Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon
wäre wie die Stadt Kettari? Vielleicht würdest du dann deine Meinung ändern?«
»Nein, ich muss in Echo bleiben. Ich kann es Ihnen nicht erklären, aber
»Das brauchst du auch nicht, Max. Im Großen und Ganzen hängt es von dir ab, wie diese Sache endet. Hauptsache, du schläfst nicht ein. Ich erwarte euch.«
Melamori sah mich fragend an.
»Juffin meint, alles wird gut«, beruhigte ich sie. »Ich darf nur nicht einschlafen. Sag mal, kommt Zwachta bald? Die zwei Stunden sind doch schon rum, oder?«
»Fast«, antwortete Melamori. »Versuch bitte, nicht zu verschwinden, Max. Du hast mich heute dreimal ordentlich erschreckt: Zuerst wurdest du vom Dünnen Tod attackiert, dann mit einem Babum, und dann bist du langsam verschwunden.«
••Tja«, sagte ich und versuchte zu lachen, musste stattdessen aber schniefen.
Wir saßen in schweigender Umarmung da, und ich wünschte, diesen herrlichen Moment ins Unendliche zu dehnen.
Das Geräusch eines A-Mobils zwang uns in die Wirklichkeit zurück. Kurz darauf sahen uns große Eulenaugen durchs Seitenfenster unseres Wagens an.
»Sind Sie traurig?«, fragte Zwachta. »Man sollte wegen eines kaputten Wagens nicht gleich eine Depression bekommen.«
Melamori und ich mussten lachen.
»Soll ich Sie nach Echo fahren?«
»Das schaffen wir schon allein. Aber vielen Dank für das Angebot«, meinte ich.
Genüsslich setzte ich mich ans Steuer des nagelneuen Wagens, den der Förster uns überlassen hatte.
»Morgen bringt Ihnen jemand den Wagen zurück, wechselt den Kristall und überführt mein A-Mobil nach Echo«, sagte ich.
»Vergiss deine Tasche nicht, Max«, meinte Melamori. »Gute Nacht, Sir Zwachta. Vielen Dank für Ihre Hilfe.«
»Nicht der Rede wert«, sagte der Förster mit honigsüßem Lächeln.
Vorsichtiger als sonst fuhr ich durch den Wald, denn es wäre mir unangenehm gewesen, auch diesen Wagen kaputt zu machen. Doch als wir die Landstraße erreichten, trat ich energisch aufs Gaspedal und ging aufs Ganze. Melamori wirkte unendlich glücklich.
Fast den ganzen Weg rasten wir schweigend dahin. Die Dunkelheit war ein wunderbarer Gesprächsersatz.
»Wir sind da«, sagte Melamori, als ich vor dem Geheimeingang des Hauses an der Brücke hielt.
Sir Juffin saß in seinem Sessel und starrte auf einen Punkt an der Wand. Kaum aber hatte er uns bemerkt, lächelte er, stand auf und kam uns entgegen.
»Mit Dschifa und seiner leidenschaftlichen Freundin seid ihr wunderbar fertig geworden«, begann er. »Die Stadtpolizei wird sich freuen, dass ihr Rache für Hauptmann Schichola genommen habt.«
»Statt uns Komplimente zu machen, geben Sie uns lieber einen Schluck Kachar-Balsam. Ich bin fix und fertig. Sie wissen vermutlich, welch schreckliches Schicksal meine Flasche erlitten hat.«
»Sicher, auch das hat mir Melamori erzählt. Das kommt davon, wenn du mal die eigene Flasche mitnimmst und mir nicht ständig Balsam aus dem Schreibtisch klaust.«
Nach zwei Schlucken spürte ich meine Lebensgeister zurückkehren. Ich fühlte mich wieder leicht, und das Leben erschien mir einmal mehr einfach und wunderbar.
»Bitte sehr«, sagte ich und reichte Melamori die Flasche. »Wirklich empfehlenswert.«
»Ich glaube, ich sollte jetzt besser nach Hause gehen und mich ausschlafen«, meinte sie. »Bitte versprechen Sie mir aber, dass Max nicht verschwindet.«
»Abgemacht. Und sollte er tatsächlich verschwinden, werde ich ihn schon irgendwo erwischen. Zufrieden?«
Melamori nickte und küsste mich unerwartet auf die Wange.
»Gute Nacht, meine Herren. Wenn ich jetzt nicht gehe, schlafe ich im Stehen ein.«
Mir fiel die Kinnlade runter. Juffin sah mich mitfühlend an und lächelte verständnisvoll.
»Was machen wir jetzt?«, fragte ich.
»Was wohl? Essen natürlich. Dabei warten wir auf unsere Kollegen, und dann erzählst du uns alles. Danach übernachtest du bei mir, und ich pass auf dich auf. Auch Maba Kaloch hat versprochen, dir zu helfen. Es ist also dafür gesorgt, dass dir nichts Böses zustößt. Weißt du, ein so kniffliges Problem wie deine Weltenwanderungen im Schlaf muss man ein für alle Mal lösen. Du wirst das ganze Labyrinth abschreiten und in allen Welten vorbeisehen. Du musst endlich eine Vorstellung von ihnen bekommen. Und wenn dich die Tür zwischen den Welten das nächste Mal ruft, bist du kein Opfer mehr, sondern ein reiselustiger Mensch, der Abwechslung sucht. Du hast großes Glück, Max: Viele Leute warten jahrelang auf so eine Reise. Mancher Große Magister
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