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Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge

Titel: Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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Lukfi Penz hatte aus diesem Anlass das Große Archiv verlassen. Nur Sir Kofa Joch fehlte. Bestimmt zog er durch verschiedene Wirtshäuser und sperrte, wie es seine Pflicht war, die Ohren auf.
    »Hier habt ihr euch also versteckt, um euch heimlich über Leckereien herzumachen«, rief ich in gespieltem Zorn. »Ihr dachtet wohl, hier würde ich euch nicht finden? Pustekuchen - ich habe euch sogar einen zusätzlichen Esser mitgebracht.«
    »Du liebst deine Arbeit wirklich über alles«, sagte Sir Juffin erstaunt. »Soweit ich weiß, beginnt deine Schicht erst in ein paar Stunden.«
    »Richtig, aber ich wollte nicht, dass alles ohne mich verputzt wird. Deshalb habe ich mich etwas beeilt.«
    »Sündige Magister - wen hast du da denn mitgebracht?«, fragte Melamori und streichelte Drupi begeistert. »Wo gibt es denn so große Hunde?«
    »Man sagte mir, das sei ein Welpe. Der wird noch kräftig wachsen«, antwortete ich betrübt.
    »Ist der schön!«, rief Melamori sichtlich begeistert und drückte Drupi so energisch, als wollte sie etwas für ihre Muskeln tun. Die Übrigen waren deutlich weniger hingerissen: Juffin und Melifaro hatten das Naturwunder schon gesehen, Lonely-Lokley behielt sein unerschütterliches Gesicht - sein Markenzeichen immerhin - unerschütterlich bei, und Sir Lukfi Penz hatte Drupi noch immer nicht bemerkt, sondern drehte gedankenverloren ein Stück Gebäck in den Händen.
    »Jetzt bist du nicht mehr die Einzige, die mit einem flauschigen Wesen durch die Welt spaziert«, sagte ich und zwinkerte Lady Melamori zu. »Wo ist dein Haustier eigentlich?«
    »Es schläft in Melifaros Büro. Diese Wichtigtuer haben beschlossen, dass mein Chub nicht am Tisch sitzen darf.«
    »Ihr seid wirklich keine Naturfreunde«, konstatierte ich und sah meine Kollegen vorwurfsvoll an.
    »Umgekehrt, die Natur ist unsere Freundin nicht«, brummte Melifaro. »Gestern wollte die Spinne aus Arwaroch mich beißen.«
    »Unsinn!«, rief Lady Melamori empört. »Erstens ist das keine Spinne, sondern ein Chub, und zweitens hat Leleo keine Zähne, sondern nur einen Schnauzbart.«
    »Er hat keine Zähne? Dann wüsste ich gern, womit er mich gestern beißen wollte«, rief Melifaro trotzig.
    »Ich weiß nicht, wie es passiert ist, aber inzwischen bin ich Zoodirektor«, seufzte Juffin. »Findet ihr das nicht entwürdigend, Herrschaften?«
    »Tja«, meinte ich nachdenklich und setzte mich. »Bisher waren Sie Leiter einer Irrenanstalt - der kleinsten im Vereinigten Königreich zwar, aber dafür auch der lustigsten.«
    »Nett von dir, die Dinge beim Namen zu nennen«, seufzte mein Chef. »Manche Leute beharren auf dem Namen »Kleiner Geheimer Suchtrupp« - Unsinn!«
    Nach einer Stunde beschloss Sir Juffin, endlich arbeiten zu müssen, und stellte fest, meine Anwesenheit erlaube ihm nicht, sich in die richtige Stimmung zu versetzen.
    »Lady, ich habe eine Aufgabe für Sie«, wandte er sich sehr förmlich an Melamori. »Es ist die schwierigste Aufgabe, die Sie je von mir bekommen haben, und ich bin mir nicht sicher, ob Sie sie bewältigen können.«
    Auf Melamoris schönem Gesicht breitete sich ratloses Staunen aus. »Was ist passiert?«, flüsterte sie dramatisch.
    »Der Kleine Geheime Suchtrupp kann nicht ungestört arbeiten, weil er Besuch von einem fremden König und seinem Haustier hat. Darum möchte ich Sie bitten, ihn hinauszuführen und ihn mir zwei, drei Stunden vom Hals zu halten.«
    »Ich darf also mit Max spazieren gehen?«, fragte Melamori überrascht. »Einfach so? Sir Juffin, Sie sind ein Wunder!«
    »Manchmal staune ich selbst über mich«, sagte mein Chef lächelnd.
    »Das gelingt ihr nie und nimmer«, meldete sich Melifaro neidisch. »Solche Aufgaben sind wie geschaffen für mich. Ich würde diesen König mindestens ein halbes Jahr außer Gefecht setzen, nicht nur lächerliche zwei, drei Stunden.«
    »So weit brauchen wir wirklich nicht zu gehen«, erwiderte Juffin und zog eine Grimasse. »Du bist für mich unersetzlich, Max, und ich möchte mich um nichts in der Welt von dir trennen. Uns erwartet noch ein langweiliger Besuch beim Zoll. Sir Schürf - das betrifft auch Sie.«
    »Ich wollte gerade fragen, ob Sie diesen lästigen Termin ausfallen lassen«, sagte Lonely-Lokley phlegmatisch, stand auf und rückte seinen schneeweißen Lochimantel penibel zurecht. »Kann ich auf deinen Besuch im Armstrong und Ella zählen, Max, wenn ich mit allem fertig bin? Oder soll ich dich woanders treffen?«
    »Wenn du ins Armstrong und Ella

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