
    »Gar nicht schlecht für einen Anfänger. Das ist alles nur eine Frage der Übung, mein Junge. Schenk mir noch eine Tasse von diesem Zeug ein. Anscheinend hab ich gefunden, was ein müder Mensch wirklich braucht.«
    »Es wäre nicht schlecht, das Rezept zu bekommen«, meinte ich gedankenverloren.
    »Ein Rezept dafür? Das gibt es nicht. Ich weiß doch, wie Maba kocht. Der nimmt alles, was ihm unter die Finger gerät, und so was kommt dann dabei heraus.«
    »Sündige Magister! Juffin, das geht mir zu weit.«
    »Mir auch. Jedenfalls im Moment. Aber das mag sich ändern - schließlich lebe ich ja schon etwas länger in Echo als du. Und ich verschwende meine Zeit nicht umsonst. Das Problem besteht darin, Max, dass hier alles sehr langsam passiert.«
    »Mein Problem ist, dass hier alles sehr schnell passiert.«
    »Dann hast du eben Glück. Akzeptier das einfach.«
    In einer entfernten Ecke des Zimmers knallte eine Tür. Sir Maba Kaloch kehrte an den Tisch zurück und war lebensfroh wie immer.
    »Vielen Dank, Juffin! Ich hab es richtig genossen, die von euch geöffnete Tür zu betrachten - und die lustige Welt dahinter. Köstlich war das.«
    »Schön, dass es dir so gut gefallen hat. Aber wenn ich höre, was Max davon erzählt, gefällt mir seine Welt immer weniger.«
    »Ich hab auch nicht behauptet, sie wäre nach meinem Geschmack. Aber es war wirklich köstlich. So was Lustiges hab ich schon lange nicht mehr erlebt. Max, bist du eigentlich froh, davongelaufen zu

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