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Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge

Titel: Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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mehr Aufmerksamkeit einzufordern, legte mir zu diesem Zweck die Vorderpfoten auf die Schultern und schleckte mir das Gesicht ab. Dabei verlor ich das Gleichgewicht und fiel ins Gras, wo ich wie ein Käfer auf dem Rücken liegen blieb und ratlos mit den Beinen strampelte, während Drupi mich fast erdrückte. Dann aber ließ er erschrocken von mir ab, sprang auf und legte sich brav neben mir auf den Boden. Offenbar gehörte das Erdrücken des Herrchens auch in den Leeren Ländern nicht zu den Aktivitäten, die Hunden Streicheleinheiten eintrugen.
    Melamori lachte laut. »Max, du schaffst es wirklich immer wieder, mich aufzuheitern. Dafür spendiere dir was zu trinken. So ein Genuss ist schließlich einiges wert.«
    »Ich nehme dich beim Wort«, sagte ich und versuchte erfolglos, auf die Beine zu kommen. »Aber bitte hilf mir, denn so werde ich zum Gespött aller Anwesenden.«
    Melamori streckte mir die Hand entgegen und zog mich hoch. Die kleine Lady hatte wirklich erstaunliche Kräfte.
    Sie hielt Wort und bestellte mir ein exotisches Getränk. Ich hatte nie einen Menschen getroffen, dessen Geschmack sich so von meinem unterschied. Während ich mein Glas austrank, musste ich mich ungeheuer bemühen, auch nur einen Hauch von Genuss auf mein Gesicht zu zaubern. In Gesellschaft einer so wunderbaren Lady kann man unmöglich nach jedem Schluck eine Grimasse ziehen - jedenfalls nicht, wenn sie einem das Getränk ausgegeben hat.
    Ich fühlte mich langsam besser. Mit jedem Schluck verringerte sich das lähmende Gefühl, der alte Max zu sein.
    Ich war wieder der heutige Max: stolzer Träger des Todesmantels, ausgebuffter Zauberer des Kleinen Geheimen Suchtrupps und erfahrener Reisender in andere Welten. Der verrückte, unglücklich verliebte Max, der ich vor zwei Jahren gewesen war, verschwand, und das war gut.
    Ich freute mich so über das Verschwinden des alten Max, dass Drupi sehr viele Streicheleinheiten bekam. Zufrieden schüttelte er den Kopf und schlackerte mit den großen Ohren. Offenbar wusste er nicht, dass man bei solchen Anlässen auch mit dem Schwanz wedeln konnte.
    »Mir geht es wieder gut«, sagte ich lächelnd zu Melamori. »Das war ein kurzer Rückfall, aber er ist schon überstanden. Stehen mir diese unfassbar glücklich glänzenden Augen? Welche Farbe haben sie eigentlich? Blau vielleicht?«
    Melamori nahm meine Frage ernst und sah mir einige Zeit tief in die Augen.
    »Jetzt sind sie gelb wie die von Kurusch - nur etwas dunkler.«
    »Das ist mir neu. Du übrigens hast als Erste bemerkt, dass meine Augen ständig die Farbe wechseln. Und du hast sie als Erste in Bann geschlagen.«
    »Daran erinnere ich mich gut. Ich habe viele Vermutungen, wer du eigentlich bist. Ich schäme mich fast, es zu sagen, aber ich habe sogar mal gedacht, in dir habe sich ein altes Versprechen von Lojso Pondochwa erfüllt, wonach er aus der Hölle auferstehen und wieder unter den Lebenden wandeln werde. Damit ist nicht zu spaßen, denn ich bin mit vielen Geschichten über die Auferstehung alter Magister aufgewachsen. In der Bibliothek meiner Eltern gab es jede Menge Bücher zu diesem Thema. Eigentlich hättest du mir gleich sagen sollen, dass du aus einer anderen Welt gekommen bist. Dann wäre die Sache klar gewesen.«
    »Wohl kaum«, entgegnete ich leichthin. »Dass ich aus einer anderen Welt gekommen bin, sagst du jetzt. Früher warst du nicht so tapfer - damals, als Juffin mir noch nicht erlaubt hatte, die ganze Wahrheit zu sagen, und ich mich immer wieder fragte, warum er so ein Geheimnis daraus machte.«
    »Das sollte eine Art Prüfung sein«, seufzte Melamori. »Nicht für dich natürlich, sondern für uns. Wir Mitarbeiter des Kleinen Geheimen Suchtrupps sollten dieses Rätsel selber lösen. Ich habe dafür offenbar am längsten gebraucht und weiß auch, warum: Persönliche Interessen schaden in solchen Dingen immer. Kofa und Schürf haben dich rasch durchschaut, während Lukfi Penz noch immer völlig ahnungslos ist, doch alles andere wäre auch erstaunlich.«
    »Du warst immerhin schneller als Melifaro - als ob das kein Erfolg wäre!«
    »Du machst wohl Witze?«, fragte sie erstaunt. »Melifaro wusste seit eurem ersten Treffen Bescheid. Er musste dich nur einmal ansehen, um zu durchschauen, was es mit dir auf sich hat. Das ist typisch für ihn, doch er zeigt sein Wissen nur ungern. Das hätte dir wirklich auffallen können.«
    »Offenbar gehören wir zwei zu den langsamen Rätsellösern. Der Titel des dümmsten Mitarbeiters des

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