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Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon

Titel: Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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ich kann mich aufbrezeln, ohne auf Kosmetik zurückgreifen zu müssen«, erklärte sie kokett.
    »Toll! Können Sie mir das beibringen?«
    »Soll das ein Witz sein?«
    »Aber nein. Ich kann mich einfach nicht herausputzen -weder mit noch ohne Kosmetik.«
    So wechselten wir in den Teil des Hauses an der Brücke, in dem der Kleine Geheime Suchtrupp untergebracht ist. Lady Kekki hielt sich an meinem Lochimantel fest wie eine Erstklässlerin am Einschulungstag an der Hand eines älteren Bruders. Ich fand das ziemlich rührend.
    »Na endlich«, begrüßte uns Sir Kofa. »Ich hab eure Portion verteidigt wie ein Held aus der guten alten Zeit.«
    »Das glaub ich dir«, meinte ich lächelnd und geleitete Lady Kekki zum leeren Stuhl von Sir Juffin. Dann wandte ich mich an Melifaro. »Wie ich sehe, hat man dir nicht erlaubt, das Tablett leerzufressen.«
    »Dafür hab ich genug zu trinken bekommen«, sagte er und lächelte beschwipst. »Und ich sage euch: Wenn das Schiff aus Arwaroch nicht bald in seine Heimat segelt, werde ich mich sinnlos betrinken.«
    »Verständlich«, nickte Kofa mitfühlend. »Du hast die Schönlinge wirklich satt, was?«
    »Und wie! Schenk mir bitte nach. Und du, Max, sieh mich nicht an wie ein Ausbund an Nüchternheit.«
    »Mir liegt nur mein Wohl am Herzen. Ich hab nämlich keine Lust, dich am Abend wieder ausziehen zu müssen, weil du eingeschlafen und nicht mehr wachzurütteln bist.«
    Melifaro wollte schon protestieren, winkte dann aber kichernd ab. Auch Sir Kofa und Leutnant Apura Blaki lachten laut, und selbst Lady Kekki lächelte freundlich.
    Nanu, ich hab doch gar nichts Lustiges gesagt, dachte ich erstaunt und biss genüsslich in eine noch warme Pirogge. Dabei warf ich Kekki einen Seitenblick zu, doch sie hatte offenbar keinen Appetit. Manche Leute sollten einfach ein, zwei Glas trinken, damit sie ihre Hemmungen verlieren.
    »Kofa, gieß Lady Kekki und mir bitte ein Gläschen ein«, bat ich. »Wir müssen unbedingt Brüderschaft trinken.«
    »Wie Sie meinen«, sagte Lady Kekki schicksalsergeben. In ihrer Stimme lag inzwischen eine angenehme Leichtigkeit, die sie langsam zu einer guten Gesprächspartnerin machte.
    Wie oft habe ich mir schon vorgenommen, mich nicht in die Angelegenheiten anderer einzumischen - umsonst! Manchmal stürzen sich Freunde auf mich, und ich bin gleich bereit, ihnen zu helfen, ihr verpfuschtes Leben zu verbessern. Bisher haben solche Aktionen aber stets ins Fiasko geführt.
    An diesem Abend nun trank ich nur mit Lady Kekki eine ganze Flasche Dschubatinischen Säufer. Das Getränk hatte auf sie eine wunderbare Wirkung. Sie lächelte entspannt und aß sogar etwas. Ich beobachtete sie kurz und meldete mich dann per Stummer Rede bei Sir Kofa.
    »Auch wenn du mir nicht glaubst: Lady Kekki ist verrückt nach dir. Aber bewahre bitte die Ruhe, denn sie soll nicht merken, dass ich dir das verraten habe. Als Kind hat sie von deinen Abenteuern gelesen, und seither träumt sie davon, dich kennen zu lernen. Kein Wunder, dass sie etwas Angst vor dir hat. Also behandele sie rücksichtsvoll.«
    »Vielen Dank für die nette Nachricht«, gab Kofa per Stummer Rede zurück und wandte sich dann laut an Melifaro: »Mein Süßer, was hast du da gefunden?«
    »Das hier!«, rief Melifaro und zeigte allen sein Glas, in dem eine grüne Raupe kroch. »Wie ist die nur hierhergeraten?«
    »Durch die Luft«, erklärte ich mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete. »Vermutlich will sie was trinken.«
    Melifaro besah sich sein Glas. »Na ja, ein paar Tropfen sind noch drin. Die dürften reichen.«
    Sekunden später allerdings beförderte er die Raupe aus seinem Glas und murmelte: »Schluss jetzt.« Leutnant Apura Blaki schlug gleich vor, sie zu füttern. Eigentlich wollte ich die weitere Entwicklung der Dinge abwarten, aber Sir Juffin meldete sich per Stummer Rede bei mir.
    »Komm her, Max. Das dürfte dich interessieren.«
    Ich sprang von der Fensterbank, zog die Flasche mit Kachar-Balsam aus dem Schreibtischversteck und nahm einen kräftigen Schluck. Die Schläfrigkeit, die mich nach einer halben Flasche Dschubatinischem Säufer befallen hatte, war wie weggeblasen. Ich nickte zufrieden, schob die Flasche ins Versteck zurück und ging zur Tür.
    »Wo willst du hin?«, fragte Sir Kofa finster.
    »Zu Juffin, wohin sonst? Er hat mich eben gerufen«, sagte ich und hob schuldbewusst die Arme. »Mästet mir die Raupe nicht zu sehr - sie muss noch ein Schmetterling werden.«
    »Meinst du, dafür ist

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