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Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge

Titel: Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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hätte es einem Menschen gehen sollen, den sein bester Freund umbringen wollte? Das seltsame Gefühl, über dem nächtlichen Echo zu schweben wie Puh der Bär mit seinem Luftballon, war nur ein Glied mehr in der Kette von Seltsamkeiten, die mir an diesem Abend widerfuhren.
    Ein greller Blitz vom Erdboden her ließ mich wieder zu mir kommen. Ich hatte keine Ahnung, wie weit ich mich von Sir Schurfs tödlicher Hand entfernt hatte, war aber überzeugt, die Gefahr sei vorbei.
    Trotzdem fand ich es beruhigend, weit von Schürf weg zu sein. Der Blitz erleuchtete die Dächer der Altstadt nur kurz und verschwand dann wieder. Ich dagegen schwebte offenbar viel höher und war für seine tödliche Hand unerreichbar.
    Ich muss mich unbedingt mit Sir Juffin treffen, dachte ich. Ich gehöre dringend unter seine Fittiche. Allein werde ich mit der Situation nicht fertig.
    An diesem Gedanken hielt ich mich fest wie ein Ertrinkender an einem Rettungsring. Ich ließ die Geschehnisse des Abends kurz Revue passieren, versuchte, mir die Reaktion meines Chefs vorzustellen, und bat den Himmel, mich ohne Blessuren auf die Erde zurückkehren zu lassen. Dann sah ich nach unten und stellte fest, dass der Boden wesentlich näher war als kurz zuvor. Beunruhigend fand ich nur die Aussicht, wieder in die Nähe von Sir Schürf zu geraten.
    Dann aber stellte ich fest, dass weder er noch sein A-Mobil irgendwo zu sehen waren. Ich schwebte über einer Straße in der Nähe des Hauses an der Brücke und wollte nur eines: endlich wieder festen Boden unter den Füßen haben.
    Im nächsten Moment war es so weit. Ich spürte, wie meine Füße den Gehsteig berührten, und versuchte gar nicht erst zu verstehen, warum ich wieder der Schwerkraft unterlag, sondern eilte nur zum Haus an der Brücke.
    Ich glaube, an diesem Abend habe ich alle Sprintrekorde gebrochen. Mein überlastetes erstes Herz wäre mir beinahe aus der Brust gesprungen, doch mein geheimnisvolles zweites Herz blieb die ganze Zeit völlig ruhig.
    In der Straße der Kupfermünzen fiel mir ein, dass der Arbeitstag meines Chefs schon beendet war. Also rannte ich nicht weiter zum Haus an der Brücke, sondern sprang ans Steuer des nächsten Dienst-A-Mobils. So brauchte ich - den Magistern sei Dank! - keinem Chauffeur etwas zu erklären. Das wäre mir, da ich völlig außer Atem war, auch schwer gefallen.
    Ich klammerte mich ans Steuer und fuhr in die Straße der alten Münzen. Juffin hatte mir gesagt, dort sei er am Abend anzutreffen. Na hoffentlich! Ich überlegte, mich per Stummer Rede bei ihm zu melden, nahm aber davon Abstand, da ich ebenso gut hätte versuchen können, unter Vollnarkose zu telefonieren.
    Quietschend brachte ich das A-Mobil vor meiner alten Wohnung zum Stehen. Dieses Manöver hatte mir kurz zuvor das Leben gerettet.
    Diesmal musste ich die Frontscheibe zum Glück nicht ruinieren, denn Sir Juffin wartete bereits an der Haustür auf mich. Als ich ihn sah, wäre ich vor Erleichterung beinahe gestorben. Ich stieß Laute aus, die zwischen Hysterie und Verzweiflung oszillierten, gewann aber rasch die Beherrschung zurück.
    Diese Geschichte ist noch nicht zu Ende, sagte ich mir. Im Gegenteil - sie hat gerade erst begonnen.
    »Man hat versucht, dich umzubringen«, konstatierte Sir Juffin.
    Ich nickte schweigend, denn zum Reden war ich noch zu sehr außer Atem. Den Magistern sei Dank, dass ich auf die Atemübungen zurückgreifen konnte, die ausgerechnet Schürf mir beigebracht hatte.
    Juffin beobachtete mich so gelassen wie neugierig und stellte fest, dass ich alles Erdenkliche unternahm, um mich zu beruhigen. Dann nickte er wohlwollend und setzte sich zu mir ins A-Mobil.
    »Max, lass uns zum Haus an der Brücke fahren. Das ist der beste Platz, um Probleme zu besprechen und zu lösen. Dafür ist unsere Behörde schließlich da.«
    Ich nickte wieder, und wir fuhren los, diesmal allerdings in normalem Tempo. Die Gegenwart von Sir Juffin und die Atemübungen wirkten auf mich ausgesprochen beruhigend.
    Die Fahrt über schwieg mein Chef gedankenverloren. Erst im Flur des Hauses an der Brücke fragte er mich: »Wer hat bloß versucht, dich umzubringen?«
    »Das war Schürf«, antwortete ich hölzern. Eine hölzerne Stimme ist besser als gar keine Stimme, dachte ich dabei.
    »Bist du dir da wirklich sicher?«
    »Jedenfalls weiß ich, dass ich mit ihm das Nachtmahl des Vampirs verlassen habe und er im A-Mobil die ganze Zeit neben mir gesessen hat. Und der, der die ganze Zeit neben mir saß, hat

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