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Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge

Titel: Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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umsonst«, wiederholte er dann belustigt. »Jeder andere würde vor Freude platzen.«
    »Sie kennen eben meine Vorlieben nicht«, antwortete ich lächelnd. »Mir reichen eine Jurte am Rand der Leeren Länder und ein Platz an unserem Stammtisch im Armstrong und Ella. Und wenn es sein muss, ein Stuhl in diesem Büro. Prunk beleidigt meinen Intellekt.«
    »Dann wird dir eine bescheidene Zelle in der Irrenanstalt sicher gefallen. Schürf, Sie treten Ihre freiwillige Haft an, und wenn sich Ihr Reiter meldet, folgen Sie meinem Rat.«
    »Ich habe allen Grund anzunehmen, dass es mir gelingen wird, diese Aufgabe zu meistern«, erklärte Lonely-Lokley würdevoll.
    Dann ging er zu der Geheimtür, hinter der sich Juffins Verhörzelle befand. Dort war es wie im Cholomi-Gefängnis: Man konnte keine Magie anwenden und sich nicht per Stummer Rede verständigen. Dafür war man vor fremden Zauberkünsten sicher. Diesen Raum hatte Juffin schon zu Beginn der Epoche des Gesetzbuchs einrichten lassen, weil es nicht möglich gewesen wäre, die Magister der diversen Orden in einem normalen Zimmer gefangen zu halten, und weil es damals für die Mitarbeiter des Kleinen Geheimen Suchtrupps gang und gäbe war, sich mit solchen Magistern zu beschäftigen.
    Zu meiner Zeit dagegen stand der Raum meist leer. Nur einmal hatten wir ihn gebraucht - für den toten, aber überaus flinken Dschifa Savancha aus dem Wald von Mahagon. Ärgerlich nur, dass er uns einfach entkommen war.
    »Das sehe ich genauso«, sagte Juffin erleichtert. »Sie schaffen das bestimmt.«
    »Lonely-Lokley ist in Haft. Also können wir endlich in die Irrenanstalt fahren«, sagte ich augenzwinkernd zu meinem Chef. »Es ist wirklich unterhaltsam, mit Ihnen zu arbeiten.«
    »Mit dir auch, Max«, gab Sir Juffin höflich zurück. »Und jetzt lass uns fahren.«
    »Wo soll's hingehen?«, fragte ich und setzte mich ans Steuer des Dienst-A-Mobils.
    »In die Neustadt, durchs Tor der drei Brücken und dann immer am Churon entlang. Wenn wir am Stadtrand sind, gebe ich dir weitere Instruktionen.«
    »Das ist ziemlich weit«, seufzte ich.
    »Für einen Chauffeur wie dich spielen Entfernungen doch praktisch keine Rolle.«
    Als Juffin merkte, dass er mir ein Kompliment gemacht hatte, gab er einen Schuss Wermut in den süßen Wein seines Lobs. »Bitte bau keinen tödlichen Unfall, damit Sir Schürf nicht bis an sein Lebensende in meiner Verhörzelle bleibt.«
    »Das wäre wirklich keine reizvolle Aussicht. Aber statt den Teufel an die Wand zu malen, erzählen Sie mir lieber, was uns in der Irrenanstalt erwartet.«
    »Wir werden wiederholen, was ich dir beigebracht habe. Du hast hoffentlich nicht vergessen, wie man die Vergangenheit von Gegenständen erfährt.«
    »Natürlich nicht. Ich bin ein großartiger Schüler. Wie könnte ich Ihre Lehren je vergessen? Vielleicht glauben Sie mir nicht, aber ich stelle regelmäßig dem einen oder anderen Gegenstand zu Übungszwecken Fragen nach seiner Vorgeschichte.«
    »Schon gut. Ich dachte nur, du hättest in letzter Zeit keine Gelegenheit dazu gehabt«, sagte mein Chef. »Umso besser für uns. Womöglich bin ich auf deine Hilfe angewiesen.«
    »Werden Sie die Möbel befragen?«
    »Die vielleicht auch, doch das weiß ich noch nicht. In unserer letzten Unterrichtsstunde zu diesem wunderbaren Thema hast du erfahren, dass man Dinge genauso verhören kann wie Menschen, aber es gibt einen Unterschied: Gegenstände erzählen nur die Begebenheiten, deren Zeuge sie waren, während der Mensch am liebsten von sich oder über Dinge erzählt, von denen er keine Ahnung hat. Natürlich ist es viel schwieriger, mit Menschen zu arbeiten. Am besten befragt man sie deshalb im Schlaf, und zum Glück werden viele unserer Gesprächspartner schlafen.«
    »Ach, deshalb hab ich nach jedem gefährlichen Abenteuer bei Ihnen übernachten müssen!«, rief ich und lächelte in mich hinein.
    »Ich muss gestehen, dass du mir im Schlaf dein gesamtes Wissen auf herrlichste Weise offenbart hast.«
    »Wie ich sehe«, sagte ich seufzend, »sind Sie ein wahrer Seelenforscher.«
    »Das kann man wohl sagen. Und jetzt bieg rechts ab. Wir sind fast da.«
    Zwei Minuten später hielten wir vor einem niedrigen Zaun.
    Bisher hatte ich geglaubt, jede Irrenanstalt sei so gut gesichert wie das berühmte Zuchthaus Nunda in Gugland. Was ich nun vorfand, widersprach meinen Erwartungen ganz und gar: Nicht einmal der Eingang der Anstalt war geschlossen, und der Zaun ließ sich spielend leicht

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