Das einzig wahre Handbuch für Agenten. Tricks und Täuschungsmanöver aus den Geheimarchiven der CIA
alle vier Ecken frei herabhängen. Oder man hält es an einem Zipfel und lässt es herabbaumeln. All das sollte man kurz vor dem eigentlichen Trick arrangieren, damit man diesem dann seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenken kann.
An diesem Punkt muss berücksichtigt werden, um was für eine Handtasche es sich handelt. Wenn es eine ist, die man am
Unterarm tragen kann, sollte man sie sich über den linken Arm hängen, ungefähr in der Mitte zwischen Ellbogen und Handgelenk. Andernfalls sollte man sie mit angewinkeltem Ellbogen zwischen linken Oberarm und Körper ldemmen. In beiden Fällen ist für jeden Außenstehenden offensichtlich, dass der linke Arm stillgehalten werden muss, weil die Handtasche sonst auf den Boden fallen würde. Und es ist überdies Idar, dass alle Handgriffe nur mit der Rechten durchgeführt werden können. Wir wollen einmal davon ausgehen, dass das Objekt, das entwendet werden soll, die Größe einer Streichholzschachtel hat. Dann führen Sie bitte die folgenden sieben Schritte genau wie angegeben durch:
1. Das Objekt wird in die rechte Hand genommen und betrachtet.
2. (Der folgende Punkt umfasst eigentlich zwei Schritte, muss aber so flüssig durchgeführt werden, als wäre es nur einer:) Das Objekt wird in die linke Hand gelegt, sodass die Rechte nach der rutschenden Tasche fassen kann. Die Gestaltung dieser Bewegung hängt von der Art der Tasche ab. Wenn sie zwischen Arm und Körper geklemmt getragen wird, schiebt man sie hoch bis unter die Achsel. Wenn sie einen Henkel hat, wird sie vom linken Arm genommen und mit der rechten Hand am Henkel gehalten.
3. Während man die rutschende Tasche derart sichert, knüllt die Linke das Taschentuch um das zu entwendende Objekt.
4. Nun wandert das Taschentuch samt Inhalt in die rechte Hand. Bei dieser Bewegung müsste es möglich sein, den Gegenstand komplett mit dem Tuch zu bedecken.
5. Man lässt die linke Hand (die immer noch geschlossen ist, als würde man etwas darin halten) wieder auf den Tisch zurücksinken, von dem der Gegenstand aufgenommen wurde.
6. Die linke Hand nimmt das »gefüllte« Taschentuch zurück, während die rechte Hand irgendeine natürliche Bewegung mit der Tasche vollführt.
7. Nach ungefähr einer Minute wird das Taschentuch wieder in die Handtasche gesteckt. Da es möglich ist, dass man nach Durchführung des Tricks für einen anderen Zweck ein Taschentuch benötigt, ist es ratsam, noch ein zweites (allerdings am anderen Ende der Tasche) zu verstauen.
Beim Durchlesen der obigen Anweisungen drängt sich die Frage auf: Aber wo ist denn da der Trick? Warum sollte sich irgendjemand mit solchen schlichten Handgriffen hinters Licht führen lassen? Aus zweierlei Gründen: In erster Linie deswegen, weil alle Bewegungen ganz natürlich und folgerichtig wirken. Zum anderen müsste der Zuschauer drei Objekte (den Gegenstand selbst, das Taschentuch und die Tasche) und zwei Hände im Auge behalten. Da die Handgriffe so natürlich aussehen, wecken sie gar nicht erst das Bedürfnis, dem anderen genauer auf die Finger zu sehen. Außerdem müsste der Beobachter schon sehr gut hinschauen, um ständig nachzuvollziehen, wie diese drei Gegenstände von einer Hand in die andere wandern. Abermals soll betont werden, dass es hier nicht um Geschwindigkeit geht. Die Hände bewegen sich langsam, aber flüssig. Dieser Trick sollte sorgfältig geübt werden, bis einem die Bewegungsabläufe in Fleisch und Blut übergegangen sind.
Die klassisch weiblichen Verstecke - nämlich Strumpfspitze und Ausschnitt - wurden bis jetzt noch gar nicht erwähnt. Das hat den Grund, dass sie in den meisten Fällen nicht unauffällig benutzt werden können. Der Schnitt der Kleidung bzw. die Anatomie machen es so gut wie unmöglich, dort einen größeren oder schwereren Gegenstand zu verbergen. Wenn sich eine der beiden Stellen jedoch für das entwendete Objekt eignet und die Situation ihre Benutzung erlaubt, machen Sie auf jeden Fall davon Gebrauch.
Wie bereits festgestellt wurde, gibt es bei der Durchführung eines Tricks kein Richtig oder Falsch. Jeder Trick, der einfach ist und funktioniert, ist ein guter. Oft muss man einen Trick abwandeln, wenn er unter den gegebenen Umständen verdächtig erscheinen würde. Es gibt fast immer ein widriges Detail, das man im Voraus nicht bedenken konnte und durch das das Täuschungsmanöver auffliegen könnte. Noch einmal soll unterstrichen werden: Nichts garantiert den Erfolg eines Tricks so sehr wie seine
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