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Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon

Titel: Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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Alice im Wunderland. »Haben Sie noch was über mich gehört?«
    »Ja, aber es ist recht ähnlich. Sie sollen so stark sein wie Lojso Pondochwa, doch um Ihre volle Kraft zu entfalten, müssen Sie angeblich noch drei Magister umbringen. Deshalb haben Sie bei der Geheimpolizei angefangen.«
    »Ach«, konnte ich nur seufzen. »Dabei bin ich ein netter, harmloser Junge. Geradezu ein Spielzeug. Ich hab natürlich meine Launen, aber das ist doch normal. Glauben die Leute wirklich an diesen Quatsch?«
    »Natürlich«, sagte Schichola achselzuckend. »Das Leben ist langweilig. Also muss man was Interessantes dazuerfinden.«
    »Wie schön, Hauptmann«, seufzte ich, »dass Sie für alles eine einfache und verständliche Erklärung haben. Die hätte ich auch gern!«
    »Machen Sie sich über mich lustig?«, fragte er unsicher.
    »Wie kommen Sie denn darauf? Erzählen Sie mir lieber etwas über Ihre Räuber und das, was sie im Wald so treiben. Ist das vielleicht eine romantische Geschichte?«
    »Sehr romantisch. Der Chef der Bande ist der rothaarige Dschifa. Und sie bemühen sich wirklich, zur Legende zu werden. Vielleicht sollte ich Ihnen erst etwas über Dschifa Savancha erzählen, der vor über dreißig Jahren die Wälder unsicher gemacht hat. Er stammte aus einer bekannten Familie und war sogar mit dem König verwandt. Solche Leute gehen eher selten unter die Räuber. Seine Karriere hat eigentlich noch in der Traurigen Zeit begonnen. Damals ist bekanntlich allerlei passiert. Die Füchse aus Mahagon machten Jagd auf rebellische Magister, die ihre Orden in der Provinz verlassen hatten und nach Echo gegangen waren. Die Räuber hatten es nur auf jüngere Magister abgesehen, denn für ältere waren sie zu schwach. Aber auch dadurch unterstützten sie den König im Kampf gegen die Magister. Nach Verabschiedung des Chrember-Gesetzbuchs wollte Sir Dschifa nicht in die Hauptstadt reisen, um die verdienten Lorbeeren in Empfang zu nehmen. Ich glaube, er hatte am Räuberleben Gefallen gefunden, wie es ja nicht selten ist.«
    »Da haben Sie Recht«, sagte ich lächelnd. »Und womit haben sich diese netten Jungs dann beschäftigt?«
    »Sie haben ihre Raubzüge fortgesetzt, sich nun aber eher für Normalsterbliche interessiert - vorausgesetzt, sie waren reich. Händler zum Beispiel. Anfangs versuchte man noch, Dschifa zur Aufgabe zu bewegen, und die königlichen Boten haben ihm etliche Briefe gebracht. Doch schließlich begriff der König, dass seine Bemühungen umsonst waren und der Staat den Räubern das Handwerk legen musste. Dschifa war ein Meister des Versteckens und hatte diese Kunst auch seinen Leuten beigebracht. Die Räuber konnten sich sogar unsichtbar machen, und zwar im wörtlichen Sinne, Sir Max. Als man sie endlich gefangen hatte, konnte man auch ihr Versteck in Augenschein nehmen. Stellen Sie sich vor: Sie haben unter der Erde gelebt und ein System aus Gängen und Höhlen angelegt, das an vielen Stellen in den Wald von Mahagon führte. Deshalb nennt man sie auch die Füchse von Mahagon. Kein Wunder, dass man fünf Jahre nach ihnen gesucht hat.«
    »Und was haben sie mit ihrer Beute gemacht?«, fragte ich und musste an die Geschichten von Robin Hood denken, die ich als Kind verschlungen hatte.
    »Na was wohl? Sie haben alles in ihren Höhlen versteckt. Was sollten sie mitten im Wald mit kostbaren Dingen anfangen? Einen Teil immerhin hat Dschifa in der Hauptstadt verprasst. Am Anfang seiner Karriere hatte er noch den Mut, seine sommersprossige Nase ab und an in Echo zu zeigen. Aber seit man ihn einmal beinahe geschnappt hatte, vergrub er sich lieber in seiner Höhle.«
    »Kein Wunder«, meinte ich.
    Es hatte also keine Umverteilung der geraubten Reichtümer an die arme Bevölkerung gegeben. Na ja - auch bei Robin Hood hatte ich so meine Zweifel gehabt.
    »Zu Lebzeiten des alten Königs konnte man den Räubern nicht das Handwerk legen«, fuhr Schichola fort. »Erst der jetzige König kündigte offiziell an, auf die Räuber Jagd zu machen, und rief viele frühere Magister zu Hilfe - natürlich keine ehemals rebellischen Magister, sondern solche, die ein anständiges Leben geführt hatten. Das war ein kluger Schachzug, denn diese Leute waren auf die Räuber, die ja ihre alten Freunde umgebracht hatten, nicht gut zu sprechen.«
    »Und wie ist diese romantische Geschichte ausgegangen?«
    »Vorhersehbar. Die wütenden Magister erhielten die Erlaubnis, Magie besonders hohen Grades einzusetzen, und so kamen die Füchse aus ihren

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