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Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon

Titel: Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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mich. »Sieh mal, Max«, sagte er und zog seinen Handschuh aus.
    Mitten in der Handfläche saß ein strahlend blaues Auge.
    »Wem hat das gehört?«, fragte ich erstaunt.
    »Einem Jungen, den du nicht kennst. Diese Geschichte ist ohne dich passiert. Aber es sieht hübsch aus, stimmt's?«
    »Verfügt dieses Auge über spezielle Zauberkräfte?«
    Alle am Tisch brachen in Gelächter aus. Nur Sir Schürf blieb wie immer unerschütterlich.
    »Es kann dir zuzwinkern, Max. Das war's«, brachte Melifaro lachend hervor.
    »Ich dachte, es würde dir gefallen«, sagte Lonely-Lokley. »Wenn ich nun meine berühmte Linke zum Einsatz bringe, kann sie dem Opfer noch kurz zuzwinkern.«
    Nach dem lustigsten Frühstück meines Lebens konnte ich mich endlich ins A-Mobil setzen und nach Hause fahren. Ich wollte unbedingt meine Katzen sehen. Ein Jahr lang hatte ich sie nicht zu Gesicht bekommen.
    »Max, komm bei Sonnenuntergang wieder ins Haus an der Brücke«, meinte mein Chef. »Es gibt viel für dich zu tun.« Seine Worte gefielen mir sehr.
    Als ich mein Haus betrat, stockte mir vor Aufregung beinahe das Herz. Das Wohnzimmer war eine wahre Idylle: Es herrschte ein unbeschreibliches Chaos, und mittendrin saß Ande Pu. Ella lag eingerollt zu seinen Füßen und schnurrte, und auf seinem Schoß räkelte sich Armstrong. Ich schüttelte den Kopf und wusste nicht recht, ob ich mich bei Ande bedanken oder ihn beschimpfen sollte.
    »Guten Tag, Max«, sagte dieser perfekte Tierpfleger. »Ich weiß, dass ich ohne Ihre Erlaubnis eigentlich nicht hätte bleiben dürfen, aber meine Nachbarn haben vier Kinder, die die ganze Zeit ein Mordsspektakel machen, und ich muss unbedingt etwas schreiben. Außerdem haben sich Ihre Katzen nach mir gesehnt.«
    Ich setzte mich auf den Boden und lachte laut. So was hätte jeden anderen verrückt machen können, aber was soll's!

Das Schiff aus Arwaroch und andere Unannehmlichkeiten
    M ax, das Schicksal aller Polizisten von Echo liegt in deiner Hand.«
    Melifaro lächelte breit und setzte sich lässig auf meinen Schreibtisch. Dabei fielen sich selbst beschriftende Tafeln auf den Boden, und meine leere Tasse landete auf meinem Schoß, was ihn nicht mal mit der Wimper zucken ließ. Er beugte sich zu mir rüber und machte eine dramatische Geste. Allem Anschein nach brauchte er dringend Aufmerksamkeit.
    »Seit Bubuta keine Zigarren mehr von dir hat, hat sich sein Zustand verschlechtert.«
    »Unmöglich«, antwortete ich ruhig. »Bubutas Zustand kann sich gar nicht mehr verschlechtern - auch die Natur hat ihre Grenzen. Seine Mitarbeiter haben bloß vergessen, wie ihr Chef war, bevor er sich an der Pastete -König von Bandscha« überfraß. Der General ist einfach wieder gesund - das ist die einzig plausible Erklärung für seinen erschreckenden Zustand.«
    »Und du hast wirklich keine Zigarren mehr?«, fragte Melifaro traurig und seufzte dann: »Armer Apura.«
    »Im Moment nicht, aber wenn es nötig werden sollte, kann ich welche organisieren. Wer ist dieser Apura überhaupt?«
    »Das weißt du auch noch nicht? Hauptmann Apura Blaki ist nach Schicholas Tod zur Stadtpolizei gekommen. Er ist sehr nett, fast so sympathisch wie der Verstorbene. Er gefällt dir bestimmt. Was für eine tolle Frau ist eigentlich neulich bei der Polizei aufgetaucht? Diese Lady Kekki Tuotli meine ich. Sie ist nicht nur klug (wenn auch nicht ganz so klug wie wir), sondern auch eine Dame, also eisig und unzugänglich. Bubuta schimpft kaum, wenn sie in der Nähe ist. Kannst du dir das vorstellen?«
    »Warum nicht? Wie du dich vielleicht erinnerst, haben wir bei ihm zu Hause Ähnliches beobachtet.«
    »Den Kerl jedenfalls, der Leutnant Kamschi ersetzt hat, solltest du dir ersparen. Sonst spuckst du ihn gleich tot.«
    »Ist er denn so schlimm?«, fragte ich ungläubig.
    »Schlimm nicht, eher dumm. Leutnant Tschekta Schach versteht nicht den kleinsten Witz - es sei denn, er macht ihn selbst, aber das passiert zum Glück selten. Er ist ein sehr ernster Mensch und obendrein muskulös, also ein echter Held, und ich vermute, solche Leute kannst du nicht ertragen.«
    »Ich kann jeden ertragen - Hauptsache, ich habe nur kurz mit ihm zu tun«, meinte ich und zuckte lächelnd die Achseln. »Furchtbar: Es ist kaum ein Jahr vorbei, und doch hat sich so viel verändert.«
    »Es sind immerhin achtundvierzig Tage mehr vergangen als nur ein Jahr«, korrigierte mich Melifaro. »Für jeden Tag deiner Abwesenheit haben wir eine Kerbe gemacht. Das war die ruhigste und

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